Vorausschau beim Fahrräder-Transport

| 01.09.2019


Vor einigen Jahren waren noch Fahrräder en vogue, die sich zusammenklappen und im Kofferraum verstauen ließen. Mit diesen Klapprädern ergab sich somit gar nicht erst das Transportproblem. Anders ist das bei den heutigen Trekking-, Mountain-, Sportbikes & Co.

"Die lassen sich vielfach nicht einmal mehr in einem Kombi unterbringen - und schon gar nicht, wenn der Partner oder die Partnerin ebenfalls zweirädrig mobil sein soll", erklärt das Goslar Institut der HUK-Versicherung. Also wohin mit den Rädern? Ob auf dem Autodach oder hinter dem Wagen, in beiden Fällen ist zu beachten, dass sich durch die Ladung die Fahreigenschaften des Autos verändern, betonen die Experten.

Sie raten beim Transport von Fahrrädern zum sogenannten Heckträger. Diese Konstruktion sitzt auf der Anhängerkupplung auf und gilt als besonders stabil und sicher. Heckträger punkten vor allem mit ihrem niedrigeren Schwerpunkt als Dachträger. Das macht sich beim Fahrverhalten positiv bemerkbar. Zudem lässt der geringere Luftwiderstand bei diesen Systemen den Spritverbrauch weniger stark ansteigen. Und last, but not least bedeutet die träge Masse hinter dem Fahrzeugheck ein deutlich geringeres Risiko als beim Transport auf dem Autodach.

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Ein kritisches Maß an Aufmerksamkeit darf beim Fahrräder-Transport nicht unterschritten werden.

Bei der Dach-Alternative kommt im wahrsten Sinne des Wortes erschwerend hinzu, dass die Räder zum Verankern in dem Tragesystem höher gehoben werden müssen als beim Heckträger. Das macht das Beladen unbequemer - erst recht wenn ein schweres Pedelec nach oben gewuchtet werden soll. Überdies kommt es beim Verstauen der Räder auf dem Dach leichter zu Kratzern im Lack oder sonstigen Beschädigungen am Fahrzeugäußeren.

Als weitere Nachteile von Dachträgern gelten der höhere Luftwiderstand mit den Fahrrädern auf dem Autodach und die größere Anfälligkeit für Seitenwinde. Für einige Dachträgerkonstruktionen ist außerdem eine Dachreling erforderlich. Dafür sind Dachfahrradträger häufig in der Anschaffung preisgünstiger als andere Modelle.

Ganz besonders beim Transport auf dem Dach müssen sich Autofahrer vergewissern, dass die Fahrräder auch tatsächlich fest und sicher verstaut sind. Das heißt ganz konkret, dass die Bikes bei einem Ausweich- oder plötzlichen Bremsmanöver auch bleiben, wo sie sein sollen. Sie dürfen in solchen Situationen auf keinen Fall verrutschen oder sich gar zu einem "Geschoss" verselbstständigen.

Deshalb raten Fachleute, das Transportgut im Zweifel noch zusätzlich mit Gurten zu sichern. Außerdem sollten nicht fest am Rad installierte Anbauteile, die im Falle eines Falles losreißen könnten, vor Fahrtbeginn von den Rädern entfernt werden - wie etwa Packtaschen, Luftpumpen, Kabelschlösser.

Gleich, für welches Fahrradtransportsystem man sich entscheidet, Autofahrer sollten immer daran denken, dass diese An- oder Aufbauten die Eigenschaften ihres Fahrzeugs beeinflussen. Deshalb kann es sinnvoll sein, vor einer längeren Reise damit zunächst auf einer Kurzstrecke daheim das veränderte Fahrverhalten zu testen und sich damit vertraut zu machen. Da sich Kurven- und Bremsverhalten verschlechtern, rät etwa der ADAC, mit Fahrradträger nicht schneller als 120 km/h zu fahren. mid/wal
Bildquelle: Goslar Institut






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