Bilderbogen aus Mendig: Born in the USA

| 29.05.2015


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Irgendwo im Hintergrund bollert, grummelt und wummert es. Reifen quietschen, jenseits von ein paar großen Industriehallen. Ganz klar: Da dreht jemand mit einem verflixt drehmomentstarken Motor seine Runden, brennt ganz offenbar genussvoll Gummi in den Asphalt. Es scheint als wären wir hier richtig – beim US-Car Treffen in Mendig. Der ehemalige Militärflugplatz in der Eifel ist am Pfingst-Wochenende 2015 – mal wieder – der Treffpunkt etlicher Freunde amerikanischer Fahrzeuge und ihrer Mobile.

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Die Herkunft aus „gods own country“ eint Autos aller nur erdenklichen, und höchst unterschiedlichen Kategorien. In Mendig sind wuchtige Geländewagen ebenso vertreten wie aufgemotzte Pick-Ups, leistungsstarke Pony- und Muscle-Cars aus aller Jahrzehnte, fette Vans, kraftstrotzende Streetmachines oder skurrile Hot-Rods, viertürige Limousinen, elend lange Kombis mit irrsinnig viel Platz, kultige CJ-Jeeps oder aufgebrezelte Hummers aller drei Baureihen. Alles, was einst - und heute - in Nordamerika als Automobil- oder Lkw-Hersteller einmal Rang und Namen hatte oder noch hat, ist auf dem einstigen Flugplatz vertreten. Die Palette reicht von AC, AMC, Buick, Cadillac, Chevrolet, Dodge, Ford, Jeep, Mercury und Oldsmobile bis zu Peterbilt, Pontiac und Studebaker.


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So mit das kleinste und flachste, was auf dem Platz herum steht – und fährt – sind eine Handvoll Ford Model T. Teils brutal modifiziert, sind sie gut zu sehen zwischen verflixt hohen Geländewagen und Vans – aber sie sind verdammt gut zu hören.


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Sonorer im Ton blubbern Pick-Ups vom Schlage eines Chevy El Camino über das alte Militärgelände. Der Camino taugt wunderbar, um sich auf seiner Ladefläche mit einem geklühlten Getränk zu zweit gemächlich über den Platz chauffieren zu lassen. Klar dürfen auch die allradgetriebenen Pritschenwagen von Ford, Chevrolet und Dodge nicht fehlen. Sie gehören in den USA zu den meist verkauften Fahrzeugen und finden sich regelmäßig zu mehreren unter den Top-Ten der meistverkauften Mobile in Nordamerika. In der Eifel rollen sie auf grobstolligen Reifen herum, teilweise so hoch gelegt, dass man beinahe eine Leiter für den Einstieg ins Fahrerhaus benötigt.


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Praktisch sind sie zweifellos, nicht nur für den Garten- und Landschaftsbauer oder andere Handwerksberufe. Das zeigt eine eigene kleine „Siedlung“ auf dem Gelände des Treffens deutlich, bewohnt von Besitzern von Pick-Ups mit absetzbaren Wohnkabinen. Es ist schon ausgesprochen angenehm, wenn man auf einem solchen Event übernachten möchte und dann seine Behausung auf vier Rädern gleich dabei hat.

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Ähnliches Übernachtungs-Glück haben die Vanner, die in erstaunlich großer Zahl hier zu finden sind. Der größte Teil der Großraum-Limousinen, die mit Familienschleudern aus deutschen Siedlungen nur wenig gemeinsam haben, präsentiert sich im Originalzustand: Also mit zwei bis vier Captains-Chairs, plus zur Liegefläche umklappbarer Sitzbank im Heck. Doch einige sind in liebevoller Handarbeit höchst individuell modifiziert, vom Innenausbau bis zur Design-Lackierung. Das ganze Styling zeigt sich dann Ton in Ton, meist im traditionellen US-Style: Mit Airbrush-Lackierungen mit Weißkopf-Seeadlern, Flaggen mit Stars and Stripes und Motiven aus der Cowboy- und Western-Zeit.

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Die Fraktion der Pony-Cars hat es mit dem Übernachten schon etwas schwerer. Pony Cars sind jene Gattung amerikanischer Automobile, deren Bezeichnung und Merkmale auf den 1964 eingeführten Ford Mustang zurückgehen. Der Gattungsbegriff „Pony-Car“ kommt schlicht daher, dass Mustangs nun mal Pferde sind. Für damalige Verhältnisse waren die Pony-Cars in den USA schon beinahe „kleine“ Coupés und Cabrios, mit dafür eher großvolumigen Motoren mit sechs oder acht Zylindern. Sie waren relativ preiswert in der Anschaffung und damit ein Angebot für eher jüngere Kunden, die für verhältnismäßig kleines Geld Motorleistungen von teilweise mehr als 400 PS einkauften.


