Trend zu breiten Reifen ungebrochen

| 05.04.2023


Nicht zuletzt, weil die Autos immer größer und schwerer werden. Selbst bei Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie Mittelklasseautos mit Verbrennungsmotor ist die Entwicklung schon seit Jahren zu beobachten.

Ein Beispiel: 2003 wog ein Mercedes-Benz C 220 CDI der Baureihe W 203 mit Automatikgetriebe leer noch um 1.445 Kilogramm. Ein aktueller C 220d bringt inzwischen rund 1.755 Kilogramm auf die Waage. Das schreit für viele Autofahrende geradezu nach größeren Reifen. Vor allem, wenn das Größer nicht nur höher bedeutet, sondern auch breiter. Denn das ist für viele Herzenssache.

Können die beliebten Breitreifen in Sachen Sicherheit mithalten? Grund genug für das Testteam von Auto Club Europa e.V. (ACE), des Auto-, Motor- und Radfahrerbunds Österreich (ARBÖ) und der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, zehn aktuell erhältliche Premium- und Qualitätsreifen der Dimension 225/45 R18 für die Mittelklasse unter die Lupe zu nehmen.

Viele Gründe sprechen den Experten zufolge für kleinere und damit auch meist günstigere Reifen. Neben den oft niedrigeren Anschaffungskosten haben diese einen geringeren Rollwiderstand und sind weniger anfällig für Aquaplaning. Doch auch Breitreifen haben ihre Stärken. Denn breiter bedeutet bei entsprechend gutem Profil auf trockener Straße in der Regel kürzere Bremswege und mehr Bodenhaftung, auch in Kurven. Damit bieten sie auf trockenem Untergrund häufig mehr Fahrstabilität als schmalere Pneus, vor allem bei höheren Geschwindigkeiten. Auch lassen sich Breitreifen gegenüber schmaleren Reifen meist präziser lenken.

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Das Einfahren eines neuen Reifens hilft immer, damit das Profil seine Eigenschaften - zum Beispiel bei Nässe - voll entfalten kann.

Um die besten Qualitätseigenschaften zu ermitteln, unterzog das Testteam von ACE, ARBÖ und GTÜ die zehn Testreifen einem umfangreichen Programm auf trockenem Untergrund und nasser Fahrbahn. Unter den Kandidaten waren auch drei neue Reifen von Continental, Hankook und Kumho, die zum Testzeitpunkt noch nicht auf dem Markt erhältlich waren. Diese Reifen wurden Monate später im Handel regulär gekauft und auf einem anderen Testgelände getestet. Der Haupttest in den Disziplinen "Sicherheit nass" und "Sicherheit trocken" fand auf dem Contidrom in Niedersachsen statt.

Fahren bei Nässe ist nicht nur für die Autofahrenden eine Herausforderung. Auch der Reifen muss einiges leisten. Sommerreifen haben gegenüber den Winterreifen eine wesentlich härtere Gummimischung, damit sie auf Teer und Asphalt gut greifen. Und sie haben breitere Rillen, um mit Wasser auf der Straße besser zurechtzukommen. Die breiten Längsrillen leiten Wasser zur Seite, damit die Reifen nicht so rasch auf einem Wasserfilm aufschwimmen.

Fazit: Ob Breitreifen oder schmalerer Pneu - das ist letztendlich auch eine Frage der eigenen Fahrphilosophie. Das Einfahren eines neuen Reifens hilft jedenfalls immer, damit das Profil seine Eigenschaften voll entfalten kann. Einen schlechten Reifen bei Nässe hat der Test nicht ermittelt. Gesamtsieger war der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 mit hervorragender Leistung. mid/wal Bildquelle: GTÜ






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