Die mid-Zeitreise: Neuer Volvo 440: Konkurrenz für die 300er-Reihe?

| 10.07.2018


Die niederländische Volvo BV hat innerhalb kürzester Zeit einen zweiten vielversprechenden Coup gelandet. Nach dem erfolgreichen 480 Coupe im letzten Jahr kommt im September das Mittelklassemodell Volvo 440 als eine zusätzliche Variante auf den deutschen Markt. Die Geschäftsführung von Volvo Deutschland legt Wert auf die Feststellung, dass der 440 nicht die Modellreihe 300 ersetzen soll. Dennoch muss bei diesem Modell längerfristig mit erheblichen Einbrüchen gerechnet werden.

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Im Juni 1988 präsentiert Volvo den neuen 440. In Deutschland kommt die Mittelklasse-Limousine im September auf den Markt.

Die Karosserie des Volvo 440 ist nahezu vollständig feuerverzinkt (8 Jahre Garantie auf Durchrostung), die Seitenelemente sind zum Schutz der Insassen zusätzlich verstärkt. Beim ersten Kennenlernen anlässlich der europaweiten Präsentation macht der 440 eine gute Figur. Das Blechkleid wirkt harmonisch, wogegen bei der Turbo-Version der aufgesetzte Heckspoiler den Gleichklang stört. Der Innenraum ist platzfreundlich gestaltet. Kopffreiheit ist reichlich vorhanden. Nur für die hinten sitzenden wird es gelegentlich eng, je nach Größe und Umfang. Beim Rundblick fällt dem Betrachter das solide Interieur auf. Dabei ist die aus dem 480 bekannte und nur minimal modifizierte Armaturenkonsole wieder ein wenig zu wuchtig ausgefallen. Ihre fünf Anzeigeinstrumente informieren den Fahrer klar und deutlich. Die Bedienungsknöpfe sind praxisgerecht angeordnet. Das Radio ist im oberen Teil des Armaturenbrettes für den Fahrer leicht erreichbar untergebracht.

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Der 440 ist die erste Volvo Limousine mit Frontantrieb und einem sportlich ausgelegten Fahrwerk, die sich die Technik mit dem Sportcoupé Volvo 480 teilt.

Die Motoren sind bekannt: Ein 1,7-Liter-Triebwerk von Renault ist für alle Versionen die Basis. Insgesamt stehen vier zur Auswahl. Zwei Motoren (64 kW/87 PS und 78 kW/106 PS) gibt es nur mit ungeregeltem Katalysator (EG-Norm), darunter leider auch das Einsteiger-Modell 440 GL. Die zwei übrigen Aggregate (70 kW/95 PS und 88 kW/ 120 PS) erfüllen dank des geregelten Drei-Wege-Katalysators die US-Norm.

Das serienmäßige Ausstattungsniveau bei Volvo beinhaltet bei allen Modellen den rechten Außenspiegel, Zentralverriegelung, höhenverstellbare Lenksäule, Drehzahlmesser bis hin zur asymmetrisch geteilten Rücksitzbank lehne. Als Extras mit Aufpreis können Servolenkung und Anti-Blockier-System geordert werden. In der Turbo-Version sind sie serienmäßig eingebaut. Die Preise: Einstiegsmodell 440 GL: 25.990 DM; GLi: 27.300 DM; GLTi 28.900 DM und 34.650 DM für den 440 Turbo.

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Das neue Modell verfügte über eine praktische zweigeteilte Rückbank

Volvo BV hofft, seinen Gesamtabsatz mit dem neuen Modell innerhalb der nächsten zwei Jahre um 30 Prozent erhöhen zu können. Die Zweigniederlassung der schwedischen Autofirma, die zu 70 Prozent im Besitz der niederländischen Regierung ist, hat im vergangenen Jahr 125.000 Pkw produziert. In diesem Jahr sollen es 135.000 bis 140.000 Einheiten werden. Von den 160.000 Einheiten, die man sich für 1989 erhofft, sollen bis zu 90.000 aus der neuen 440er Modellreihe bestehen.

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So sieht ein schicker Innenraum in den 1980ern aus. Gerade Linien, und sogar ein Bordcomputer ist schon an Bord.

Auch Volvo selbst liefert einige interessante Fakten zum 440 anlässlich dessen 30. Geburtstags:

Der Volvo 440 war auch als Polizeiauto erhältlich, kam zum Beispiel in den Niederlanden zum Einsatz. Ganz ohne Blaulicht, aber mit mächtig Power unter der Haube, war die Rallyecross-Version des Volvo 440: 2,3-Liter-Motor und 526 kW/715 PS - so trat der Volvo 1992 in Wettbewerben an. Wer es gemütlicher angehen wollte und mit dem Auto zu einem Familienausflug aufbrechen, der konnte bei einer niederländischen Firma den 440 als Kombi umbauen lassen - allerdings ohne offizielle Genehmigung von den Schweden. Andere Firmen bauten auch Kombi-Prototypen, zum Beispiel Heuliez aus Frankreich. Einer davon steht heute im Volvo Museum. Auch wenn es keinen Kombi von der Stange gab, glänzte Volvo mit anderen Vorzügen des 440: Das Auto hatte serienmäßig einen Bordcomputer, der den Kraftstoffverbrauch, die Durchschnittsgeschwindigkeit, die Reichweite, die Öl- und Kühltemperatur sowie die Außentemperatur anzeigte. mid/jub Bildquelle: Volvo






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