Ausfahrt mit Mitsubishi Klassikern

| 27.09.2022


Etwas anders bedeutet eine Spritztour mit Oldtimer-Modellen der Marke mit den drei Diamanten. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat Benzin gerochen und war pünktlich beim Startpunkt am Kurfürstlichen Schloss in Koblenz.

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Der Motor-Informations-Dienst (mid) war zur Mitsubishi-Oldtimerausfahrt nach Koblenz geladen.
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Der Mitsubishi 3000 GT war seiner Zeit voraus, dieses Fahrzeug hier ist getunt und leistet knapp 400 PS.

Den Weg vom Parkplatz zum Schlossinnenhof erleben wir in einem Mitsubishi Pajero, der zählt zwar noch nicht zum Alteisen, wird aber in Europa seit 2018 nicht mehr vertrieben. Global stoppte die Produktion 2021. Wir finden das sehr schade, der Pajero war noch ein richtiger echter Geländewagen wie diverse Rallye Dakar Siege beweisen. Mitsubishi Motors hat im hessischen Trebur Geschichte geschrieben. Das ist Fakt. Niemals zuvor hat ein Privatimporteur so viele Fahrzeuge in Deutschland auf die Straße gebracht, 1996 waren es rund 95.000 Einheiten.

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Sportabgasanlage und ein Heckspoiler, der sich weiter ausfahren kann, gehörten zum Programm.
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Dieses besondere Modell ist eines von 30 produzierten aus der Franz Beckenbauer Limited Edition.

Angekommen erwartet uns eine kleine Gruppe auserwählter, fahrbereiter Fahrzeuge. Vom ersten Lancer bis zum moderneren Mitsubishi Colt ist einiges vertreten.

Ein ganz besonderes Mitsubishi Modell hat den Weg nach Koblenz gefunden, ein Mitsubishi 3000 GT Sportwagen. Und nicht irgendein 3000 GT! Vielmehr handelt es sich um die Franz Beckenbauer Limited Edition in dem besonderen Gelb, von der es nur 30 Exemplare gibt, die alle handsigniert wurden. Dieses spezielle Modell hier hat noch eine Kraftkur erhalten: die Leistung des V6 BiTurbos wurde von ursprünglich 210 kW/286 PS auf gute 295 kW/400 PS gesteigert - dank Allradantrieb und geringem Leistungsgewicht ein echter Porsche-Killer seiner Zeit und auch heute noch ernstzunehmen auf der Straße. Mit einem Grundpreis von 120.000 D-Mark war er damals schon kein Schnäppchen. Immerhin gab es einen Sportauspuff, ein Autotelefon (C-Netz) und spezielle Felgen (OZ) dazu.

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So sah der erste Lancer in den 1970er Jahren aus, den es in Deutschland zu erweben gab.
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Mitsubishi Starion, der Vorgänger vom 3000 GT in den 1980er Jahren war ebenfalls schon ein potenter Sportwagen.

Da wir ja manchmal ruhige Fahrer sind und das Wetter an dem Tag nicht zu 100 Prozent mitspielt, fällt unsere Fahrzeugwahl dann doch etwas dezenter aus. Wir entscheiden uns für die erste Strecke für den Klassiker, einen 1977er Mitsubishi Lancer, ebenfalls in Knallgelb. Die zweitürige Limousine kommt auf 1,45 Liter Hubraum, leistet 50 kW/68 PS, fährt maximal 150 km/h schnell und kostete neu 10.690 D-Mark. Die 4-Gang Schaltung (+ Rückwärtsgang) wird noch über einen klassischen, langen Schaltknauf bedient und der Lancer fährt sich auch 45 Jahre später noch ohne Probleme - sogar mit dem Radio haben wir noch Empfang! An heute standardmäßige Sicherheitskomponenten war seinerzeit noch nicht zu denken, immerhin gibt es einen Anschnallgurt und die Lüftung funktioniert.

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Bei der Motorworld Köln tauschen wir die Fahrzeuge.
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Ebenfalls ein Lancer, hier als 5-türige Version.

Nach gemütlichen zwei Stunden Fahrt am Rhein entlang von Koblenz nach Köln machen wir in der Motorworld Köln halt und besuchen die Michael Schumacher Private Collection. Hier gibt es ehemalige Rennwagen und allerlei Historie von einem der größten Rennfahrer aller Zeiten zu bewundern, für Fans sehr interessant und das Beste: der Eintritt ist frei!

Die Fahrt geht weiter nach Düsseldorf. Da das Wetter nun etwas mehr mitspielt tauschen wir das Fahrzeug. Wir entscheiden uns für den Mitsubishi Starion, ein Sportwagen der zwischen 1982 bis 1990 gebaut wurde, als Vorgänger des 3000 GT gilt und die japanische Turbolader-Ära mit eingeläutet hat. Hier geht es mit 2,0 Litern Hubraum und Vierzylinder-Turbo-Aggregat mit 132 kW/180 PS zur Sache.

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Die Michael Schumacher Private Collection ist in der Motorworld Köln ausgestellt.
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Der Eintritt ist frei, wenn möglich eine Führung dazu buchen.

Klassisches Turbozischeln, keine Kraftentfaltung über den kompletten Drehzahlbereich wie in modernen Turbofahrzeugen gewohnt, sondern Drehzahl aufbauen, aufs Zischen warten und dann in den Sitz gedrückt werden - da kommt Freude auf. Analoge Anzeigen zeigen uns den Ladedruck und die Öltemperatur an, diese Features wünschen wir uns in einigen modernen Sportwagen wieder.

Unterm Strich fällt einmal mehr auf, wie groß heutige Fahrzeuge eigentlich sind (zu Gunsten der Insassensicherheit braucht es eben mehr Platz) und dass man auch ganz prima ohne zahlreiche Assistenzsysteme von A nach B kommt, quasi Digital-Detox.

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Beim Kurfürstlichen Schloss in Koblenz beginnt und endet die Reise.
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Toll zu sehen, wie sich die Automobilentwicklung mit der Zeit verändert hat.

Auch wenn es ganz nett ist in der Nostalgie zu schwelgen, auf die Servolenkung, die Klimaautomatik und die Parkassistenten möchten wir heute trotzdem nicht mehr verzichten. Ab und zu darf es aber auch mal eine Ausfahrt in einem Klassiker sein. mid/mn Bildquelle: Mike Neumann / mid






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