Neue Wege bei der Kfz-Versicherung

| 21.06.2016


Eine Autoversicherung muss jeder abschließen, der ein Auto besitzt. Zum einen gibt es die obligatorische Kfz-Haftpflicht bei selbst verursachten Schäden gegenüber Dritten, zum anderen den Kaskoschutz für Schäden am eigenen Fahrzeug und Unfallversicherungen. Wer risikoarm fährt, kann jetzt auch bei den großen Versicherungsgesellschaften wie Allianz und HUK-COBURG auf sogenannte "Telematik"- oder "Pay as you drive"-Tarife umsteigen. Dabei bekommt man Rabatte für vorausschauendes Fahren. Die alten Tarife sind aber auch noch verfügbar und gültig.

Wechsel und Kundenservice
Mehr als 40 Prozent der Autobesitzer bleiben durchschnittlich ein bis drei Jahre beim gleichen Kfz-Versicherer, danach wird gewechselt. Schließlich ist es vorteilhaft, Anbieter zu vergleichen und jährlich zu wechseln – dabei kann man eine Menge Geld sparen. Die meisten wechseln den Anbieter laut einer Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität wegen erhöhten oder zu hohen Prämien. Ein neuer Wagen war der zweithäufigste Grund für einen Wechsel, auf Platz drei kam der Wechsel wegen schlechtem Service beim aktuellen Versicherer. Das galt sowohl für Versicherer mit Vermittlungsnetz als auch für Direktversicherer.

Das Institut untersuchte außerdem genauer die Kundenzufriedenheit bei den Autoversicherern. Bei den Anbietern mit Vermittlungsnetz kamen die HUK-Coburg, die DEVK und die VHV auf die ersten Plätze. Bei den Direktversicherern lag CosmosDirekt auf Platz eins, gefolgt von Allsecur und R+V24. Insgesamt ist die Kundenzufriedenheit hoch. Die jeweiligen Erstplatzierten der beiden Rankings erhielten sogar ein "sehr gut" von ihren Kunden erteilt. Bei den Direktversicherern war die Kundenzufriedenheit zusammengenommen noch einmal höher als bei denen mit Vermittlernetz.




Telematik oder Typklasse?
Bei der Allianz wurde in diesem Frühjahr ein sogenannter Telematik-Tarif eingeführt, bei der HUK-COBURG will man ihn im Sommer diesen Jahres ebenfalls anbieten. Es handelt sich um einen Tarif, bei dem das Fahrverhalten durch eine App oder eine im Wagen angebrachte Box gemessen wird. Die Daten werden ausgewertet und die Ergebnisse an den Versicherer übermittelt. Wer besonders vernünftig fährt, kann sich Rabatte sichern. Bei einigen Anbietern sind dies bis zu 15 oder 20 Prozent der Prämie, bei anderen bis zu 40 Prozent. Draufzahlen muss man nicht, auch wenn man oft nachts fährt oder mit hohem Tempo auf der Autobahn unterwegs ist. Bei manchen Geräten ist ein Notfallstecker eingebaut, der einen automatischen Notruf absetzt, wenn man einen Unfall hat und nicht mehr ansprechbar ist.

Ein Vergleich mit herkömmlichen Tarifen ist jedoch sinnvoll. Bei diesen wird die Prämienhöhe nach Typklasse des Autos, Regionalklasse und anderen Faktoren wie Alter und Fahrerfahrung festgelegt. Es kann sein, dass man so günstiger fährt. Wer sein Auto getunt hat, kann in eine andere Typklasse rutschen, für die höhere Prämien gezahlt werden müssen. Dennoch sollte man dies unbedingt seinem Versicherer mitteilen, denn ansonsten zahlt dieser bei einem Schaden nicht oder nur teilweise.

Quellenangabe:
http://www.versicherungsjournal.de/..5922.php?link=1
http://disq.de/2016/20160602-Kfz-Versicherer.html
https://www.cosmosdirekt.de/autoversicherung/

Recht + Verkehr + Versicherung News von dp303
Autor: Helge Blischke