Richtig Gas geben: Wissenswertes rund um den Motorsport und seine Regeln
| 12.07.2016
Bei Motorsport denken viele erst einmal an die Formel 1. Doch hinter dem Begriff steckt viel mehr. Was Rennsport ist und was dabei beachtet werden muss, wird in diesem Beitrag erläutert.
Was ist Motorsport?
Rennsport meint alle Sportarten, bei denen das möglichst schnelle Bewegen motorgetriebener Fahrzeuge im Mittelpunkt steht. Darunter fallen vor allem:
Automobilsport – Bei diesen Wettkämpfen treten vierrädrige Kraftfahrzeuge gegeneinander an. Dazu zählen Disziplinen wie der Formelsport (etwa die Formel 1), der Kartsport, Sport- und Tourenwagenrennen sowie Bergrennen. Auch Rallyes, Offroadsport, Rallycross, Autocross und Eisrennen gehören in diese Kategorie.
Motorradsport – Hierbei werden Wettfahrten von Motorrädern und Motorrädern mit Seitenwagen ausgeführt. Dieser sportliche Wettkampf wird von der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) und von der Union Européenne de Motocyclisme (UEM) geregelt. Eine Unterdisziplin ist der Motorcross-Sport, worunter auch die Quad-Sportart fällt.
Ein wichtiger Bestandteil des Motorsports sind die Motorrad-Wettrennen.
Motorbootrennen – In dieser Sportart führen Motorboote Wettrennen aus. Unterschieden wird zwischen den zwei Disziplinen Rundstrecken- und Offshorerennen. Geregelt werden diese von der Union Internationale Motonautique und vom Deutschen MotorYachtverband (DMYV).
Aber auch Wettbewerbe mit Spezialfahrzeugen wie Traktoren, Lastkraftwagen und Flugzeugen werden der Motorsport-Branche zugeteilt.
Geregelt und unterstützt wird der Rennsport vom Deutschen Motorsport Verband (DMV), vom Allgemeinen deutschen Motorsport Verband (ADMV), vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB), vom Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC) und vom Deutschen Sportfahrerkreis (DSK).
Gilt Rennsport als Leistungssport?
Anfangs war die Meinung verbreitet, dass Motorsport kein Leistungssport sei, weil die sportliche Leistung nicht von den Fahrern, sondern von den motorisierten Sportgeräten ausginge. Inzwischen gilt er allerdings als Leistungssport, da er sich nach dem folgenden Urteil dennoch zur körperlichen Ertüchtigung eignet und daher als gemeinnütziger Sport gefördert wird.
Beim Rennsport ist unter anderem auf das richtige Zubehör zu achten. Dazu gehört in erster Linie der Helm, der für die Sicherheit der Motorsportler sorgt.
Was muss im Motorsport beachtet werden?
Wichtige Motorsportteile – Für eine erfolgreiche Teilnahme am Rennsport ist es wichtig, das richtige Zubehör mit einer hochwertigen Qualität zu besitzen. So heißt es auf der Website von Hild Tuning:
„Da es im Motorsport oftmals um Sekunden geht, sind Produkte von bester Qualität ein Muss, wenn man an der Spitze dabei sein möchte. (…) Denn nichts ist im Rennsport ärgerlicher als wegen einem Kleinteil, das von minderer Qualität war, auszuscheiden.“
Zum wichtigen Zubehör gehören zum Beispiel wärmebehandelte Bremsscheiben. Diese verbessern die Bremsleistung und werden generell nur bei leistungsstarken Sportwagen eingesetzt, im Motorsport aber auch für verbreitete PKW-Modelle angeboten. Doch auch das Outfit ist entscheidend: So sorgen spezielle Rennschuhe und ein Overall für mehr Komfort beim Fahren. Des Weiteren gehört ein spezieller Helm ins Rennsport-Repertoire: Nur so kann die Sicherheit der Rennfahrer gewährleistet werden.
Austragungsorte – Je nach Rennsportart sind unterschiedliche Austragungsorte vorgesehen. Auto- und Motorradwettkämpfe finden beispielsweise zum Teil auf speziellen, extra dafür errichteten Motorsport-Rennstrecken statt, teilweise aber auch auf abgesperrten regulären Straßen. Daneben gibt es spezielle Offroad-Gelände, wo zum Beispiel Geländewagen- und Motocross-Rennen stattfinden. Auch die Berg- und Eiswettfahrten im Automobilsport sind ein Sonderfall. Im Motorbootsport finden die Rundstreckenrennen auf Flüssen oder Seen statt, die Offshore-Rennen auf dem Meer in Küstennähe. In der Schweiz wurde die Durchführung von öffentlichen Rundstreckenwettkämpfen gesetzlich verboten, nachdem beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1955 84 Menschen ums Leben kamen.