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Den Besitzern von Mustang, Camaro, Firebird, Challenger und Co. genügt meist eine „Dackelgarage“, also ein Zelt, das im umgekehrten Verhältnis zum Hubraum unter der Haube steht, für den geschützten Schlaf. Gleiches gilt auch für die Besitzer des in einigen Exemplaren angereisten „real american sportscars“, der Corvette. Sie steht als Coupe und Cabrio – teils selbst unter der Motorhaube lackiert – schon fast aufreizend friedlich auf dem Platz. Neben diversen Harleys und einer echt fetten Boss Hoss mit üppigem V8-Antriebsaggregat, das irgendwie mit reichlich Butter eingerieben in den Rahmen eingefädelt wurde. Deren Hinterreifen ist so breit geraten, dass sie schon beinahe ohne Seitenständer parken könnte.

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Mit dem Gummi, den die Boss Hoss alleine auf ihrem hinteren Pneu durch die Gegend fährt, könnte man locker einen Kompaktwagen rundum bereifen. Das Spritfass auf dem Rahmen des dicksten amerikanischen Bikes beherbergt ein – im besten Wortsinne – „breites“ Instrumentarium. Und es ist so groß, dass von einem „Knieschluss“ im klassischen Sinne selbst bei viel gutem Willen kaum noch die Rede sein kann. Dafür brabbelt und bollert der V8-Motor unheimlich hörenswert und blubbert seine Lebensfreude höchst erfreut in die Umwelt.

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Aber laut sein ist nun mal beileibe nicht alles. Man muss auch ankommen, am Zielort der Reise, selbst wenn der am sprichwörtlichen Ar*** der Welt und weit abseits jedes Asphaltbandes liegt. Das schafft ein auf dem Platz stehender Dodge RAM locker. Der allradgetriebene Pick-Up ist nicht nur in die Breite, sondern mindestens ebenso kräftig-deftig in die Höhe gewachsen. Der RAM mit dem Widderkopf auf der Haube überragt die neben ihm geparkten Fahrzeuge ganz deutlich. In einem Eifel-Ort dürfte der Doge – in hellem, freundlichem Schwarz gehalten und mit einem massivem Bullenfänger vor dem Kühler versehen, falls mal unverhofft eine Kuh den Weg kreuzt – auffallen wie ein Priester-Seminarist im ortsansässigen Bordell.

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Seilwinde und Abschleppseil an der Front, dicke Scheinwerfer-Batterien auf dem Dach, eine meterbreite LED-Lightbar auf dem Kuhfänger und grobstollig bereifte Reserveräder auf dem massiven Dachgepäckträger machen deutlich, dass der RAM - und sein Besitzer es durchaus ernst meinen. Die machen keine Gefangenen. Auf dem Highway nicht und dreimal nicht abseits davon. Und mit satt über 400 PS können sie es gemeinsam auch so richtig ordentlich krachen lassen, mit oder ohne Straße(n). Armdicke Auspuffrohre recken sich beim ein oder anderen Pick-Up-Bruder des RAM schon fast aufreizend lässig aus der Ladefläche, auf die locker die Laube deutscher Kleingärtner passen würde, in die Höhe. Hier entfleucht dann in luftiger Höhe das bisschen Abgas, das zehn Zylinder nun mal erzeugen, wenn sie genussvoll Kraftstoff einatmen, verdichten und verbrennen.

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Aus der – teils nicht mal mehr vorhandenen – Motorhaube ragende Lufthutzen versorgen die großvolumigen Achtzylinder der Muscle-Cars mit Ansaugluft. Kleinere Hunde sollte man in Sicherheit bringen, wenn solch ein Aggregat in der Nähe gestartet wird.


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Wenn es der Motor nicht reißt, dann tun es die Reifen. Bei etlichen Mobilen werden die Pneus auf der Hinterachse nur ganz mühsam und recht knapp von verdammt weit ausgestellten Kotflügeln verborgen. Die Verbreiterungen fristen auf manchem Muscle-Car ein rechtes Alibi-Dasein.

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Richtig üppig treibt es der Besitzer eines Peterbilt Schnauzers. Der dreiachsigen amerikanischen Zugmaschine, die über eine eigene Schlafkabine verfügt, hat man einfach einen urdeutschen Wohnwagen der Firma Hobby aufgesetzt. Vielleicht nicht ganz stilecht – da hätte ein Airstream-Caravan schon eher gepasst, nicht nur optisch. Aber wie steht es so treffend auf der Winschutzscheibe eines Vans auf dem Event-Gelände: „Sinnlos? Mir doch egal“.

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Damit die Fans und Fahrer auch was vom Treffen mit nach Hause nehmen können, gibt es auch eine Händlermeile, „Show & Shine“ – und eine Pokalverleihung. Das alles bei relativ gutem – und trockenem - Wetter. Beste Voraussetzungen für eine Wiederholung der Veranstaltung, im kommenden Jahr. (ampnet/gp)






Messe + Event News von campino89
Autor: Yannik Maier