Pirelli-Historie: Rund, schwarz - und immer vorne dabei

| 27.04.2017


Der italienische Hersteller Pirelli ist diesen Weg gegangen - und hat ihn mit einer ganzen Reihe von bahnbrechenden Innovationen gepflastert. Eine Retrospektive mit viel Grip.

Name: 222636.jpg Größe: 599x599 Dateigröße: 84084 Bytes
Eine Aufnahme aus der Pirelli Reifenproduktion von 1910.

Wie schafft man es, den Fahrradreifen überhaupt auf der Felge zu halten? Mit diesem Problem schlugen sich die Pirelli-Mannen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herum. Sie entwickelten die patentierte Produktionsmethode Milano, dessen Prinzip bald auch bei Autos und Motorrädern für Furore sorgte. Denn in den Anfängen der italienischen Automobilindustrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts mischte Pirelli munter mit. Nach einer Experimentierphase konstruierten die Ingenieure den patentierten Ercole (Herkules), dessen robuste Karkasse aus gummierten Materialien durchgehende, dicke Reifenwülste krönten, die sich an die gewölbten Kanten des Rades anpassten. Dadurch blieb die Luftkammer des Reifens vollständig geschlossen und er behielt seine Form. "Das war ein beachtlicher Schritt vorwärts im Vergleich
zu anderen Systemen, bei denen die Luftkammer eine ovale Form einnahm", so ein Firmensprecher in der Rückschau.

Name: 222637.jpg Größe: 600x399 Dateigröße: 48005 Bytes
Auch bei der Targa Florio 1914 auf Sizilien sind Pirelli-Reifen mit dabei.

Mit den 1924 entwickelten Superflex-Reifen gewann Gastone Brilli Peri in seinem Alfa Romeo 1925 den italienischen Grand Prix in Monza und wurde Weltmeister. Um 1938 gelang es Ingenieuren von Pirelli, die Baumwolle in der Reifen-Karkasse durch qualitativ hochwertige, hitzebeständige Rayon-Schnüre zu ersetzen, die das Unternehmen in einer eigenen Fabrik produzierte. Auch die Entwicklung der Radialreifen kann sich Pirelli an seine Fahnen heften. Der 1952 debütierende Cinturato revolutionierte die Reifenindustrie.

Und die nächste technologische Revolution ließ nicht lange auf sich warten: Der Rallyesport diente als primäres Entwicklungslabor für die neuartigen Niederquerschnittsreifen. Als Lancia im Jahr 1972 die Konkurrenz mit dem legendären Stratos überraschte, hatte der Sportwagen ein massives Problem: Kein bekannnter Reifen konnte die Leistungsentfaltung des Fahrzeugs optimal auf den Asphalt übertragen. Indem die Ingenieure die Lamellen in der Reifenschulter verkleinerten, steigerten sie die Performance des Reifens beträchtlich. Das war die Geburtsstunde des Super-Niederquerschnittsreifens Pirelli P7.

Name: 222639.jpg Größe: 599x599 Dateigröße: 39242 Bytes
Eine Werbung aus den 1950er-Jahren für den revolutionären Radialreifen Cinturato.

Name: 222640.jpg Größe: 399x600 Dateigröße: 60408 Bytes
Ein cooler Reifen, ein schönes Mädchen - so machte Pirelli im Jahr 1966 Werbung.

Mit diesen Hightech-Pneus erzielte der Stratos bis dahin unerreichte Kurvengeschwindigkeiten. Nächster Schritt war die straßenzugelassene Version des P7 Rennreifes als Erstausrüstung für den neuen Porsche Carrera 911 Turbo. Später mündete diese Produkt-Gruppe in die P Zero-Familie, die heute von vielen Autoherstellern als Erstausrüstung für ihr leistungsstärksten Supersportwagen verwendet wird. mid/rhu
Bildquelle: Pirelli

Name: 222641.jpg Größe: 399x600 Dateigröße: 28152 Bytes
Der Pirelli P 6000 ist unverkennbar an einem Porsche montiert.

Name: 222642.jpg Größe: 399x600 Dateigröße: 36032 Bytes
Ein P Zero aus der erst kürzlich präsentierten neuen Farb-Edition.






Felgen + Reifen News von route66