"Spielen mit uns Katz und Maus"


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  • | 02.04.2005 20:21

Zitat:
"Spielen mit uns Katz und Maus"

INTERVIEW: Die Spitzen-Beamten der Polizei, Uwe Flöß und Andreas Krummrey

Bielefeld. Konnte der tödliche Unfall auf der Herforder Straße am Karfreitag verhindert werden? Die Bielefelder Polizeispitze sagt "Nein". Im Gespräch mit NW-Redakteur Kurt Ehmke halten Bielefelds ranghöchster Polizist, Uwe Flöß, und sein Vertreter, Andreas Krummrey, an ihrer Taktik fest, die Autorennen auf Bielefelds Ausfallstraßen verhindern soll.

Zwei Autos, beide aufgemotzt, sind zum Auftakt der illegalen Rennsaison in einen Unfall verwickelt – und Sie sagen, er hätte nicht verhindert werden können?
FLÖß: So ist es. Natürlich wussten wir, dass der Karfreitag als Saisonauftakt gilt, aber wir hatten keine Hinweise auf besondere Ereignisse. Viel los ist nicht zwingend beim Saisonauftakt, sondern bei gutem Wetter. Dann sind viele Zuschauer da, werden Autos nicht schmutzig.


Die Polizei war aber vor Ort?
FLÖß: Ja, es gab einen Sondereinsatz mit gut 20 Beamten.
KRUMMREY: Wir hatten ein Raumschutzkonzept, das heißt, erst haben wir die Szene gesucht, dann haben wir mit zwei Lasermesstrupps und einem Radarwagen geblitzt. Der Auftrag war: Rennen im Keim unterbinden, möglichst kleinlicht sein.

Wo haben Sie denn geblitzt und wo waren Sie denn kleinlich, als es an der Herforder Straße krachte?
KRUMMREY: Das ist nicht so einfach, wie Sie sich das vorstellen. Bis 22 Uhr haben wir mit zwei Geräten an der Eckendorfer geblitzt, weil die Szene dort aktiv war. Das dritte Gerät war zu diesem Zeitpunkt gerade in Bewegung. Das Verlagern dauert immer seine Zeit. Und wir haben viele Treffpunkte der Szene – vom Südring über die Detmolder bis zur Herforder. An der Aral-Tankstelle an der Herforder haben wir ja zum Unfallzeitpunkt Platzverweise erteilt – von hier aus wird gerne gestartet, um ein Rennen einzuleiten. Das ist eine Keimzelle, ein Hotspot.
FLÖß: Ich muss es ganz offen sagen: Die spielen mit uns Katz und Maus. Wenn wir Knöllchen schreiben oder blitzen, also Präsenz zeigen, kriegen wir ein Lächeln. Oder den gestreckten Mittelfinger. Das einzige, was hilft, ist, wenn wir ein Auto kassieren. Oder den Führerschein.

Der hier schon wieder an den Fahrer zurückgegeben worden ist.
FLÖß: Die rechtliche Bewertung reduziert sich zurzeit auf einen Fahrfehler und nicht auf Paragraf 315 c Strafgesetzbuch – den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.

So richtig den Kick geben Autorennen erst vor Publikum. Wie können sich an der Herforder Straße 70 Leute versammeln, ohne dass die Polizei etwas unternimmt?
KRUMMREY: Wir müssen die Verhältnismäßigkeit der Mittel wahren – am Freitag konnten wir nicht von einer Lage besonderer Gefährlichkeit sprechen. Ich muss doch einen begründeten Verdacht haben, um Menschen einfach zu verbieten, sich an einer Straße aufzuhalten. Außerdem sind diese Leute sehr flexibel – fast immer sind sie zu viert im Auto, also müssen nur 15 Wagen woanders hinfahren, um eine so große Gruppe zu erzeugen.

Das klingt alles sehr aussichtslos.
FLÖß: Ist es aber nicht. Wir haben die Szene ja schon stark reduziert. Früher trafen sich bis zu 1.000 Leute an der Detmolder Straße; heute haben wir 30 bis 60 Autos und gut 100 Schaulustige.

Wie und wann wird Bielefeld zur rennfreien Zone?
FLÖß: Das ist kaum möglich. Wir wissen zwar viel über diese Szene, es ist aber schwierig: Treten wir an der Herforder massiv auf, dauert das zehn Minuten, und die sind alle weg.

Haben andere Städte andere Konzepte?
FLÖß: Eigentlich nicht. Überall ist man ständig dicht dran an der Szene, natürlich gibt es Unterschiede in der Taktik, je nach örtlicher Situation. In Osnabrück sollen jetzt Schwellen gelegt werden, ich werde mir das ansehen. Ob das für unsere Ausfallstraßen die Lösung ist? Nachher gibt es dann dadurch neue Unfälle.

Mitglieder der Tuning-Szene fordern einen Parkplatz als Treffpunkt, wollen kooperieren.
KRUMMREY: Es gibt doch viele Parkplätze, die offenstehen.
FLÖß: Man muss sich da nur rechtstreu verhalten. Dann vertreiben wir niemanden. Fördern wollen wir einen solchen Treff aber auch nicht, dann haben wir bald wieder 1.000 Leute hier.

Viele sagen, sie wollten nur Autos ansehen; nicht Rennen fahren.
KRUMMREY: Wenn ich so viel investiere, will ich die Wagen auch ausfahren, da reicht mir doch das reine Zurschaustellen nicht. Viele tun jetzt plötzlich so, als würden nur die Anderen Rennen fahren, aber das stimmt leider nicht immer.


Quelle:
www.nw-news.de
Datum:
30.03.2005

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  • | 02.04.2005 20:35

die wollen doch nicht wirklich auf einer 2 spurigen ausfallstraße und autobahnzubringer wirklich dauerhaft Schwellen legen oder?

Haben wir denn Leute, die nicht über normale Schwellen drüber kommen?
Denn es darf ja nicht zu heftig werden!
Denke da wird die Unfallgefahr noch stark erhöht

Oder sind die dann nur zum Rennen verhindern da?
Ich dachte dazu sind die SChranken schon für 28000 Euro installiert worden.


*ironie* gut dann gibts halt bald wirklich Slalomrennen:
Zwischen den SChranken und Schwellen hindurch :staunen:


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  • | 02.04.2005 20:43

Sollen die doch machen wenn das alles zu blöd an der Page wird gehts halt ab zur Hannoverschen Straße

  • Seck
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  • | 02.04.2005 20:52

tja wohin auch sonst mit dem geld :boese:

Das mit den Parkplätzen in Bielefeld ist so auch nicht ganz wahr... Der Uni Parkplatz ist ein offener Platz auf dem wir in der Vergangenheit schon schöne Treffs mit vielen Kfz hatten, aber die Zufahrt war im letzten Jahr auch oft gesperrt für uns. Obwohl die Abende weitgehend ruhig verliefen. Einzigst die Sache mit dem Müll fand ich auch nicht so toll, weil sich manche nicht benehmen können. Kann aber auch daran liegen, dass dort kaum Müllkontainer erreichbar sind. Naja, so viel dazu..... :(

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