Fahrbahnschwellen sollen die Rennszene bremsen


  • Nickpage von dp303 anzeigen dp303


    Administrator



    Kennzeichen: OS

  • Nickpage von dp303 anzeigen dp303


    Administrator



    Kennzeichen: OS
  • | 11.01.2004 15:53

„So kann das nicht weitergehen“, steht für Gunther Lüdecke fest. Nachdem sich am Freitagabend zum ersten Mal in diesem Frühjahr die Rennszene an der Pagenstecherstraße getroffen hat und es zu gefährlichen Situationen gekommen ist, denkt der Leiter des 1. Polizeikommissariates über Möglichkeiten nach, die Treffen dauerhaft zu unterbinden.

<BR><BR>
Seit Jahren treffen sich, meist am Freitagabend, Freunde aufgemotzter Autos und Zuschauer an der Straße. Brisant und gefährlich werden die Treffen durch junge Fahrer, die untereinander Rennen veranstalten und damit auch Zuschauer in Gefahr bringen sowie tiefergelegte und umgebaute Fahrzeuge ohne TÜV-Stempel. Im vergangenen Jahr war zeitweise eine Hundertschaft der Polizei im Einsatz, um Autos aus dem Verkehr zu ziehen, Rennen zu unterbinden und die Fahrbahn frei zu halten. Wenn Sperrböcke auf den Fahrbahnen nicht mehr halfen, wurde die Pagenstecherstraße komplett dicht gemacht. Am Karfreitag waren trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt nach Schätzung der Polizei 1500 bis 2000 Zuschauer gekommen – nicht nur aus Osnabrück, sondern auch aus Delmenhorst, Münster und sogar Coesfeld. „Die standen dichgedrängt sogar auf der Fahrbahn. Es war sehr gefährlich“, so Lüdecke. Selbst Sperren auf der Fahrbahn hätten manche Fahrer nicht davon abgehalten, auf kurzen Strecken mit durchgedrehten Reifen zu fahren und gefährliche Drehmanöver zu probieren.<BR><BR>
Teilweise sei die Lage bedrohlich geworden: Als etwa 150 Menschen die Beamten in einem Streifenwagen einkesselten, mit Bierdosen und Flaschen auf das Fahrzeug eingeschlagen, Hakenkreuze eingeritzt und die Radkappen abmontiert hätten. Später sei auch der Wagen eines städtischen Mitarbeiters angegriffen worden, der auf Bitten der Polizei weitere Absperrböcke brachte. Erst gegen Mitternacht, als die Pagenstecherstraße zwischen Römereschstraße und Springmannskamp komplett abgeriegelt war, habe sich die Lage beruhigt und die Menge langsam zerstreut.
<BR><BR>
„Wir können dort nicht jeden Freitag mit Hundert Beamten präsent sein“, so Gunther Lüdecke. Die Polizei habe schließlich noch andere Aufgaben und sei durch Fußball- oder Gorlebeneinsätze schon stark belastet. Allein die Beamten der Osnabrücker Hundertschaft der Bereitschaftspolizei schöben im Schnitt jeder 500 Überstunden vor sich her.
<BR><BR>
Zur Unterbindung der Rennen und des ausufernden Szenetreffs denkt Lüdecke an Tempo 30 auf der Pagenstecherstraße, das mit kleinen Fahrbahnschwellen erreicht werden soll. „Der normale Verkehr wird dadurch nicht behindert. Aber für die Rennszene mit den tiefergelegten Autos wird die Straße unpassierbar. Und wenn sich die Szene eine andere Straße als Treffpunkt sucht, wandern die Schwellen eben mit.“ Die Polizei will schon am heutigen Dienstag erste Gespräche mit der Stadt führen.


Quelle:
Homepage der Neuen Osnabrücker Zeitung
Datum:
17.04.2001

Deinen Freunden empfehlen