So umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich

| 31.01.2020


Nein, sagen die Experten des Automobilzulieferers Schaeffler. Denn mit Elektroautos seien die Klimaziele nicht zu erreichen, heißt es bei dem Weltkonzern aus Herzogenaurach. Der Grund: Die vom Gesetzgeber festgelegte Einstufung der Elektroautos als emissionsfrei verstelle den Blick darauf, dass beim deutschen Strommix des Jahres 2030 selbst Elektroautos den CO2-Ausstoß nur um maximal 50 Prozent reduzieren, sagte Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs E-Mobilität bei Schaeffler, auf dem Automobilkongress "Der Antrieb von morgen" der Fachzeitschrift MTZ in Hanau.

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Auf dem Holzweg? Experten sagen, dass die Klimaziele mit Elektroautos nicht zu erreichen sind.

Man müsse so schnell wie möglich wegkommen von der sogenannten Tank-to-Wheel-Betrachtung der CO2-Emissionen, bei denen nur die Umwandlung der Energie im Fahrzeug betrachtet wird, nicht jedoch die Herstellung der Energie. "Wenn wir nur Tank-to-Wheel betrachten, dann springen wir zu kurz. In der Realität kommt es nicht auf die Antriebsart an. Es kommt viel mehr auf die Energiekette an", so Schröder. "Man kann Strom aus der Verbrennung von Kohle gewinnen und fährt dadurch mit einem Elektroauto keineswegs CO2-frei. Man kann ein Auto mit Otto- oder Dieselmotor mit synthetischem Kraftstoff betreiben, der mit Sonnenenergie gewonnen wird, und fährt CO2-frei."

Schröder fordert die Politik auf, von der reinen Bewertung der Antriebstechnik abzurücken, weil man so das 2-Grad-Ziel nicht erreichen werde. China sei bereits dabei, eine Neubewertung vorzunehmen. Dort werde inzwischen auch der Energiemix in die Bewertung mit einbezogen, sodass das Elektroauto nicht mehr uneingeschränkt positiv bewertet werde. Schaeffler rechnet damit, dass nur über hohe Flottenanteile von Hybrid-Fahrzeugen und effizientere Verbrenner eine breite CO2-Reduzierung im Verkehr möglich ist. mid/rlo Bildquelle: Volkswagen






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