So klappt es mit der Maut

| 11.08.2022


Doch auch europäische Urlaubsziele wie Österreich, Italien oder die Niederlande sind beliebte Destinationen. Anders als in Deutschland ist das Fahren auf Autobahnen in vielen Urlaubsländern gebührenpflichtig. Wird man ohne Vignette erwischt, drohen hohe Bußgelder. ATU-Experte Christopher Lang weiß, worauf man auf der Fahrt in den Urlaub achten sollte.

Auf Österreichs Schnellstraßen und Autobahnen gilt seit 1997 Vignettenpflicht. Je nach Urlaubslänge gibt es die mit einer Gültigkeitsdauer von zehn Tagen, zwei Monaten oder sogar einem Jahr. Reist man mit dem Auto durch Österreich, schlägt eine Zehn-Tages-Vignette beispielsweise mit 9,60 Euro zu Buche, sie kann entweder als klassische Klebevignette für die Windschutzscheibe oder als digitale Vignette mit QR-Code in vielen Raststätten oder online erworben werden. "Wird man in Österreich ohne Vignette erwischt, muss eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro für Pkw entrichtet werden", weiß Lang.

Streckenabhängig wird in Italien für die meisten Autobahnen eine Maut erhoben. Am besten orientiert man sich an der Farbe der Autobahnzeichen. Grün bedeutet, dass Mautpflicht besteht, blaue Autobahnzeichen signalisieren grundsätzlich kostenfreie Fahrt. Beim Befahren der mautpflichtigen Straße wird ein Ticket gezogen und dieses beim Verlassen oder Wechseln der Mautstraße bezahlt.

In den Niederlanden gibt es keine generelle Mautpflicht. Anders sieht es jedoch bei Brücken und Tunneln aus. So werden für den Kilt- oder den Westerschelde-Tunnel Gebühren erhoben, jeweils abhängig vom Fahrzeugtyp. Die Tunnelmaut kann dabei in bar, mit Bank- oder Kreditkarte oder per Telecard entrichtet werden.

In Frankreich, Kroatien und Spanien wird die Autobahnmaut pro gefahrenem Kilometer abgerechnet. Doch es gibt feine Unterschiede hinsichtlich der einzelnen Länder. In Frankreich wird die Peage beispielsweise nach Fahrzeugklasse, Länge der Fahrstrecke sowie Streckenauswahl berechnet. In Kroatien wird die Maut direkt an den jeweiligen Mautstationen bezahlt.

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Klebe-Pickerl ade: Slowenien hat die Maut digitalisiert.

"In Spanien wird die Peaje in der Regel auf den privat betriebenen Autopistas erhoben. Die öffentlich betriebenen Autovías sind bisher kostenlos", erklärt der ATU-Experte. In allen drei Urlaubsländern muss beim Einfahren auf die jeweilige mautpflichtige Straße ein Ticket gezogen werden. Für dieses ist beim Wechseln oder Verlassen der Autobahn eine Maut fällig.

In der Schweiz gilt wie in Österreich eine Vignettenpflicht. Das Pickerl muss gut sichtbar innen an der Windschutzscheibe angebracht werden. Eine elektronische Variante der Vignette gibt es bisher nicht. "Urlauber müssen in der Schweiz auf eine Ganzjahres-Vignette zurückgreifen. Tages-, Wochen- oder Monatsvignetten gibt es hier nicht", erläutert Lang. Seit dem 1. August 2022 liegt der Verkaufspreis der Jahresvignette bei 42 Franken. Der Kaufpreis in der Schweiz bleibt unverändert bei 40 Franken. Kann man bei einer Kontrolle keine gültige Vignette vorweisen, werden ein Bußgeld in Höhe von 200 Franken sowie der Kauf einer gültigen Vignette fällig.

Seit Februar 2022 ist die klassische Klebevignette in Slowenien endgültig passe, sie wurde durch die digitale Vignette abgelöst. Diese E-Vinjeta kann online bestellt werden, ist an das Kennzeichen des Fahrzeugs gebunden und somit nicht übertragbar. Auch der Kauf an üblichen Verkaufsstellen ist möglich. Dazu werden die Daten der Fahrer aufgenommen und nach dem Bezahlen der Maut wieder gelöscht. Die E-Vinjeta gibt es als Wochen-, Monats- oder Jahresvignette. Die Jahresvignette ist ab dem Kaufdatum 365 Jahre gültig. Sie kostet 110 Euro, eine Monatsvignette 30 Euro. mid/rhu Bildquelle: ADAC






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