Die mid-Zeitreise: Der erste Auto-Radio-Millionär in Deutschland

| 20.08.2019


Wachsender Anteil der Auto-Super an der Kfz-Erstausstattung

Die Tatsache, dass ein Autoradioapparat aus über 1.500 Einzelteilen besteht, zum Beispiel das automatische Blaupunkt-Transistoren-Gerät "Köln" aus 1.693 Teilen, zeigt deutlich, um welch einen arbeitsaufwändigen Zweig der Produktion es sich bei diesem sich steigender Beliebtheit erfreuenden Zubehörteil des modernen Autos handelt. Etwa ein Drittel des Inlands-Umsatzes an Autoradioapparaten geht bei den Hildesheimer Blaupunkt-Werken in die Erstausstattung der Wagen und mit Ausnahme von Mercedes-Typen bauen alle deutschen Automobilwerke oder deren Händler (zum Beispiel Volkswagen) Blaupunkt-Geräte ein.

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Blaupunkt, eine Marke die fast jeder kennt.

So ist es nicht verwunderlich, dass bei dem zum Bosch-Konzern gehörenden Hildesheimer Werk Mitte Juni der einmillionste Auto-Super vom Band lief, in vergoldeter Ausführung in die Bewahrung einer weißseiden ausgeschlagenen, hausfarben-blauen Schatulle genommen, derweil die Produktionsbänder den Anlauf auf die zweite Million Autogeräte nehmen, die man in eineinhalb Jahren zu erreichen gedenkt.



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Eines der ersten Blaupunkt Autoradios von 1932.

In 120 Länder der Welt
Solche Zahlen imponieren, denn vorerst ist erst ein Drittel der in den letzten drei Jahren zugelassenen Wagen in Deutschland mit Autoradios ausgerüstet. Aber während man die Zuwachsrate der Automobilproduktion in Deutschland für 1959 auf über 10 Prozent schätzt, glaubt die Autoradio-Industrie auf ihrem Sektor an eine Zuwachsrate von 30 Prozent. Zur Bewältigung solcher Anforderungen ist trotz des hohen Anteils der menschlichen Arbeitskraft eine weitgehende Automation mit ständigen Zwischenkontrollen, aber auch ein gut ausgebautes Vertriebsnetz erforderlich.

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Blaupunkt Autoradio mit Bedienteil von 1937.

Mit einer über 6.000 Personen starken, zu 70 Prozent weiblichen Belegschaft arbeitet Blaupunkt in einem Zweischicht-Betrieb an Fließbändern, an denen pro Tag 3.000 Geräte, davon ein Drittel Autoradios, gefertigt werden. 40 Prozent davon gehen in den Export in 120 Länder, unter anderem in großer Stückzahl über den deutschen Autoexport in die USA, wo über 500 eigene Kundendienststellen für ständige Wartung bereitstehen. Auch in der Bundesrepublik stehen über 500 Blaupunkt- oder Bosch-Kundendienststellen zur Behebung eventueller Schäden bereit, in der ganzen Welt sorgen insgesamt über 2.000 derartiger Einrichtungen für fachgerechten Einbau und Service solcher Auto-Super.

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er Auto-Super, in den Jahren 1950 bis 1951 produziert, als Einbaugerät mit separatem Lautsprecher.

Schnelle technische Entwicklung

Technisch ist festzustellen, dass das Autoradiogerät von seiner beträchtlichen Größe mit Normalröhren in seinen Anfangsjahren um 1935, dessen Empfangsteil noch unter das Armaturenbrett gehängt wurde, zu einem kleinen Einbaugerät mit UKW, Kurzwellen-, Mittel- und Langwellenbereich geworden ist, bei dem die letzte Entwicklung jetzt statt des Einsatzes von Spezialröhren Transistoren mit weiteren Vorteilen in Empfang und Stromverbrauch gebracht hat.

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Der Auto-Super A 610 B mit integriertem Lautsprecher. Fertigungsjahr 1950 bis 1951.

Auch bei den Drähten im Inneren gibt es keine Einzelverspannung mehr, sondern seit fünf Jahren bereits eine gedruckte Schaltung, die die Betriebssicherheit der Geräte erhöht und viele Einzelarbeitsgänge durch einen maschinellen Druckvorgang ersetzt. Bosch hat zur Behebung von Störungen, die aus den elektrischen Vorgängen des Motors kommen, zahlreiche Entstörmittel herausgebracht. Die Entwicklung in der Antennen-Industrie, von den ersten Gummi isolierten Litzen, die als Boden-Antennen unter den Trittbrettern (Bosch Gummimatten-Antennen) befestigt, oder in die Stoffdachplane eingearbeitet waren, über die Stabantenne zu den heute gebräuchlichen Teleskopantennen, führt zu einem störungsfreien UKW-Empfang. mid/mid Bildquelle: Unternehmensarchiv der Robert Bosch GmbH

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Langwelle, Mittelwelle und 2x Kurzwelle. Die Standardausführung kostete damals 386,50 DM.






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