Opel Astra: Der Aerodynamik-Champion

| 11.09.2019


Ehe die grundrenovierte Version des nach dem Corsa zweitbestverkauften Rüsselsheimers auf der IAA (12. bis 22. September) ihre Publikumspremiere feiert, probierte der Motor-Informations-Dienst (mid) den Kompakten mit Blitz bereits rund um den Feldberg im Taunus aus.

Optisch auffälligstes Merkmal des Facelifts ist die schlanke Chromspange im Kühlergrill, die jetzt in Insignia-Manier die volle Breite des Lufteinlasses überspannt und in die Scheinwerfer ausläuft. Standard ist hier weiter Halogenlicht, neben den Matrix-LED-Scheinwerfern bietet Opel jetzt auch "einfaches" LED-Licht an. Nicht sofort sichtbar, aber hochinteressant ist, was hinter diesem Chromelement und dem Kühler steckt.

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Optisch auffälligstes Merkmal des Facelifts ist die schlanke Chromspange im Kühlergrill.

Aerodynamik heißt hier das Stichwort. Zu ihrer Optimierung wurden alle kritischen Stellen vor und unter dem Auto, im Motorraum und an den hinteren Achsen im Windkanal optimiert. Das Ergebnis: Mit einem Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert) von 0,255 ist der Astra Sports Tourer in dieser Disziplin jetzt der neue Opel-Champion. Der Fünftürer kommt auf einen cw-Wert von 0,26.

Maßgeblich dafür ist eine neue ausgeklügelte Kühltechnik. Hinter dem aufgehübschten Frontgrill befindet sich jetzt eine zweigeteilte Jalousie mit einer elektronischen Steuerung. Die erlaubt, anhand von Temperatur- und Geschwindigkeitsparametern den Luftstrom durch Öffnen und Schließen zu modifizieren. In beiden Fällen bringt das Einsparungen beim Verbrauch, was der zentrale Ansatz war, um den Astra auch in Sachen Umweltverträglichkeit weit nach vorn zu bringen. Laut Opel sorgen allein die intelligente Kühlertechnik durch ihr Thermomanagement und die bessere Aerodynamik für eine Absenkung des CO2-Ausstoßes um bis zu zwei Gramm pro Kilometer.

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Alle Triebwerke des aufgefrischten astra verbrauchen weniger Sprit und erfüllen bereits jetzt die neue Euro 6d-Abgasnorm.

Hinter dem Aero-Shutter genannten Kühlluft-Regulator baut Opel eine komplett neue, in Rüsselsheim entwickelte Motorengeneration ein. Alle Aggregate erfüllen die ab 2021 vorgesehene Norm Euro 6d schon jetzt. Die andere zentrale Zahl ist die Drei, denn Dreizylinder sind auf der Benzin- und der Dieselseite die angesagten Hausnummern. Die bei ungerader Zylinderzahl auftretenden Motorschwingungen besänftigen die Rüsselsheimer aktiv mit Ausgleichswellen im Motor.

Für die Turbobenziner sind 1,2 Liter die Maßzahl für den Hubraum. Aus ihm können 110 PS und 195 Newtonmeter für das Basismodell geholt werden, die Stufe zwei sind 130 PS und 225 Nm, Stufe drei liefert 145 PS und 225 Newtonmeter. Für alle drei Varianten sind sechs Gänge und manuelle Schaltung Standard. Für Automatik-Kunden hat Opel hier noch einen 1,4 Liter Dreizylinder mit 145 PS (236 Nm) im Angebot, der immer an ein stufenloses (CVT-)Getriebe gekoppelt ist.

Das überrascht positiv, denn den gefürchteten Gummibandeffekt hat Opel besser im Griff als die meisten Wettbewerber. Der Dreizylinder klingt etwas knurrig, aber nicht gequält. Er beschleunigt den Astra im 9,8 Sekunden auf 100 km/h und ist in der Spitze für 210 km/h gewappnet.

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Auf den Sports-Tourer entfallen inzwischen 60 Prozent aller Kundenbestellungen.

Auch beim Diesel reduzieren sich die Hubräume. Aus 1,6 Litern mit vier Zylindern werden Dreizylinder mit 1,5 Litern Hubraum, die mit bis zu 2.000 bar Einspritzdruck befüllt werden.
Die Basisversion des neuen Selbstzünders bringt es auf 105 PS und 260 Newtonmeter. Die Alternative sind 122 PS und 300 Newtonmeter. Für diesen Motor gibt es dann die erste Neungang-Automatik bei Opel als Alternative zur Sechsgang-Schaltung, wobei dafür das Drehmoment leicht auf 285 Newtonmeter zurückgenommen wird. Für die Abgassäuberung setzt Opel bei den neuen Benzinmotoren auf Partikelfilter, die Selbstzünder haben einen passiven Oxidationskatalysator zusätzlich zur SCR-Technik, also der Harnstoffeinspritzung.

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Das neue Top-Infotainment aus dem Insignia wird über einen acht Zoll großen Touchscreen bedient.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Opel spricht von einer Verbesserung der CO2-Werte um bis zu 21 Prozent. Bei den Benzinern ergeben sich Verbrauchsverbesserungen um etwa einen halben Liter pro 100 Kilometer. Bei den Dieseln fällt die Verbrauchssenkung nicht ganz so stark aus. Fünf von sieben Motor-Getriebe-Varianten liegen jetzt bei der CO2-Emission auf der 99-Gramm-Grenze. Lediglich die Automatikmodelle landen über 100 Gramm.

Auf dem Anstieg hinauf zum Feldberg kämpft der 122 PS-Diesel beherzt, aber auch gut hörbar. Ganz ohne Nebenwirkungen bleibt das Reduzieren des Hubraums dann doch nicht. In der Spitze schafft der Motor es aber dann doch, den Astra auf 210 km/h zu beschleunigen. Bis 100 km/h vergehen 10,2 Sekunden. An Verbräuchen gibt Opel für den Fünftürer mit handgeschaltetem Benziner 4,4 Liter auf 100 Kilometer an (Automatik: 5,0 Liter), die Selbstzünder sollen mit 3,8 Litern (Automatik: 4,6 Liter) auskommen.

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Halogen ist weiter Standard, neben Matrix-LED bietet Opel jetzt im Astra auch einfaches LED-Licht an.

Bot der Astra schon bisher ein breites Band an Assistenzsystemen und Features, so kommen durch das Facelift neben den neuen LED-Scheinwerfern noch eine optimierte Front- und Rückfahrkamera hinzu. Auch eine beheizbare Windschutzscheibe bieten die Rüsselsheimer an. Passend zum Beginn der Auslieferung. Denn bis der Astra im November beim Händler steht, vergehen noch ein paar Wochen. Das Basismodell startet mit 19.990 Euro, der Sports Tourer, auf den inzwischen 60 Prozent aller Kundenbestellungen entfallen, kostet 1000 Euro mehr. mid/asg Bildquelle: Opel






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