Alpine A390: Erste Drifts mit dem sportlichen Elektro-Crossover

| 09.05.2025


Wir konnten bereits vorab mit einem getarnten Prototypen exklusive Fahreindrücke sammeln. Über Motorleistung und Batteriegröße schweigen sich die Franzosen zwar noch aus, doch die hohe Querdynamik des sportlichen Fastbacks soll uns überzeugen. Wir haben uns hinters Lenkrad der A390 gesetzt. Reichlich Power und ein eigens entwickeltes Active Torque Vectoring machen dabei Lust auf mehr.

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Ungemütlich kalt und regnerisch ist es auf dem Michelin-Testgelände in der Nähe von Clement-Ferrand. Hier im Südosten Frankreichs findet unsere erste Begegnung mit dem A390 statt. Das fünftürige SUV-Coupé duckt sich mit nur 1,53 Meter Höhe flach über den Asphalt. Der Rest lässt sich nur erahnen, denn vor uns steht ein Prototyp, der außen und innen noch völlig getarnt ist.

Fast genauso bedeckt hält sich die um uns versammelte Alpine-Crew. Informationen über die Motorleistung oder etwa die Größe der Batterie des dritten Modells der sportlichen Renault-Tochter gibt es keine. Vielmehr verweisen die Ingenieure und Techniker auf die offizielle Weltpremiere Ende Mai in Dieppe. Dort wird die A390 vom Band rollen, und erst dann sollen weitere Details zum Familien-Sportflitzer bekannt gegeben werden.

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Ein paar Fakten haben wir trotzdem: Die Alpine A390 basiert auf der Renault Konzernplattform AmpR-Medium. Beim Antrieb hat sich Alpine mächtig ins Zeug gelegt. Insgesamt drei Elektromotoren sorgen für überlegene Fahrleistungen. Zwei davon befinden sich an der Hinterachse und werden unabhängig voneinander gesteuert, während die dritte E-Maschine unter der vorderen Haube für den serienmäßigen Allradantrieb zuständig ist. Als eine weitere Besonderheit kombiniert Alpine den Antrieb mit einem eigens entwickelten Active Torque Vectoring. Hinzu kommen fünf Fahrmodi, darunter befindet sich ein neuer „Track Mode“, der speziell für die Rennstrecke gedacht ist.

Mit dem Antriebskonzept haben sich die Ingenieure das ehrgeizige Ziel gesetzt, trotz der etwas höheren A390-Karosserie die gleichen dynamischen Fahreigenschaften der Alpine A110 zu erreichen. Schließlich soll das neue Modell die Alltagstauglichkeit eines familientauglichen Fünfsitzers bieten und dabei den gleichen hohen Fahrspaß vermitteln. Davon wollen wir uns bei den letzten Abstimmungsfahrten kurz vor der Premiere überzeugen.

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Wir biegen auf die bewässerte Teststrecke ein und erhaschen einen kurzen Blick auf das ungetarnte Dreispeichenlenkrad und das digitale Kombiinstrument. Der Rest des Cockpits ist mit Stoff verhüllt und bleibt geheim. Mehr Zeit bleibt nicht, denn ab jetzt ist höchste Konzentration angesagt. Schließlich wollen wir bei unserem ersten Härtetest mit der A390 bis ans Limit gehen.

Ein beherzter Tritt auf das Gaspedal und die Alpine schießt vehement nach vorne. Die Beschleunigung unter Volllast ist recht brachial. Über Leistung und maximales Drehmoment ist dem Alpine Team zwar nichts zu entlocken. Wir schätzen das mächtige Motorentrio aber locker auf rund 370 kW, also um die 500 PS. Hilfreich bei unseren Runden sind die speziell für Alpine entwickelten 20- und 21-Zoll-Reifen von Michelin, die auf der bewässerten Strecke beeindruckenden Grip aufbauen und zum nachdrücklichen Vortrieb beitragen.

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Die ersten Kurven kommen. Trotz der gewaltigen Leistung bleibt die A390 auch in Extremsituationen leicht beherrschbar und zeigt auch im Grenzbereich ein fein ausbalanciertes Fahrverhalten. Großen Anteil an der beeindruckenden Agilität hat das von Alpine entwickelte Active Torque Vectoring. Dabei regelt eine ausgeklügelte Software die Kraftverteilung und sorgt mit gezielten Bremseingriffen dafür, dass die A390 mit präzisem Handling aus Kurven herausbeschleunigt. Wie mit einem mechanischen Sperrdifferenzial, aufgrund der elektronischen Regelung nur viel schneller.

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Leichtfüßig umrundet die A390 den Parcours. Mit dem Wechsel vom Sport- in den Track-Modus greift das ESP nur noch im Notfall ein. Das Fahrstabilitätsprogramm steht zwar weiterhin Gewehr bei Fuß, aber die Alpine lässt ihrem Fahrer nun mehr Freiheiten. Zudem verändert sich das Fahrverhalten des Allradlers hin zu einer ausgeprägten Hecklastigkeit. Auf dem abgesperrten Gelände leiten wir galante Driftmanöver ein, denen die Alpine einfach und gut kontrollierbar folgt.

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Nach der ersten Begegnung steht fest: Die Mission, der fünfsitzigen A390 ebenso viel Alpine-DNA einzuhauchen wie dem reinrassigen Sportwagen A110, ist den Franzosen gelungen. Obwohl das Fastback-Modell im familientauglichen Format der sportlichen Elektro-Crossover antritt, bringt die A390 neben viel Leistung auch innovative Technik sowie die markentypische Fahrdynamik mit. (aum)Von Guido Borck; Photo: Alpine via Autoren-Union Mobilität






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