Tumult nach Urteil

Einjährige Bewährungsstrafe für Danny B. (21) im Karfreitagsprozess

VON PETER JOHNSEN



Gütersloh/Bielefeld. Zu tumultartigen Szenen kam es gestern nach der Urteilsverkündung im so genannten Karfreitagsprozess in Saal 4089 des Amtsgerichts. Der Vater der bei dem Unfall am 25. März 2005 getöteten 25-jährigen Gütersloherin Jessica S. wollte sich auf den Angeklagten Danny B. (21) stürzen, konnte aber von zwei Justizwachtmeistern abgedrängt werden. Auch die Mutter des Opfer war ob des Urteils - ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung und sechs Monate Führerscheinsperre - außer sich.

Das Schöffengericht befand den jungen Versmolder der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung in acht Fällen für schuldig. Für die von Staatsanwalt Carsten Nowak beantragte Verurteilung auch wegen Straßenverkehrsgefährdung habe es keine ausreichenden Beweise gegeben, betonte Vorsitzende Astrid Salewski vor erneut voll besetzten Zuhörerbänken.


Wie mehrfach berichtet, hatte sich Danny B. am Abend des Unfalltages mit seinem aufgemotzten Opel Corsa am Schaufahren der Tuning-Szene auf der Herforder Straße beteiligt. In diesen Kreisen hat man für den Saisonauftakt den Begriff "Carfreitag" geprägt - eine "Geschmacklosigkeit", wie die Vorsitzende feststellte. In Höhe einer Straßeneinmündung war der Angeklagte von der linken auf die rechte Fahrspur geraten, dort mit einem BMW zusammengestoßen und mit einer Geschwindigkeit von mindestens 62 km/h ungebremst in eine Gruppe von 40 Zuschauern gefahren.

Trotz der Vernehmung von mehr als 40 Zeugen hatte die Beweisaufnahme nur wenig Greifbares ergeben. Letzten Endes konnte das Gericht nur feststellen, dass Danny B. "ein krasser Fahrfehler", so Salewski, unterlaufen sein muss. Als "etwas schäbig" bezeichnete die Vorsitzende den Versuch der Verteidigung, die Schuld an dem Unfall vier jungen Türken zuzuschieben, deren BMW den Corsa des Angeklagten angeblich von hinten gerammt haben soll.

"Ein Wort der Entschuldigung hätte Ihnen gut zu Gesicht gestanden", wandte sich Salewski an Danny B., der während des gesamten Prozesses geschwiegen hatte. Verteidiger Michael Naunheim, der auf Freispruch plädiert hatte, nannte die Entscheidung gleichwohl ein "Augenmaßurteil". Ob er dagegen Rechtsmittel einlegen wird, muss er mit seinem Mandanten klären.

ist schon erschreckend mild für das was er (an)getan hat. der sollte sein leben lang zu fuß gehen müssen.

Aber ob das Urteil so richtig war... Naja wie es ganz genau abgelaufen ist wird sich wohl nie klären...

Aber Carfreitag = Geschmacklosigkeit... Ich weiss nich

kann zu dem urteil nicht wirklich was sagen!

ausser dass ich rein subjetiv finde, dass 6 monate sperre für den führerschein zu wenig sind! (ohne die rechtslage zu kennen, sondern nur meine meinung)
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Es wundert mich, dass über das Urteil erst jezt ein Forumsposting auftaucht. Wocheland hattet Ihr hier über diesen Unfall hitzig debatiert, wurdet von den Medien allesamt in eine Ecke von Rasern und Chaoten gedrängt und gestern (Freitag) gab es das Urteil und nichts war davon im Forum zu finden - zumindest hatte ich nichts gefunden und auch die Suche ergab nichts.

Wie ist Eure Einstellung zum Urteil?

cu, Nag

@Nagilum:
ich habe kein radio auf der arbeit und denke auch nicht jeden tag dran, nach news in diesem fall zu suchen! wurde nur gestern abend von schmidty drauf aufmerksam gemacht, dass das gestern durch die presse ging, da habe ich heute nochmal nachgeschaut!

zudem erhebe ich hier keine vollständigkeit bei der berichterstattung, also jeder darf helfen! hättest ja just was schreiben können

meiner meinung sollte er keinen führerschein mehr bekommen .
mit tun die angehörigen der getöteten leid hätte warscheinlich ähnlich reagiert wie der vater ...

Meiner Meinung nach ist es schon traurig das ihm NUR ein grober Fahrfehler nachgewiesen werden konnte, eigentlich darf er nie wieder ein Auto bewegen.

lol? was is das für ein urteil?

schuldig der fahrlässigen tötung in acht punkten und dann ne mikrige bewährungsstrafe die eh nich zum tragen kommt und ein halbes jahr fahrverbot? lächerlich wenn man bedenkt dass der idiot jemanden auf dem gewissen hat.

und dann nichmal was dazu sagen, kann den vater verstehen, wäre an seiner stelle genauso drauf gewesen.

Was ich hier krassfinde, ist dass der die Schuld von sich abweist...Wenn jemand aus Dummheit oder aus Fahrlässigkeit einem Menschen das Leben nimmt, gibt es keine Entschuldigung und schon gar keine Ausrede. Der zeigt somit keine Reue und wird wahrscheinlich ein Wiederholungstäter werden

ich finde das urteil sehr mild!

Edit: Den führerschein hätte ich ihn nicht für immer, aber so für 2 -3 jahre auf jeden fall gekappt!
Hoffendlich zahlt er sich nen ast für die prozesskosten!

naja wenn er wirklich schuld ist dann ist das zu wenig aber wie es oben schon beschrieben wurde konnte trotz 40zeugen wenig festgestellt werden!!wer weiss ob die im bmw nicht auch mit schuld haben!!

Eben das weiss man ja alles nicht und deswegen kann man auch kein hartes Urteil vertreten...