Reifendruck-Schummel

Diese hatte nach einem in Auftrag gegebenen Test behauptet, das indirekte Reifendruckkontrollsystem (RDKS) würde unkorrekte Werte anzeigen. Die T&E würde damit auf den Zug der Abgas-Affaire aufspringen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Dieses Muster habe man bereits nach dem ADAC-Skandal um gefälschte Teilnehmerzahlen bei Auto-Preisverleihungen entdecken können, als im Nachklang auch die Reifentest-Ergebnisse des Autoclubs in Zweifel gezogen wurden.


Doch wieder händisch messen? Automatische indirekte Reifendruckkontrollsysteme müssen möglicherweise auf dem Prüfstand.

An der Glaubwürdigkeit der Ergebnisse würde gekratzt, weil "zumindest bei einem Teil der dafür durchgeführten Fahrversuche das RDKS ganz bewusst falsch bzw. entgegen der Vorgaben der Fahrzeughersteller bedient wurde", so das Fachblatt. Daher hätte es überhaupt keinen Druckverlust detektieren können.

In der Bedienungsanleitung etwa eines Golf VII heißt es eindeutig, dass zuerst der korrekte Fülldruck im Reifen hergestellt werden muss, bevor das indirekte RDKS initialisiert wird. Im der Zeitschrift vorliegenden T&E-Testprotokoll wurde dies angeblich nicht dokumentiert. Bei zumindest drei Versuchsreihen haben die Prüfer den Druck auf 1,4 statt 2,2 bar gesenkt und das System dann jeweils mit dem falschen beziehungsweise zu niedrigen Luftdruck initialisiert. Dies habe unweigerlich zu unkorrekten Messergebnissen geführt.

Indirekte System ermitteln den Reifendruck über die Radsensoren und die Drehzahl des Rades. Hierzu muss es kalibriert werden, das heißt, die manuell korrekt befüllten Reifen werden während der anschließenden Fahrt über einen Tastendruck als Normalzustand gespeichert. Verändert sich im Folgenden die Drehzahl, deutet dies auf einen Druckverlust hin und das Kontrollsystem warnt den Fahrer über eine Signalleuchte im Cockpit. mid/mk

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