Elektroautos: Ohrfeige für Google und Apple

| 14.01.2017


Denn 75 Prozent der deutschen Autokäufer halten traditionelle Hersteller für am vertrauenswürdigsten, nur knapp jeder Vierte nennt neue, auf E-Mobilität spezialisierte Autobauer. Lediglich zwei Prozent würden beim Kauf eines E-Autos IT-Konzernen vertrauen.

Trotz der bislang verhaltenen Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge ist das Interesse der Kunden grundsätzlich vorhanden: Fast jeder zweite Befragte hat beim jüngsten Autokauf ein E-Fahrzeug zumindest zwischenzeitlich in Erwägung gezogen. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Die Analyse basiert auf Umfragen unter mehr als 1.000 Autokäufern in Deutschland sowie weiteren 6.000 Kunden in den USA, China und Norwegen.

Die Autohersteller stehen vor der Schwierigkeit, in ihrer Strategie die richtige Balance zu finden. "Einerseits müssen sie ausreichend Fahrzeuge mit Elektroantrieb verkaufen, um die Flottengrenzwerte für Emissionen einzuhalten. Andererseits mindern die hohen Kosten für die Batterien die Profitabilität von E-Fahrzeugen. Und gleichzeitig müssen Hersteller ihre konventionellen Antriebe verbessern, die gute Gewinne abwerfen", sagt
Nicolai Müller von McKinsey & Company.

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Als Autobauer gibt es für den IT-Giganten Google schlechte Noten. Da Vertrauen die Menschen doch eher traditionellen Herstellern.

Bei den immer wieder genannten Hindernissen wie der "mangelnden Reichweite" und der "Ladeinfrastruktur" gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen E-Auto-Interessierten und tatsächlichen Käufern: Während 24 Prozent der potenziell Interessierten Sorge haben, ein Elektroauto biete zu wenig Reichweite, sind es nur 13 Prozent bei den tatsächlichen Besitzern. Auch bei der Ladeinfrastruktur fällt die Quote von 18 Prozent (Interessierte) auf 11 Prozent (Besitzer).

Autohersteller sollten laut Experten ein großes Augenmerk darauf legen, Vorurteile der Kunden abzubauen und die Vorteile von Elektroautos wie den geringen Verschleiß und die verzögerungsfreie Beschleunigung herausstellen, sagt Timo Möller, Automobilexperte von McKinsey. Für die Hersteller gilt es jetzt, neue Kundengruppen zu erschließen. "Während sich in der ersten Welle Avantgardisten und relativ wohlhabende Kunden für ein E-Fahrzeug entschieden haben, muss die E-Mobilität nun auch für preissensiblere Kundensegmente interessant werden", so Nicolai Müller.

Unter E-Fahrzeugbesitzern hat heute in Deutschland knapp die Hälfte ein verfügbares Haushaltseinkommen von 75.000 Euro und mehr, bei den an E-Autos Interessierten sind es nur noch 35 Prozent. Laut der Studie wären neue Mobilitätskonzepte wie Carsharing und auf App-basierte Taxi- und Transportdienstleistungen ein möglicher Weg, um die Mehrkosten der Technologie für Kunden und Hersteller zu minimieren. mid/rlo
Bildquelle: Google






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