Mit dem Toyota bZ4X in eine vollelektrische Zukunft

| 29.06.2022


In diese neue Ära stürmt der Hybrid-Pionier Toyota jetzt mit seinem ersten E-Auto bZ4X. Der als Fronttriebler oder mit Allrad erhältliche SUV kommt im Sommer 2022 zum Preis ab 47.490 Euro in den Handel. Eine Reichweite von bis zu 513 Kilometern lässt ihn auch hier gut aussehen. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat den japanischen Stromer bei Fahrten in und um Kopenhagen herum testen können.

Nun steigt auch Toyota, die derzeit wieder unangefochtene Nummer eins der Autohersteller auf dem Weltmarkt und Vorreiter beim Hybrid und Wasserstoff-Fahrzeugen in das Geschäft mit den batterie-elektrischen Elektroautos ein. 25 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Prius stellen die Japaner ihm in wenigen Wochen den bZ4X zur Seite. Er ist der Erste von 30 Stromern, die der Automobilhersteller bis 2030 auf den Markt bringen will. Gleichzeitig betont Toyota, weltweit wegen der unterschiedlichen Märkte auch an verschiedenen anderen Antriebslösungen festzuhalten.

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Der bZ4X ist das erste vollelektrische Auto von Toyota

Richtig leicht geht einem der Name bZ4X nicht über die Lippen. Die Zahlen-Buchstabenkombination vermittelt dabei nur wenig Emotionen und lässt sich anders als RAV4 auch noch schwer merken oder flüssig sprechen. Doch ganz sinnfrei ist auch dieser Buchstaben-Zahlen-Name nicht. Er soll zeigen, was man hat. Nach der ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit stehenden neuen Nomenklatur von Toyota bedeutet " bZ" beyond Zero, also jenseits von Null Emissionen, was künftig eine Submarke der Japaner werden soll. Der Rest des Namens ist schneller erklärt: Die 4 symbolisiert die Fahrzeuggröße im mittleren Segment und das X die Fahrzeuggattung Crossover.

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Klar vertragen sich Strom und Wasser: Mit der Geländegängigkeit seines elektrischen Crossover will Toyota gegen die Mitbewerber punkten.

Der 4,69Meter lange bZ4X, von dem es auch eine Variante beim Kooperationspartner Subaru geben wird, positioniert sich dort, wo zur Zeit die Konkurrenz am größten ist: im Mittelklasse-Segment der elektrischen SUV und Crossover. Optisch ähnelt er mit seinem kantigen Auftritt dem RAV 4, wirkt aber geduckter. Breite Radhäuser, bis zu 20 Zoll große Räder und markante Lichteinheiten geben dem stylischen Outfit des Fahrzeugs bewusst robuste Akzente. Wie für Elektroautos typisch, entfällt auch bei dem Japan-Stromer der klassische offene Kühlergrill.

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Bei moderater Fahrweise begnügt sich der bZ4X mit im Schnitt 16,5 kW.

Bei dem beachtlichen Radstand von 2,85 Metern wartet der bZ4X vorne wie hinten mit reichlich Platz auf. Die Sitze sind bequem, wobei die Passagiere im Fond sich auf schon üppigen Knieraum vor der leider nicht verschiebbaren Rückbank freuen können. Allerdings werden die Füße ziemlich eingeengt von den bis tief nach unten gepolsterten vorderen Sitzen. Zahlreiche Ablageflächen stehen für diverse Utensilien bereit. Was fehlt, ist das Handschuhfach, an seiner Stelle hat Toyota die serienmäßige Wärmepumpe als Heizung verbaut.

Für den Fahrer stellt sich nach dem Einstieg das kleine, aber lösbare Problem, dass das oben aus dem flachen Armaturenbrett ragende und sieben Zoll große Zentraldisplay vom Lenkrad verdeckt wird. Erst, wenn man sich auf dem Sitz hoch gebeamt hat und das Lenkrad weit nach unten rückt, wird der Blick frei auf die notwendigen Informationen. Da der Monitor weit an die Frontscheibe gerückt ist, ist ein Head-Up-Display überflüssig.

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Neben erhöhter Bodenfreiheit und Allradantrieb gibt es für Abenteuerlustige auch spezielle Fahrprogramme für raueres Gelände.

Zum Marktstart gibt es zwei Versionen des bZ4X: einen Fronttriebler mit einem 204 PS starken Elektromotor vorne und einen Allradler mit zwei Elektromotoren vorne und hinten mit einer Systemleistung von 218 PS. Das Basismodell mit einem maximalen Drehmoment von 265 Newtonmetern beschleunigt binnen 8,4 Sekunden auf Tempo 100, bei dem Allradler liegt das maximale Drehmoment bei 336 Newtonmetern und der Sprintwert bei 6,9 Sekunden. Beide Varianten ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde. Als Normreichweite gibt der Hersteller beim Fronttriebler 513 Kilometer an, beim Allradler sind es geschmälerte 415 Kilometer.

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Bis zu 150 kW Ladeleistung sind möglich.

Für den notwendigen Stromfluss sorgt eine 71,4 kWh starke und flach im Fahrzeugboden verbaute Lithium-Ionen-Batterie. Das Onboard-Ladegerät wird vorerst nur einphasig mit einer Leistung von sechs Kilowatt verfügbar sein, das 11 kW-Dreiphasen-Ladegerät folgt im Laufe des Jahres. Schnelles
Gleichstromladen ist mit bis zu 150 kW möglich. So können 80 Prozent der Ladung innerhalb von 30 Minuten wieder in die Batterie eingespeist werden.

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Hinter der doch recht hohen Ladekante gibt es nicht gerade überragenden Stauraum von 452 Litern.

Auf Wunsch und im Laufe des nächsten Jahres bietet Toyota ein Solardach an, das etwa 1.800 Kilometer im Jahr spendieren kann. Vorausgesetzt, die Sonne scheint auch oft genug.

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mid Autorin Solveig Grewe ist überzeugt davon, dass man sich an den etwas sperrigen Namen des bZ4X ebenso gewöhnt wie an die Elektromobilität.

Bei der Stadt-Land-Autobahn-Testfahrt ziehen die beiden Elektromotoren spontan und kräftig los. Die Lenkung ist leichtgängig, das Fahrwerk diplomatisch sanft abgestimmt und dank dem tiefen Fahrzeugschwerpunkt halten sich die seitlichen Karosseriebewegungen in Grenzen. Doch der Elektro-Allradler kann auch leichtes Gelände und ist mit dem X-Mode-Schalter, Offroad-Programmen und einer Wattiefe von einem halben Meter bestens gerüstet. Es fragt sich nur, ob sich im Alltag genügend abenteuerliche Herausforderungen stellen, um den Allrad-Aufpreis von 3.000 Euro zu rechtfertigen.

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Da der Monitor weit an die Frontscheibe gerückt ist, erübrigt sich ein Head-Up-Display.

Technische Daten Toyota bZ4X Allrad

- Länge / Breite / Höhe : 4,96 / 1,86 / 1,60 Meter
- Antrieb : 2 Elektromotoren 160 kW / 21 PS
- Batteriekapazität / Reichweite : 71,4 / 415 km
- Ladeleistung AC : 11,0 - 22,0 kW DC : 50,0 - 150 kW
- Beschleunigung : 6,9 s von 100 auf 100 km/h
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
- Verbrauch kombiniert : 18,0 kWh / 100 km
- Preis: ab 47.490 Euro mid/asg Bildquelle: Solveig Grewe / mid






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