Fitness-Check für fahrende Veteranen

| 16.08.2017


Zu den rollenden Juwelen bei den Classic Days gehört der sogenannte "Weiße Elefant" von Mercedes-Benz aus dem Jahr 1927. Aber auch legendäre Volumenmodelle wie der Opel Kapitän aus den 60er Jahren haben sich für den Schlosspark rausgeputzt. Einen Check vom TÜV Rheinland gibt es gleich vor Ort. Wer beim Rundkurs der "Racing Legends" mitmachen will, muss vorher einen kurzen Stopp bei den Prüfern einlegen.

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Ein Opel Kapitän von 1961 bei der Untersuchung des Lenk-Gestänges.
Bildquelle: TÜV Rheinland

Ganz nah am ockerfarbenen Wasserschloss in einem geschützten Bereich jenseits des Burgtores hat sich Mercedes-Benz einen Sonnenplatz gesichert. Der weiße Elefanten-Benz Typ S (W 06), der mit seinen 6,8 Litern Hubraum und 88 kW/120 PS im Jahr 1927 Furore auf dem Nürburgring machte, genießt gravitätisch seinen Ruhestand. Er nimmt heute an keinen Rennen mehr teil.

Anders ist das bei rund 270 fahrenden Veteranen, die am Rundkurs teilnehmen und ihren TÜV-Termin wahrnehmen. Ob der Opel-Fahrer, der beobachtet, wie sein Lenkgestänge überprüft wird, oder der Fahrer des mit Flügeltüren versehenen Mercedes 300 SL von 1955 - wirklich fürchten muss sich hier niemand. Auf Nachfrage des mid kann sich kein Experte des TÜV Rheinland daran erinnern, dass je ein Oldtimer auf Schloss Dyck je durch die Prüfung gefallen wäre. Nach bestandnem Check gibt es noch die obligatorische Tropf-Pappe fürs Parken auf dem empfindlichen Rasen - auch wenn mancher Oldtimer-Fahrer versichert, dass sein schönes Schätzchen gewiss kein Öl verliert.

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Schwarzer Talbot Typ 105, Baujahr 1933 beim Check.
Bildquelle: TÜV Rheinland

"Wir freuen uns mit dem Veranstalter, dass wir damals auf das richtige Pferd gesetzt haben und die Classic Days von Anfang an mit unserem technischen Know-how unterstützen", sagt Daniel Waldheim, TÜV Rheinland-Regionalleiter in Mönchengladbach und Krefeld. "Wir kontrollieren Lenkung, Räder, Reifen, Beleuchtung und Bremsen und schauen nach möglichen Ölverlusten an Motor und Getriebe."

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Ein Mercedes 300 SL Baujahr 1955 bei der TÜV Untersuchung.
Bildquelle: TÜV Rheinland

Derweil wissen die meisten motorisierten Schlossbesucher, wie sie ihre Oldtimer in Schuss halten und was sie heute wert sind. Wer etwas unsicher ist, sucht sich aber vielleicht besser Expertenrat. Als langjähriges Jurymitglied des Concours d'Elegance der Classic Days weiß Norbert Schroeder, Leiter des TÜV Rheinland Competence Center Classic Cars, genau, was bei der Bewertung von Sammlerfahrzeugen zählt.

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Der "Weiße Elefant" von Mercedes-Benz sorgt 1927 auf dem Nürburgring für Furore. Heute fährt er aber keine Rennen
Bildquelle: Lars Wallerang / mid

"Im Competence Center bündeln und entwickeln wir unser Fachwissen weiter, um es für unsere Kunden nutzbar zu machen", sagt Schroeder. "Dabei geht es beispielsweise um die Frage, den wirklich marktgerechten Wert eines historischen Autos objektiv und unabhängig zu ermitteln und ein Wertgutachten zu erstellen." Beim Flanieren durch den Park kommt der Besucher jedenfalls an einem schier unschätzbaren Wert nach dem anderen vorbei. Zwar mögen alle Fahrzeuge einen Preis haben, für viele Besitzer liegt der ideelle Wert aber noch weit darüber. mid/wal






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