Triumph Tiger 1200: Nie mehr zweite Liga

| 27.05.2022


Damit sie in der ersten Liga, als Konkurrent der BMW GS, bestehen kann, kommt sie auch gleich als multiple Persönlichkeit, als Modelfamilie, als fünf verschiedene Enduros. Der Motor-Informations-Dienst (mid) konnte die Triumph Tiger 1200 auf unterschiedlichem Untergrund in der Eifel testen.


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We are family: die straßenorientierte Tiger 1200 GT (blau) und die Variante Rally für den On- und Offroad-Einsatz.

Die Tiger 1200 ist leichter geworden, das Adventure-Bike hat Speck um die Hüfte verloren. Bis zu 25 Kilogramm, je nach Modell, bezogen auf die Vorgängerin. Laut Triumph wurden fast fünfeinhalb Kilogramm allein beim Rahmen eingespart und auch eineinhalb Kilo durch eine neue, leichtere Tri-Link-Kardanschwinge. Elektrische Helfer - wie das automatisch verstellbare Windschild - gibt es nicht mehr.

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Bereit für den langen Trip: die Tiger 1200 GT Explorer.

All das sind Maßnahmen, die die Tiger 1200 beweglicher zu machen und zu einem heißen Konkurrenten für den Platzhirschen BMW R 1250 GS. Das gleiche Gewicht wie diese - nämlich 249 Kilogramm (Rally Pro) - bringt sie bereits auf die Waage, zudem kann sie mit 14 Pferdestärken mehr als die bayrische Konkurrenz punkten

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Born to be wild: die Tiger 1200 Pro.

Überhaupt setzt Triumph auf Generalangriff und lanciert die neue Tiger 1200 gleich in zwei Linien mit insgesamt fünf Versionen. Zum einen die drei straßenorientierten Modelle GT, GT Pro und GT Explorer, zum anderen die geländeorientierten Maschinen Rally Pro und Rally Explorer. Multiple Choice für die Kunden!

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Ende Gelände? Niemals: die Tiger 1200 Rally Pro in Aktion.

Bei den fünf Tigern gibt es nur kleine optische Unterschiede: Gussräder oder Kreuzspeichenräder beispielsweise, sowie beim Tankinhalt, der zwischen 20 oder 30 Liter variiert. In allen Modellen steckt jedoch der 1.160 Kubik große T-Plane-Dreizylindermotor mit 150 PS und 130 Newtonmeter Drehmoment. Die Stärken der Vorgängergeneration bleiben der neuen Tiger 1200 erhalten. Diese sind: der komfortable Kardanantrieb, der hervorragende Langstreckenkomfort sowie die perfekten Touring-Eigenschaften.

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mid-Autor Rainer Unruh testet die Triumph Tiger 1200 auf Schotter.

Bei der Ausfahrt in der Eifel zeigt das Aggregat - egal in welcher der fünf Ausführungen es steckt - seine ganze Kraft. Ein Tiger, mit 150 Pferdestärken, dessen Sound - dank der T-Plane-Kurbelwelle und ihrer ungleich langen Zündabstände - knackig grollt.

Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Bei der Tiger 1200 hört sich das angenehm vibrierend an. Die Lautstärke liegt bei 92 db(A). Die Engländerin genügt also auch den Lärmschutzbestimmungen in Tirol.

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Fühlt sich auf jedem Belag wohl: die Triumph Tiger 1200.

Die Sitzposition ist bei allen Modellen angenehm und in zwei Höhen, der Windschutz mehrstufig verstellbar. Das kann Jedermann und Jedefrau recht einfach während der Fahrt mit nur einer Hand: einfach nach oben ziehen oder runter drücken.

Das Cockpit mit dem digitalen Sieben-Zoll-Bildschirm wirkt klar und übersichtlich. Die Bedienung der Armatur muss, wie bei allen modernen Motorrädern, jedoch ein wenig eingeübt werden.

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Schlicht und einfach: das Cockpit der Triumph 1200.

Die Fahrt auf allen 1200er-Tiger-Modellen gestaltet sich bequem und einfach. Die Sitzbank ist angenehm - nicht zu hart, nicht zu weich. Auch Neueinsteiger und Biker, die nicht so häufig fahren, können diese Maschine gut beherrschen. Die Drehzahl passt, der Spaß in der Kurve auch. Im Gelände ist sie ziemlich leichtfüßig.

Die Bremsen (Brembo-Radialsättel) packen fest zu und das semiaktive Fahrwerk gewährleistet sichere lange Ausflüge mit viel Gepäck sowie Spritztouren ins Gelände. Für die Bequemlichkeit und Sicherheit gibt es mehrere Fahrmodi, Kurven-ABS, Keyless Go und sogar einen Spurwechsel- und Toter-Winkel-Assistenten sowie eine Anfahrhilfe am Berg.

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Klassische Schönheit: die Triumph Tiger 1200.

Die BMW R 1250 GS hat ab sofort eine starke Konkurrentin und die gibt es ab 17.750 Euro beim Händler. Die neue Triumph Tiger 1200 ist eine mutiple Motorrad-Persönlichkeit, die die Anforderungen vieler Enduro-Fahrer rundum befriedigen dürfte.

Technische Daten Triumph Tiger 1200:
- Motor: Flüssigkeitsgekühlter Dreizylinder-DOHC-Reihenmotor mit 12 Ventilen
- Getriebe: 6-Gang
- Hubraum: 1.160 cm³
- Leistung: 150 PS/110,4 kW bei 9.000 U/min
- max. Drehmoment: 130 Nm bei 7.000 U/min
- Kraftstoffversorgung: Elektronische sequenzielle Multipoint-Kraftstoffeinspritzung mit elektronischem Gasgriff
- Abgasanlage: 3-in-1-Edelstahlanlage mit Vorschalldämpfer unter dem Motor und seitlich montiertem Endtopf
- Endantrieb: Kardanwelle
- Kupplung: Mehrscheiben-Anti-Hopping-Ölbadkupplung
- Rahmen: Stahl-Gitterrohrrahmen mit angeschraubtem Leichtmetall- Heckrahmen
- Bremse vorne: Zwei schwimmend gelagerte 320 mm Bremsscheiben, Brembo M4.30 Stylema Monoblock-Radialsättel, Kurven-ABS, radialer Magura Handbremszylinder, Magura HC1 Hebel, - einstellbare Griffweite
- Bremse hinten: 282 mm-Bremsscheibe, Brembo Einkolben-Sattel, Kurven-ABS
- Tankinhalt: 20 Liter (GT/GT Pro+Rally) / 30 Liter (GT + Rally Explorer)
- Verbrauch: 5,5-6,0 Liter/100 km
- Gewicht fahrfertig (90% Tankfüllung): 240 kg bis 261 kg (je nach Modell)
- Sitzhöhe: 850 bis 895 mm
- Radstand: 1.560 mm
- Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
- Preis: 17.750 Euro bis 22.450 Euro mid/ru
Bildquelle: Rainer Unruh / mid, Bildquelle: Triumph






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