Die mid-Zeitreise: Zehn Jahre Camel Trophy

| 05.12.2018


"Vorsicht! Sonst kommen die ganzen Baumstämme runter!" Nass, die Arbeitskleidung voller Modder, aber trotz Regen guten Mutes, bauen die 18 Kandidaten für die 10. Camel Trophy - zwei mussten wegen leichter Verletzungen aufgeben - oberhalb vom südtürkischen Kemer im Taurus-Gebirge ihre Brücke aus Baumstämmen über den 40 Meter breiten Abgrund. Eine der über 40 Sonderprüfungen, aus der sich die Sieger zur Ausscheidung für die Jubiläums-Trophy im Frühjahr in Brasilien (29. März bis 14. April 1989) mit ihren "1.000 Meilen durch den Dschungel" herauskristallisiert haben. Vor zehn Jahren in Köln wurde die Idee der Camel Trophy bei der deutschen R.J. Reynolds Tobacco GmbH geboren. Danach trat die Trophy ihren Siegeszug dann rund um die Welt an.

Heute beteiligen sich 15 Länder an diesem "letzten Abenteuer", der härtesten Herausforderung an Mensch und Maschine. Jeweils ein Zwei-Mann-Team für jedes Land wird mit einem Land Rover LR 110 Turbo Diesel auf die große Reise geschickt. Aber vorher muss aus dem großen Angebot der Bewerber - für die Bundesrepublik meldeten sich in diesem Jahr rund 10.000 - durch verschiedene Eignungsprüfungen das beste Team ermittelt werden. Für die deutsche Sektion stellt hier Mitsubishi den Pajero 2500 Turbo Diesel (62 kW/84 PS, 135 km/h) für die Bewältigung der fahrerischen Spezialprüfungen zur Verfügung, mit dem auch die Vorentscheidung in der Türkei ausgetragen wurde. Aber hier sollen nicht vor allem die Einzelleistung und das fahrerische Können zählen, sondern solche "Mannestugenden" wie Ausdauer, Zuverlässigkeit, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft.

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Zehn Jahre Abenteuer und Exotik: Was zuerst nur eine vage, aber einzigartige Idee war, wurde 1980 Wirklichkeit in der sich über 1.000 Meilen erstreckenden Camel Trophy auf der Transamazonica in Brasilien.

Bisher stellten Frauen nur wenig Kandidaten, waren doch die jeweiligen Anforderungen und Auswahlkriterien zum Großteil mit einem Aufwand an Kraft verbunden. Der Ruf nach einer "Frauen-Trophy" wird laut. Was nicht nur dem Gleichheitsgrundsatz entsprechen würde, sondern auch den Konsumentengewohnheiten der umworbenen Marke entspricht: Rund 35 Prozent der deutschen Camel-Raucher sind Frauen. Nicht mehr der Lonely-Boy ist gefragt, der "meilenweit für eine Zigarette" geht, sondern das gemeinsame Erleben von Abenteuer, das einhergeht mit der Freiheit von Zwängen, die die Natur auferlegt und die im Team überwunden werden müssen. Trotz allem gibt es ein Siegerteam, das sich bei aller Gleichheit dennoch durchzusetzen hat.

Zehn Jahre Abenteuer und Exotik: Was zuerst nur eine vage, aber einzigartige Idee war, wurde 1980 Wirklichkeit in der sich über 1.000 Meilen erstreckenden Camel Trophy auf der Transamazonica in Brasilien. 1981 folgte dann die Off-Road-Strapaze in Sumatra und 1982 in Papua, die dann die erste internationale Austragung wurde. Je zwei Teams mit Fahrern aus Deutschland, Italien, Holland und den Vereinigten Staaten starteten hier. Jedes Jahr beteiligten sich neue Länder, wenn es nach Zaire (1983), Brasilien (1984) oder Borneo (1985) ging. In Australien (1986) und Madagaskar waren dann schon 14 Länder mit von der Partie, und 1988 in Sulawesi (Indonesien) starteten 15 Teams. Gewinner war der Newcomer Türkei. Und die Türkei ist auch dieses Jahr der Ausgangspunkt für die beiden Siegerteams der deutschen Sektion, die sich noch auf Teneriffa auf den Land Rover einstimmen und zwischen sich das erste Team ausmachen müssen. Das zweite Team steht solange für etwaige Ausfälle bereit, bis der Startschuss in Brasilien gefallen ist. Dann werden die 30 Kandidaten das Vergnügen haben, sich durch Brasiliens Dschungel kämpfen zu dürfen. Der Expeditionstross für die Endrunde 1989 setzt sich aus fast 100 Menschen und 25 Land Rover LR 110 sowie etlichen Tonnen Ausrüstung zusammen. mid/jub Bildquelle: Camel Trophy






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