Rolls-Royce Phantom: Der Monolith

| 10.08.2017


Mit dem neuen Phantom VIII dreht die britische Auto-Manufaktur die Luxus-Schraube noch weiter. Und obwohl der Markeninhaber BMW heißt, entschieden sich die Vorstandsmitglieder für eine individuelle Produkt-Architektur fernab konzerneigener Baukästen. Denn während andere Luxushersteller Kostensenkungen durch die gemeinsame Nutzung von Plattformen mit Volumenherstellern realisieren müssen, kam Rolls-Royce zu dem Schluss, dass die Zukunft des wahren Luxus' in kleinen Fertigungszahlen auf der Basis einer eigenständigen "Architecture of Luxury" liegt.

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Trutzburg auf Rädern: der neue Rolls-Royce Phantom.

Groß und imposant rollt der automobile Monolith an. Das taten bereits die Vorgänger. Doch der Phantom des Modelljahres 2018 besitzt noch mehr Komforttechnik. Die müsste das Gewicht des Wagens eigentlich in die Höhe treiben. Doch aufgrund der Verwendung leichter Materialien wiegt der Neue nicht mehr als der Alte: rund 2,5 Tonnen. Hochkarätige Extras können freilich die Gravität des Fahrzeugs noch um einige Zentner erhöhen. Kundenwünschen setzt Rolls-Royce aus Tradition keine Grenzen.

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Die sehr lange Motorhaube des Phantom und die knappen Überhange prägen die Seitenansicht.

Rolls-Royce-Chef Torsten Müller-Ötvös setzt ganz und gar auf die Wirkung des Grandiosen: "Wir öffnen das nächste Kapitel in der Rolls-Royce-Geschichte, in dem der neue Phantom den Weg für wahren Luxus weist", sagt der CEO. Das Fahrzeug präsentiere sich großartig und mächtig als ein einmaliges Symbol für Erfolg und Wohlstand. "Er ist eine Ikone und ein Meisterwerk, das die Einzigartigkeit unserer Kunden spiegelt."

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Das Cockpit ist nicht nur elegant, sondern auch mit modernster Elektronik ausgestattet.

Mit der Vorstellung des ersten Rolls-Royce Phantom durch Sir Henry Royce im Jahre 1925 wurde das Fahrzeug von Kennern mit dem Titel "Das beste Automobil der Welt" ausgezeichnet. Allerdings gab es den Phantom nicht durchgängig. Die Modelle I bis VI wurden bis 1968 entworfen. Bis 1991 wurde der vorerst letzte Phantom gebaut, der damals für einen Neuwagen eine auffallend historische Form aufwies. Nach zwölfjährigem Dornröschenschlaf wurde das Flaggschiff-Modell vom neuen Besitzer BMW wieder wach geküsst. 2003 erblickte ein fiktiver "Phantom VII" das Licht der Welt, der offiziell aber nicht römisch beziffert wurde, sondern einfach nur "Phantom" hieß.

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Die Instrumente im Cockpit sind wie in fast allen modernen Oberklasse-Fahrzeugen als großes Display ausgeführt.

Die achte Auflage der Limousine mit dem Namen, der so viel bedeutet wie "Gespenst" oder "Trugbild", hat allerhand technische Neuerungen an Bord. Zu den Vorteilen der neuen Architektur zählt der Hersteller die hohe Effizienz in der Fertigung der Standardvariante und der Modelle mit verlängertem Radstand. Darüber hinaus soll sie eine Gestaltung der Exterieur-Flächen nahezu ohne Einschränkungen erlauben. Der völlig neue Aluminium-Spaceframe sorgt für außergewöhnliche Karosseriefestigkeit mit "Best-in-Class"-Werten.

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Revolution unter der Motorhaube: Der standesgemäße V12-Motor des Phantom ist jetzt zwangsbeatmet. Der Biturbo leistet 571 PS und 900 Newtonmeter maximales Drehmoment.

So ist der neue Phantom sogar 30 Prozent verwindungssteifer als sein Vorgänger, was zu einem noch höheren Fahrkomfort führen soll. Komfortorientiert ist auch die neue Doppelquerlenker-Vorderachse und eine Fünf-Lenker-Hinterachse für maximale Kontrolle über die seitlichen Roll- und Wankkräfte sowie hohe Agilität und Stabilität. Beides wird durch die Vierradlenkung unterstützt: Die Passagiere sollen unbeeinträchtigt von äußeren Einflüssen entspannten Fahrkomfort genießen.

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Gegenläufig öffnende hintere Türen führen in den luxuriösen Fond.

Selbstverständlich sorgt ein Zwölfzylinder fürs souveräne Fortkommen. Aber: Für den neuen Phantom wurde ein völlig neues, zwangsbeatmetes 6,75 Liter-V12-Aggregat entwickelt, das den bisherigen Saugmotor ersetzt. Der Motor nutzt zwei Turbolader, die zu einem maximalen Drehmoment von 900 Nm bereits bei niedrigen 1.700/min führen und zu einer Leistung von 420 kW/571 PS. Die Achtgang-Automatik stammt von ZF. Aus dieser Kombination resultiert höchste Laufruhe bei niedrigen Geschwindigkeiten, wie sie zum Beispiel bei offiziellen Anlässen üblich sind - und eine überlegene Kraftentfaltung, sobald es der Fahrer - oder Chauffeur - fordert. Das laut Rolls-Royce leiseste Automobil der Welt benötigt eben auch einen extrem leisen Antrieb, was wiederum mehr Kraft bei niedrigeren Drehzahlen erfordert.

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First Class: Wie in der ersten Klasse eines Langstrecken-Flugzeugs genießt der Passagier im Phantom Beinfreiheit ohne Ende.

Trotz aller Individualität des Rolls-Royce Phantom - an technischen Details ist die Nähe zu BMW dann doch zu erkennen. Neben dem ZF-Getriebe gibt es noch weitere Synergien. Ein dadurch mögliches Novum ist die elektronische Architektur des neuen Phantom. Die größte jemals durch die BMW Group produzierte Komponente trägt dazu bei, den Phantom zum technisch fortschrittlichsten Rolls-Royce zu machen. Dieses zentrale Nervensystem verbindet und steuert alle Systeme des neuen Phantom.

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Sternenhimmel: Über den Köpfen der Passagiere illuminieren unzählige LED den Innenraum.


Zu den elektronischen Helfern gehören unter anderem ein Aufmerksamkeits-Assistent, ein Vier-Kamera-System mit Panorama- und 360-Grad-Perspektive, ein Nachtsicht-Assistent, aktive Geschwindigkeitsregelung, Auffahr-, Personen- und Querverkehrs-Warnung, Spur- und Spurwechsel-Assistent, ein großes hochauflösendes Head-up-Display, WLAN-Hotspot und natürlich die neuesten Navigations- und Entertainment-Systeme. Obwohl ein Phantom allein schon durch seine Trutzigkeit und Größe wie ein Anachronismus in unserer auf Effizienz getrimmten Zeit anmutet: Hinsichtlich technischer Modernität bewegt sich die Luxus-Karosse ganz weit vorne.mid/wal
Bildquelle: Rolls-Royce






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