Seat Tarraco mit wenig Karacho

| 05.08.2019


So entstehen immer mehr Varianten dieser hochbeinigen Fahrzeuggattung. Nach Ateca und Arona machte die spanische Marke, die sich gern den Anspruch des Sportlich-Eleganten anheftet, die Palette mit dem Tarraco komplett. Kein Kraftakt für Seat: Mit dem Griff ins Regal der Konzernmutter Volkswagen sind alle technischen Komponenten vorhanden, lediglich das Blechkleid musste neu angemessen werden.

Zum Ausprobieren des Schwestermodells von VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq rollte der Tarraco 2.0 TDI 4Drive in der Xcellence-Ausstattung in die mid-Redaktion. Mit allen zusätzlichen Ausstattungen wie zum Beispiel Winter-Paket, Standheizung, Panorama-Glasschiebedach, Navigationssystem, Fahrerassistenz-Paket Plus, Anhängerkupplung, 7-Sitzer-Paket, adaptiver Fahrwerksregelung und den großen 20-Zoll-Rädern hat das Test-Exemplar den Preis der bereits üppigen Xcellence-Serienausstattung um über 11.000 Euro hinter sich gelassen und den Wert von 55.085 Euro erreicht.

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Klare Linie, scharfe Kanten: Der Seat Tarraco hat einen sportlichen Touch.

Für diese stolze Summe bekommt der Kunde ein reich geschnürtes Paket, das kaum noch Wünsche offen lässt. Freilich: Mit rund 1,8 Tonnen Leergewicht ist der Tarraco vom Temperament eines heißblütigen Spaniers weit entfernt. Besonders auffällig wird seine Behäbigkeit beim Anfahren, wenn der 190-PS-Dieselmotor zunächst im Turboloch versinkt, aus dem er sich erst dann rauswühlt, wenn der Drehzahlmesser 1.750 U/min anzeigt. Sobald der Wagen jedoch rollt, geht es ordentlich vorwärts. Einen Anteil daran hat sicher auch das kräftige Drehmoment von 400 Nm.

Das serienmäßige 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe erledigt seine Arbeit zuverlässig und meist diskret. Beim plötzlichen Beschleunigen sucht es manchmal einen Tick zu lang nach dem richtigen Gang. Die Schaltpause fühlt sich lediglich dann ungemütlich dauerhaft an, wenn man mitten auf der Kreuzung mit aktivierter Start-Stopp-Automatik beim Linksabbiegen die Lücke im ankommenden Verkehr nutzen will. Dann addieren sich Anlassvorgang, Turboloch und Gangsuche zur Geduldsprobe. Mit einem Verbrauch 7,2 l/100km (WLTP-Messung) - in der Praxis kamen wir im Durchschnitt auf 8,3 Liter - gewinnt der Tarraco zwar keine Spritsparmeisterschaften, ist aber eingedenk seines Gewichts auch kein Säufer

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Motorhaube mit Sicken: Das passt gut zum kräftigen Dieselmotor mit 190 PS.

Für diese stolze Summe bekommt der Kunde ein reich geschnürtes Paket, das kaum noch Wünsche offen lässt. Freilich: Mit rund 1,8 Tonnen Leergewicht ist der Tarraco vom Temperament eines heißblütigen Spaniers weit entfernt. Besonders auffällig wird seine Behäbigkeit beim Anfahren, wenn der 190-PS-Dieselmotor zunächst im Turboloch versinkt, aus dem er sich erst dann rauswühlt, wenn der Drehzahlmesser 1.750 U/min anzeigt. Sobald der Wagen jedoch rollt, geht es ordentlich vorwärts. Einen Anteil daran hat sicher auch das kräftige Drehmoment von 400 Nm.

Das serienmäßige 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe erledigt seine Arbeit zuverlässig und meist diskret. Beim plötzlichen Beschleunigen sucht es manchmal einen Tick zu lang nach dem richtigen Gang. Die Schaltpause fühlt sich lediglich dann ungemütlich dauerhaft an, wenn man mitten auf der Kreuzung mit aktivierter Start-Stopp-Automatik beim Linksabbiegen die Lücke im ankommenden Verkehr nutzen will. Dann addieren sich Anlassvorgang, Turboloch und Gangsuche zur Geduldsprobe. Mit einem Verbrauch 7,2 l/100km (WLTP-Messung) - in der Praxis kamen wir im Durchschnitt auf 8,3 Liter - gewinnt der Tarraco zwar keine Spritsparmeisterschaften, ist aber eingedenk seines Gewichts auch kein Säufer

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Durchgehendes Leuchtenband: So nimmt man bei einem SUV optische Schwere raus.

Der ansonsten ehrliche Tarracco überraschte bisweilen mit einer etwas hinterhältigen Eigenart: Bei gesetzter Geschwindigkeitsautomatik, die das Mitschwimmen auf tempolimitierten Straßen so angenehm macht, leitet der Seat urplötzlich Bremsmanöver ein, obwohl es dafür keinen Grund gibt. Ähnlich störend: Obwohl beide Hände das Lenkrad fest umschließen, kommt die Meldung, man möge mit den Patschhändchen doch endlich das Steuer anfassen. Selbst sofortige Lenkbewegungen lassen den Seat seinen Irrtum nicht einsehen - und schon antwortet er mit einem Bremsruck. Leider bleibt uns Seat die Antwort auf die Frage nach der Ursache schuldig. Weniger störend ist es dagegen, wenn sich beim Stehen an der roten Ampel manchmal der Einparkpiepser zu Wort meldet, wenn ein Auto auf der Nachbarspur anhält.

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Arbeitsplatz ohne Schnörkel: Die Klarheit der Info- und Bedienelemente gibt keine Rätsel auf.

Sieht man von diesen Schönheitsfehlern mal ab, dann ist der Seat Tarraco in seinem Segment eine interessante Alternative zu anderen Offerten des VW-Konzerns, aber auch zu Honda CR-V oder Peugeot 5008. Mit seiner eigenständigen Linie trifft er sicher den Geschmack derjenigen, denen der Tiguan zu sehr Massenbewegung ist. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, die Preise zu vergleichen, wenn die Entscheidung gefallen ist, welche Sonderausstattungen unbedingt an Bord sein sollen. Wer unter diesem Aspekt völlig genügsam ist, der bekommt den Tarraco in der Version "Style" bereits ab 29.980 Euro.

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Frachtraum mit Mehrwert: Nach dem Umlegen des vorderen Beifahrersitzes entsteht zusätzlicher Platz für langes Ladegut.


Technische Daten Seat Tarraco Xcellence 2.0 TDI 4Drive

Fünftüriges, fünf-/siebensitziges SUV, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 4.735/2.118 mit Außenspiegel)/1.674/2.790, Leergewicht: 1.816 kg, Zuladung: 594 kg, Anhängelast gebremst/ungebremst: 2.300/750 kg, Kofferraumvolumen: 230 - 700 l, Tankinhalt: 60 l, Preis: ab 43.800 Euro.

Antrieb: 4-Zylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1.968 ccm, Leistung: 140 kW/190 PS bei 3.500 U/min, max. Drehmoment: 400 Nm ab 1.750 U/min, 7-Gang-DSG-Automatik, 0 - 100 km/h: 8,0 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h, Allradantrieb, Normverbrauch: 5,6 l/100 km (ECE), CO2-Emission: 147 g/km, Schadstoffklasse: Euro 6 AG. mid/brie Bildquelle: Seat






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