Bugatti Chiron: Der automobile Superlativ setzt neue Rekordmarke

| 21.09.2017


Juan Pablo Montoya hat den Bugatti Chiron in knapp 42 Sekunden von 0 auf 400 km/h beschleunigt und wieder zum Stehen gebracht. Das Rekordfahrzeug können sich Besucher der IAA in Frankfurt aus der Nähe ansehen. Bereits jetzt sind 300 des auf 500 Fahrzeuge limitierten Supersportwagens zum Stückpreis von rund 2,85 Millionen Euro verkauft, die Übrigen dürften die Franzosen wohl ebenfalls problemlos an den Mann oder die Frau bringen.

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Am Steuer saß bei der Weltrekord-Fahrt der ehemalige Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya.

Das Hypercar mit 1.500 PS und 1.600 Newtonmeter maximalem Drehmoment tritt an einem August-Wochenende unter Idealbedingungen an - es ist sonnig, trocken und windstill. Schon vor dem Start ist Rennprofi Juan Pablo Montoya fast aus dem Häuschen, seine Erwartungen werden nicht enttäuscht. "Der Chiron ist so unglaublich schnell, dass es einem den Atem verschlägt. Aber mindestens genauso beeindruckend bremst er", beschreibt er seine Eindrücke nach der Rekordfahrt. "Dabei ist der Wagen extrem stabil und berechenbar. Ich fühle mich geehrt, Teil des Projekts zu sein." Und nach dem, was der Chiron auf den folgenden exakt 3.112 Metern abliefert, ist das auch nur zu verständlich. Das erlebt auch ein Rennfahrer nicht jeden Tag. Am Startpunkt der langen Geraden tritt Montoya kräftig auf das Bremspedal, legt den ersten Gang ein, aktiviert die Launch Control und lässt der Urgewalt des 8-Liter-W16-Motors freien Lauf. Bei der gewählten Start-Drehzahl von 2.800 U/min liegt bereits das volle Drehmoment von 1.600 Nm an. Dann katapultiert das Aggregat den Boliden mit Spezialreifen von Michelin wie aus der Pistole geschossen vehement nach vorne. Zwei Turbolader sind anfangs aktiv, die übrigen beiden setzen bei 3.800 U/min ein.

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Von Null auf 400 km/h und wieder auf Null in unter 42 Sekunden: Diesen beeindruckenden Rekordwert hat kürzlich der Bugatti Chiron aufgestellt.

Nur 32,6 Sekunden und gerade einmal 2.621 Meter später erreicht der Chiron die 400 km/h-Schwelle. Dann steigt der 41 Jahre alte Kolumbianer voll in die Eisen. Die Carbon-Keramik-Bremsscheiben mit 420 Millimeter Durchmesser vorn und 400 Millimeter hinten werden dabei vom Heckspoiler unterstützt, der als Luftbremse wirkt und für 900 Kilo zusätzlichen Abtrieb an der Hinterachse sorgt. In Moment der Vollbremsung bei 400 km/h wirken laut Bugatti Kräfte von etwa 2 g auf Fahrzeug und Fahrer, was ungefähr den Kräften entspricht, die beim Start des Space Shuttle entstehen. Das Resultat: Nach 9,3 Sekunden und 491 Metern kommt der Chiron zum Stehen. Das unabhängige Prüf- und Zertifizierungsunternehmens SGS/TÜV Saar bestätigt im Anschluss eine Gesamtzeit von 41,96 Sekunden und den Weltrekord für ein Serienfahrzeug.

"Unsere Kunden suchen das Beste vom Besten. Diese beeindruckende Leistung ist ein weiterer Beleg für die Tatsache, dass sie mit dem Chiron den besten Supersportwagen der Welt haben", sagt Bugatti-Präsident Wolfgang Dürheimer. "Bugatti ist die erste Automobilmarke, die nicht nur am Computer ausrechnet, wie schnell ein Fahrzeug die 0-400-0 absolvieren kann. Wir sind dieses Manöver tatsächlich gefahren." Und das sogar mehrfach.

Juan Pablo Montoya fuhr an jenem August-Wochenende - das er vermutlich so schnell nicht vergessen wird - ganze 17 Mal über 400 km/h und schraubte dabei ganz nebenbei seinen persönlichen Geschwindigkeitsrekord von 407 km/h mit einem IndyCar-Rennwagen auf nun 420 km/h hoch. Und das auch noch überraschend problemlos. "Mit dem Chiron war alles einfach. Einsteigen und losfahren. Unglaublich." Vielleicht darf er sich ja auf eine Fortsetzung einstellen. Denn es ist anzunehmen, dass Bugatti als nächstes den Hochgeschwindigkeits-Rekord des Vorgängers Veyron 16.4 Super Sport ins Visier nimmt. Der schaffte 2010 eine Spitzengeschwindigkeit von 431,072 km/h. Die sollte der Chiron überbieten können, Montoya hat schonmal provisorisch zugesagt: "Den Termin halte ich mir auf jeden Fall in meinem Kalender frei" mid/ts
Bildquelle: Bugatti






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