Motocross-Rennen finden auf speziellen Offroad-Geländen statt.
Illegale Straßenrennen fallen nicht in die Kategorie des Motorsports, da Regeln der Fairness und der Nicht-Gefährdung Dritter dabei nicht erfüllt werden. Denn durch die Austragung auf regulären Straßen im normalen Straßenverkehr gefährden die Raser andere Verkehrsteilnehmer: Gerade in den letzten Monaten wurden viele unbeteiligte Menschen bei illegalen Straßenrennen getötet. Daher sind diese in Deutschland nach § 29 Abs. 1 StVO verboten und werden mit 400 Euro Bußgeld, einem Monat Fahrverbot und zwei Punkten im Fahreignungsregister geahndet. Kommt es zur Gefährdung von Personen oder Wertsachen, wird das Rasen als Straftat geahndet. In dem Fall droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Wer privat rasen will, muss also genau wie professionelle Rennfahrer auf dafür vorgesehenen Strecken fahren.
So wie professionelle Rennfahrer müssen auch private Rennsport-Fans auf einer dafür vorgesehenen Strecke fahren, denn das Rasen auf regulären Straßen ist illegal.
Lizenz – Um sich auf einer Rennstrecke mit anderen Fahrern zu messen, ist ein Führerschein alleine nicht ausreichend: Für Wettfahrten auf offiziellen Rundkursen wird zudem eine gültige Lizenz benötigt. Beim Automobil- und beim Motorradsport müssen sich Interessierte an den DMSB wenden. Lizenzen für Motorboot-Rennfahrer sind beim DMYV erhältlich.
Für den Erhalt einer Lizenz gibt es allerdings bestimmte Voraussetzungen:
* Ärztliche Untersuchung des Antragstellers durch einen in Deutschland approbierten Arzt, der die Tauglichkeit des Antragstellers zur Teilnahme am Motorsport bescheinigt.
* Nachweislich erfolgreiche Teilnahme an einem Fahrerlehrgang – für die DMYV-Fahrerlizenz etwa an einer Motorboot-Rennsportschule.
* Es gibt verschiedene Lizenzarten, im Motorbootsport zum Beispiel nationale und internationale Lizenzen sowie die Super-Lizenz. Beim Motorradsport wird zwischen C-Lizenz, Inter-H-Lizenz, Inter-Lizenz und FIM-/FIM-Europe-Lizenz unterschieden. Entscheidend für die Lizenzart sind unter anderem das Alter und die Erfahrung.
Naturschutz – Genehmigungsverfahren für Rennsportveranstaltungen außerhalb begrenzter Sportanlagen werden durch zunehmende naturschutzrechtliche Bestimmungen immer komplizierter. Laut den DMSB-Umweltrichtlinien nimmt der Motorsport jedoch eine gute Stellung im Umweltschutz ein. Regelungen und Empfehlungen des DMSB beziehen sich auf
* Geräusche, Abgase, Kraftstoff, Bodenschutz und Gewässerschutz
* Das Verhalten der Teilnehmer, Zuschauer, Tätigkeiten der Veranstalter, Rundkurs-/Strecken-Betreiber und Verkehrsteilnehmer
Dem DMSB zufolge belasten große Zuschauerzahlen eine Landschaft stärker als die Rennsportgeräte. Der Beirat für Umwelt und Sport beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit dagegen sieht den Rennsport aufgrund der Verbrennungsmotoren als nicht naturverträglich an.
Fazit
* Unter dem Begriff Motorsport werden Automobilsport, Motorradsport und Motorbootsport zusammengefasst.
* Seit Ende der 90er Jahre gilt Rennsport als Leistungssport.
* Aus Sicherheits- und Erfolgsgründen müssen Rennfahrer immer auf das richtige Motorsportzubehör achten. Außerdem wird eine Lizenz benötigt.
* Die Wettkämpfe finden vor allem auf speziellen Motorsport-Rennstrecken, auf abgesperrten regulären Straßen oder auf einem speziellen Offroad-Gelände statt.
* Die Meinungen zu den Auswirkungen des Motorsports auf die Umwelt gehen weit auseinander.
Quellen:
* http://www.bfh.simons-moll.de/bfh_1..98/XX980009.HTM
* https://www.hild-tuning.de/
* http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/vermischtes/aktuelles_berichte/Chronologie-des-Rasens-So-gefaehrlich-sind-illegale-Strassenrennen;art29854,3058229
Motorsport News von dp303
Autor: Helge Blischke