Peugeot: Fünf oder sieben auf einen Streich

| 19.10.2017


Der schicke Crossover mit reichlich SUV-Genen lässt sich nämlich sogar nachträglich mit den Sitzen sechs und sieben nachrüsten - ein Alleinstellungsmerkmal.
Immer auf die Sprösslinge quasi als Entschuldigung für die Wahl eines "praktischen" Autos verweisen - dieses Van-typische Verhalten ist beim 5008 komplett überflüssig. Denn der bis zu siebensitzige Franzose ist optisch so gelungen, dass er erstmal gar keine Assoziationen an schnöde Transportaufgaben hervorruft. Markanter Löwe auf dem Kühlergrill, scharf geschnittene Kanten, ein paar geschickt platzierte Chromelemente und die Heckleuchten mit den je drei markentypischen Löwenkrallen - fertig ist ein elegant-sportlicher Hingucker, der auf 4,64 Meter Länge eine Menge wegstecken kann.

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Van ade - der aktuelle Peugeot ist ein waschechtes SUV - wenn auch nur mit Frontantrieb.

Die Form geht jedenfalls nicht zu Lasten der praktischen Werte. Fünf Personen sitzen leicht erhöht und recht komfortabel. Dafür sorgt schon der Radstand von immerhin 2,84 Meter, der genügend Raum für lange Knie lässt. Wer entweder von Vorneherein oder nachträglich die Zusatzstühle ordert, muss sich darüber im Klaren sein, dass auch die Peugeot-Techniker nicht zaubern können: In Reihe drei sitzen nur Kinder einigermaßen bequem. Und der Zustieg setzt eine gewisse Gelenkigkeit voraus. Aber das ist in konkurrierenden Siebensitzern dieses Formats auch nicht anders.

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Typisch Peugeot: Die je drei voneinander angesetzten Rücklichter sollen Löwenkrallen suggerieren.

Finanziell gesehen ist der Schritt von fünf auf sieben Plätze mit einem Aufpreis von 800 Euro übrigens durchaus erschwinglich. Und wer die dritte Reihe nicht braucht, kann die Sitze auch einzeln ausbauen - und damit je 40 Liter Stauvolumen gewinnen. In Fünfer-Bestuhlung schluckt der Kofferraum familientaugliche 780 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen sind es 1.940 Liter - ein sehr ordentlicher Wert. Interessant für Heimwerker oder Hobbysportler mit langem Gerät: Bis zu 3,20 Meter lange Gegenstände lassen sich befördern, wenn die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt wird.

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Die Sitze in Reihe drei sind einzeln heraus- und nachträglich bestellbar.

Hingucker auf dem Fahrerplatz ist das volldigitale und serienmäßige i-Cockpit, das sich in unterschiedlichen Modi konfigurieren lässt, von der Minimalst-Anzeige bis zur Navi-Karte zwischen virtuellem Tacho und Drehzahlmesser. Die Innenraum-Materialien schauen gut aus und fühlen sich auch so an, die Bedienung des 5008 mit ein paar wenigen Programmtasten für Fahrzeugeinstellungen, Radio, Telefon, Klimaanlage, Navigation und Konnektivität unter dem zentralen Acht-Zoll-Touchscreen ist schnell erlernbar. Das Armaturenbrett wirkt insgesamt nicht so ganz harmonisch, sondern irgendwie in mehreren Ebenen zusammengesetzt, aber das ist Geschmackssache, der Funktionalität tut es keinen Abbruch.

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Das Lenkrad ist wie beim kleinen Bruder 3008 oben und unten abgeflacht und relativ klein.

Angetrieben wurde der Testwagen vom stärksten der 5008-Dieselmotoren mit 133 kW/180 PS. Er rollt in der eher sportlich orientierten Version GT an und ist mit einer Sechsgang-Automatik gekoppelt. Der 5008 gibt mit dieser Kombination wie erwartet nicht den rassigen Sportwagen, sondern den gut bestückten Langstrecken-Atlethen, der bei Bedarf auch gerne mal ein bisschen flotter unterwegs ist. Den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h schafft er in 9,1 Sekunden, bei 211 km/h ist Schluss. Das fühlt sich angesichts des dezent straffen Fahrwerks und der passenden Abstimmung der Lenkung schon ganz schön munter an, die gute Geräuschdämmung sorgt für Ruhe an Bord. Allrad bietet Peugeot (noch) nicht an, aber die einfache, aber überraschend wirkungsvolle Grip Control mit Bergabfahrhilfe für eine optimierte Traktion.

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Die Sitze in Reihe zwei sind alle gleich groß - Schwiegermutterplatz in der Mitte ade.

Die Ausstattung mit elektronischen Helfern ist beim "Adventure-SUV", so die Franzosen, recht üppig ausgefallen, schon die Basis verfügt beispielsweise über Verkehrsschild-Erkennung, vier elektrische Fensterheber, Frontkollisions-Warner, aktive Sicherheitsbremse, sechs Airbags, Tempomat, Audioanlage und elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel. Und je nach Version gibt es dann noch so feine Sachen wie Massagesitze vorne, ein klangvolles Focal-Soundsystem, den adaptiven Temporegler oder einen Spurhalte-Assistenten mit dazu.

Fazit: Der Peugeot 5008 ist schick, praktisch, technisch up to date - und er bietet ein paar besondere Extras zu Preisen ab 24.900 Euro. Der 180 PS starke GT ist ab 41.800 Euro zu haben.

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Eleganz im Detail: Der Automatik-Wählhebel zeigt den Anspruch der Designer auf feines Finish.

Technische Daten Peugeot 5008 GT BlueHDi 180
Fünftüriges, siebensitziges SUV, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,64/1,84/1,65/2,84, Leergewicht: 1.797 kg, zul. Gesamtgewicht: 2.280 kg, max. Zuladung: 483 kg, Kofferraumvolumen: 780 bis 1.940 l, Tankinhalt: 56 l, Preis: ab 41.800 Euro.
Antrieb: Vierzylinder-Diesel mit Turboaufladung, Hubraum: 1.997 ccm, Leistung: 133 kW/180 PS bei 3.750/min, max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.000/min, Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,1 s, Höchstgeschwindigkeit: 211 km/h, Normverbrauch: 4,8 l auf 100 km, CO2-Ausstoß: 124 g/km, Testverbrauch 6,7 l auf 100 km, Sechsgang-Automatik, Frontantrieb. mid/rhu Bildquelle: PSA






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