BMW i8 Roadster: Leisetreter mit Fortissimo-Potenzial

| 08.08.2018


Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat für einen Ausritt den neuen aufregenden BMW i8 Roadster gewählt, der mit Elektroantrieb und Benzinmotor eine interessante Spreizung zwischen Umweltgewissen und Akustik-Erlebnis bietet.

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Zum Einsteigen bereit: Die hochschwenkenden Flügeltüren verlangen beim Ein- und Aussteigen in den neuen i8 Roadster eine gewisse Gelenkigkeit.

Soll es ein offenes Auto sein? Soll es leise fahren? Oder soll es einen tollen Sound haben? Der BMW i8 Roadster, der dem überarbeiteten Coupé im Mai zur Seite gestellt wurde, beherrscht diese drei zum Teil widersprüchlichen Kriterien perfekt. Und so ganz nebenbei hinterlässt er auch optisch einen aufregenden Eindruck. Bevor die Begeisterung zum spontanen Einsteigen animiert, muss sichergestellt sein, dass die Wirbelsäule noch zu geschmeidigen Bewegungsabläufen fähig ist. Denn der ergonomisch alles andere als optimale Spalt, den die hochschwenkenden Flügeltüren zum Ein- und Aussteigen freigeben, verlangt eine gewisse Gelenkigkeit, zumal sich die Bodenplatte ganz tief an die Straßenoberfläche duckt.

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Im Doppelpack: Seit Mai 2018 ist der BMW i8 neben dem Coupé auch als Roadster (rechts) zu haben.

Wer es bis ins Cockpit geschafft hat, sollte sich kurz mit dem Anwählen der zwei Antriebsmodi vertraut machen: rein elektrisches und damit nahezu lautloses Dahingleiten bis 120 km/h oder Hybrid-Antrieb, bei dem sich je nach Leistungsanforderung oder Ladezustand der Batterie der Dreizylinder-Benzinmotor unüberhörbar zu Wort meldet. Das Ganze kann über den "Fahrerlebnisschalter" auf der Mittelkonsole noch verfeinert werden. Mit ihm werden auch das Fahrwerk und die Gaspedal-Kennlinie beeinflusst. Im Modus "Sport" entfalten beide Antriebe ihre maximale Dynamik und garantieren optimalen Fahrspaß, im Modus "ECO PRO" rückt dagegen das sparsame Fahren in den Fokus der Steuerelektronik.

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Nach oben offen: So erlebt die Sonne den i8 Roadster, wenn sein Dach im Verdeckkasten verschwunden ist.

Genug der Theorie: Es kann losgehen. Starttaste drücken und dann den Knopf, der das Stoffdach vertikal in Z-Form zusammenfalten und ordentlich in seiner Behausung verstauen lässt. Nach sanftem Gaspedaldruck rollt der Bolide lautlos und ruckfrei an. Schon in diesem Moment scheint der offene i8 die Frage zu stellen, ob das Flanieren in Stadt oder über Landstraßen angesagt ist. Beides beherrscht er perfekt. Oder soll es doch mit Biss um die Kurven gehen? Wir entscheiden uns für den Biss und erleben, wie der Roadster seinem flotten Aussehen gerecht wird. Elektromotor und Benziner spielen sich gegenseitig die Bälle zu und generieren gemeinsam bis zu 275 kW/374 PS, die den Leichtbau-Roadster in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 treiben können und auf der Autobahn sogar 250 km/h ermöglichen. Aber warum sollte man mit einem offenen Auto mit hoher Geschwindigkeit stur geradeaus fahren?

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Schöner Rücken: Auch wenn der Roadster überholt, wird dem Auge allerhand geboten.

Wer erleben will, wie präzise die Lenkbewegungen vom Fahrwerk mit Doppelquerlenkerachse vorn und Fünflenker-Hinterachse umgesetzt werden, steuert lieber möglichst kurvenreiche Landstraßen an. Ideal: Durch die Ortschaften rein elektrisch fahren und außerhalb dem Benzinmotor reichlich die Gelegenheit geben, mit anzuschieben. Der Twin-Turbo hat zwar nur 1,5 Liter Hubraum, liefert jedoch dem Gehörgang ein Sportwagen-Fortissimo, das im Orchester der Hochleistungs-Verbrennungsmotoren keinesfalls untergeht.

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Freilicht-Cockpit: Der Kommandostand kommt mit einem griffigen Lenkrad und einer überschaubaren Zahl an Schaltern aus.

BMW ist es mit dem i8 Roadster gelungen, genau jene Zeitgenossen anzusprechen, die noch Freude am Autofahren haben - ob sie gerade zügig unterwegs sein oder einfach tiefenentspannt dahingleiten wollen. Zu dumm, dass diese extravagante Freude am Fahren allein kaum ausreicht. Auch der Geldbeutel sollte nicht unterdimensioniert sein. Denn der BMW-Händler rückt das Sahnestück seiner Kollektion erst raus, wenn im Gegenzug 155.000 Euro auf seinem Konto angekommen sind. Alle diejenigen, die nicht in dieser preislichen Oberliga spielen können, ist es ein schwacher Trost, dass der Wagen auch seine dunklen Seiten hat. Um nur ein Beispiel zu nennen: Das Kofferraumvolumen beziffert der Hersteller mit nur 88 Liter. Für Träume, die sich nicht an der Realität orientieren, braucht es einfach griffige Ausstiegsszenarien, damit das Aufwachen nicht so schmerzhaft ist.

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Mindestens 155.000 Euro werden für den BMW i8 Roadster fällig.

Technische Daten BMW i8 Roadster:
Zweitüriger Roadster der oberen Mittelklasse, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 4.689/1.942/1.291/2.800, Leergewicht: 1.595 kg, Zuladung: 370 kg, Tankinhalt: 30l (optional: 42l), Kofferraumvolumen: 88l, Verbrennungsmotor: TwinPower-Turbo-Benziner mit 3 Zylindern, Hubraum 1.499 ccm, Leistung: 170 kW/231 PS bei 5.800 U/min, max. Drehmoment: 320 Nm bei 3.700 U/min, Elektromotor: Hybrid-Synchronmotor mit integriertem Ladermodul und Generatorfunktion zur Rekuperation, Leistung: 105 kW/143 PS, Drehmoment: 250 Nm, Hochvoltspeicher mit 34 Ah Zellkapazität, 0-100 km/h: 4,6 s, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h, 6-Gang-Automatik plus zweistufiger Automatik für Elektromotor, Allradantrieb (Hinterachse: Verbrennungsmotor, Vorderachse: Elektromotor), EU-Durchschnittsverbrauch: 2,0 l mit Super Plus/100km, CO2-Ausstoß: 46 g/km, Preis: ab 155.000 Euro mid/brie Bildquelle: BMW






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