Supercar McLaren Artura - 680 PS und ein bisschen leise

| 19.03.2021


Der Supersportwagen ist damit der erste seiner Art aus dem Stall der britischen Rennwagen-Schmiede. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat schon mal Platz genommen im 226.000 Euro teuren und 680 PS starken Sportwagen.

Prall, satt und stramm steht der neue Artura im Münchner Showroom von McLaren. Der Vorbote einer neuen Zeit. Und deswegen heißt er so, wie er heißt. Art von Kunst und Futura von Zukunft. Über Kunst lässt sich bekanntermaßen streiten.

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Es bleibt dabei. Bei McLaren öffnen sich die Türen nach oben. Sieht immer spektakulär aus, findet mid-Autor Rudolf Bögel.

Wer jedoch auf elegante, modern-sportliche Formen steht - der wird beim neuen Artura nicht enttäuscht. Was die Designer auf das völlig neu entwickelte Monocoque-Chassis gepackt haben, ist bemerkenswert. Fließende Formen, streng nach dem Motto "form follows function". Die Form dient der Funktion. Und die ist bei einem Sportwagen einmal durch den geringen Luftwiderstand definiert. Zum anderen will sie dem Besitzer gefallen.

So viel zum Thema "Art" - die Zukunft steckt im neuen Artura unter dem Blechkleid. Doch zunächst müssen McLaren-Fans stark sein. Ade Achtzylinder! Servus Sechszylinder! Das Aggregat mit den acht Töpfen verschwindet zumindest im Supercar-Segment und wird von einem 3,0-Liter-V-6.Motor mit doppelter Turboaufladung ersetzt. Immerhin leistet es 585 PS mit 585 Newtonmeter Drehmoment.

Unterstützt wird er von einem 95 PS starken E-Motor, der im Getriebe sitzt und mit 225 Newtonmeter Drehmoment vor allem in den unteren Drehzahlbereichen ordentlich anschiebt, um damit etwaige Leistungslöcher weg zu bügeln.

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Supersportwagen mit zwei Motoren. Der V6-Benziner pusht den Artura zusammen mit einer E-Maschine in 3,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100.

Aber natürlich dient der hybride Antrieb einem ganz anderen Zweck. Er senkt den C02-Ausstoß, der neuen Umwelt-Währung, die vor hohen Strafzahlungen der Autohersteller schützt. Und nicht nur das. Wer in einem lärmempfindlichen Viertel wohnt, kann seinen Sport-Boliden in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden auf Samtpfoten ausführen und erst auf der Landstraße den Tiger aus dem Tank lassen. Rund 30 Kilometer soll der Artura rein elektrisch schaffen, und das immerhin bis Tempo 130. Aufgeladen wird die 7,4-kWh-Batterie in rund zweieinhalb Stunden an der Haushaltssteckdose.

Zusätzlicher Motor, Leistungselektronik und ein eigener Akku. Was das an Zusatzgewicht bedeutet - für Sportwagen-Konstrukteure ist so eine Aufgabenstellung der reinste Horror. Üblicherweise kommen in vergleichbaren Hybridautos zwischen 250 und 300 Kilogramm dadurch zusätzlich an die Hüften.
Den Technikern aus dem englischen Woking ist aber fast schon Bahnbrechendes gelungen. Nur 130 Kilogramm wiegen die Hybridkomponenten. Und dank anderer diätetischer Maßnahmen liegt das Gewicht des Artura auf Augenhöhe mit einem vergleichbaren Verbrenner.

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Von hinten fast schöner als von vorne. Macht Sinn, schließlich wird man das Supercar auf den Straßen auch eher von hinten sehen.

Heißt: Das neue McLaren-Supercar hat ein Leistungsgewicht von 488 PS pro Tonne. Damit katapultiert sich das Sportauto in 3,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100, in 8,3 Sekunden fällt die 200er-Marke, und wer auf einer "German Autobahn" nach dem Berufsverkehr unterwegs ist, schafft die 300 km/h in 21,5 Sekunden.

Kenner und Rennstreckenfans interessieren natürlich auch die Bremswerte. Auch hier ist der McLaren mit seiner serienmäßigen Keramik-Anlage gut dabei: Von Tempo 100 bis zum Stillstand braucht er 31 Meter. Das ist mehr als solide.

Und damit zurück zum Design. Außen aufregend, innen eher langweilig. So war es bislang. Das ist Geschichte. Beim Cockpit haben die Engländer ebenso wie bei den elektronischen Assistenten (jetzt mit adaptiver Geschwindigkeitsregelung, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung) aufgerüstet.

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Große Lufteinlässe und der McLaren-typische Bumerang prägen die Frontpartie des neuen Artura, der ab 226.000 Euro kosten wird.

Aus dem Billig-Tablet auf der Mittelkonsole ist ein veritabler hochauflösender Bildschirm mit moderner Grafik geworden. Noch cooler sind der voll digitale Tacho und das Lenkrad. Die lassen sich als Einheit jetzt komplett verstellen und damit optimal auf den Fahrer ausrichten. Kampfjet-Komfort in Rennauto.

Gespannt darf man sein, wie sich der neue McLaren Artura fahren wird. Die Gasannahme soll dank des E-Motors sensationell schnell sein und auch die Agilität des Fahrwerks soll beeindrucken, vor allem wegen des erstmalig eingesetzten elektronischen Sperrdifferenzials.

Wenn das alles nicht überzeugend genug ist - dann haben die Briten noch ein Argument im Köcher, um die begüterte Klientel vom Sofortbezug des neuen Sportwagens zu überzeugen. Im ohnehin schon üppig ausgestattetem Grundmodell für 226.000 Euro ist die Wartung auch schon mit drin. Für immerhin drei Jahre oder 15.000 Kilometer. Wer Werkstattpreise von Supersportwagen-Herstellern kennt, der weiß wie wertvoll dieses Angebot sein könnte.

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Der McLaren hat sich auch innerlich schön gemacht. Schließlich tritt man in dieser Liga gegen Porsche, AMG & Co an.


Technische Daten McLaren Artura

- Länge / Breite / Höhe: 4,54 / 2,08 / 1,19 Meter

- Motor: V6-Benziner mit Doppelturboaufladung

- Hubraum: 2.993 ccm

- max.Systemleistung: 500 kW / 680 PS

- max. Drehmoment: 720 Nm

- Leistung Benziner: 430 kW / 585 PS bei 7.500 U/min

- Drehmoment Benziner: 585 Nm bei 2.250 - 7.000 U/min

- Leistung E-Motor: 70 kW / 95 PS

- Drehmoment E-Motor: 225 Nm

- Getriebe: 8-Gang-Automatik (ohne Rückwärtsgang), Heckantrieb

- Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,0 Sekunden, 0-200 km/h in 8,3 Sekunden, 0-300 km/h in 21,5 Sekunden

- Höchstgeschwindigkeit: 330 km/h

- Normverbrauch: k.A.

- CO2-Emission: 129 g/km

- Preis: ab 226.000 Euro mid/rubö Bildquelle: Rudolf Bögel / mid Bildquelle: McLaren






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