Fiat 500 C: Topolino lässt grüßen

| 18.12.2018


Zu den bekanntesten Minis, die vor vielen Jahren auch mit weit zu öffnendem Stoffdach zu haben waren, zählt der Urtyp des 500, der von 1936 bis 1955 gebaut und von den Italienern liebevoll Topolino (Das Mäuschen) genannt wurde. Auch von den Nachfahren dieser Maus gab es immer offene Versionen. Schön, dass Fiat auch beim aktuellen 500er an dieser Gewohnheit festhält. Denn der Spaß am Offenfahren ist nicht von der Größe oder Exklusivität eines Autos abhängig. Zudem ist der kurze Fiat kaum zu schlagen, wenn es gilt, bei knappem Parkraum noch eine passende Lücke zu finden.

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Klein, schick, oben offen: Der Fiat 500 C "Collezione" mit stylischer Zweifarb-Lackierung.

Das Sondermodell "Collezione" sorgt mit seiner Zweifarb-Lackierung (unten Bordeauxrot, oben Mausgrau, getrennt durch eine bronzefarbene Zierlinie) und seinen farblich angepassten Leichtmetallfelgen für wohlwollendes Aufsehen auf den Straßen. Passanten können den Blick nicht vom geparkten Auto lassen und heben im Weitergehen anerkennend den Daumen. Eventuell profitiert der 500 C auch bei diesen zustimmenden Reaktionen von seiner niedlichen Größe, die beim Betrachter wie bei kleinen Tieren den Beschützerinstinkt weckt.

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Das Cockpit ist modisch verspielt und nimmt die Farbgebung der Außenhaut auf. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die recht hohe Sitzposition.

Aber keine Bedenken: Um den Fahrerplatz zu erreichen, ist es selbst für groß gewachsene Personen nicht notwendig, sich beim Einsteigen kunstvoll zusammenzufalten. Für die Vornsitzenden ist der Fiat 500 ein durchaus erwachsenes Auto - über den eingeengten Platz im Fond reden wir lieber nicht, obwohl die hinteren Sitze nicht nur symbolische Bedeutung haben wie in manchen Sportwagen, die angeblich vier Sitzgelegenheiten offerieren. Wer schon gleich offen losfahren möchte, wird nicht auf eine lange Geduldsprobe gestellt: Auf Knopfdruck schnurrt das Verdeck nach hinten. Dabei hat man die Wahl, ob nur der Blick zum Himmel freigegeben werden soll, oder sich die Mütze nach dem Einklappen der Heckscheibe komplett bis zum oberen Rand des Kofferraumdeckels verzieht.

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Der Fahrer hat die Wahl: Das Verdeck lässt sich ganz öffnen oder bis zur hinteren Dachkante als großes Schiebedach.

Die Verspieltheit des Armaturenbretts ist dem Retro-Design geschuldet. Um die Optik mit dem runden Tachogehäuse seines Vorgängers zu erhalten, sind die Skalen für Geschwindigkeit und Drehzahl so verschachtelt, dass die Ablesbarkeit des Tourenzählers darunter leidet. Die Moderne ist dagegen am gut im Blickfeld platzierten Bildschirm zu erkennen, der für alle Infotainment-Dienste inklusive Navigation genutzt werden kann. Die hohe Sitzposition ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber man kann sich damit durchaus arrangieren. Schade, dass das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar ist. Langbeinige Fahrer tun sich deshalb etwas schwer, die ideale Sitzposition einzunehmen. Dagegen verdient sich die einfache Bedienung, die keine Rätsel aufgibt, ein dickes Lob.

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Ausgerüstet mit dem 1,2-Liter-Vierzylinder mit 69 PS ist der 500 C zwar kein Temperamentbolzen, aber ausreichend motorisiert.

Der 1,2-Liter-Vierzylinder Benziner mit 69 PS ist zwar kein Temperamentbolzen, seine Leistung reicht aber völlig aus, um im Verkehr mitschwimmen zu können. Das Fünfgang-Getriebe passt gut zum Charakter des Motors und lässt sich prima schalten. Das bescheidene Drehmoment führt allerdings dazu, dass schaltfaules Fahren kaum möglich ist: Zum Beschleunigen muss fleißig zum Schalthebel gegriffen werden - auch, um sich rechtzeitig einen Gang tiefer in das Getriebe einwählen zu können. Große Freude bereitet der kleine Italiener beim Kurvenfahren. Selbst bei frech gefahrenen Richtungswechseln bleibt der 500 gut beherrschbar. Brauchbar auch der Federungskomfort: Fiat hat nicht den Fehler gemacht, den Kleinwagen bockig hart auszulegen, um so ein Gefühl der Sportlichkeit zu erzeugen.

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Details, die Spaß machen: Die bronzefarbenen Felgen des 500er.

Der Erfolg gibt Fiat recht: Das moderne Mäuschen erfreut sich auch nach über zehn Jahren großen Zuspruchs durch die Kunden. Davon profitiert ebenfalls das Cabrio, das mit seiner gut schließenden Verdeckautomatik keineswegs nur als reines Sommerfahrzeug unterwegs ist. Der Grundpreis für den Testwagen in der Farbe Bicolore "Brunello" ist mit 19.190 Euro moderat kalkuliert, mit den Extras wie dem Connect Plus Paket, der Klimaautomatik mit Pollenfilter, dem höhenverstellbaren Fahrersitz (leider nur der hintere Teil der Sitzfläche) und dem elektrisch verstellbaren Außenspiegel sind nicht ganz 2.000 Euro Aufpreis fällig. Günstiger kommt man kaum ans Offenfahren dran.

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Der Schriftzug "Collezione" steht für die besonders schicke Variante des 500 C.

Technische Daten Fiat 500 C "Collezione":
Zweitüriges Cabrio der Kleinstwagenklasse, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimeter: 3.546/1.627/1.488/2.300, Leergewicht: 940 kg, Zuladung: 405 kg, Tankinhalt: 35 l, Kofferraumvolumen: 185 - 550 l
Motor: 4-Zylinder-Benziner mit Direkteinspritzung, Hubraum 1.242 ccm, Leistung: 51 kW/69 PS bei 5.500 U/min, max. Drehmoment: 102 Nm bei 3.000 U/min, 0-100 km/h: 12,9 s, Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h, 5-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, Durchschnittsverbrauch: 4,9 l Super/100km, CO2-Ausstoß: 115 g/km, Preis: 18.550 Euro mid/brie Bildquelle: FCA






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