Mobilitätspreis 2019: Smarte Anwendungen made in Germany

| 17.08.2019


Und da ist schon der Name im wahrsten Sinne des Wortes Programm. "Mover" heißt der technische Hoffnungsträger. Dabei handelt es sich um ein kleines und wendiges Fortbewegungsmittel. Rein elektrisch angetrieben - versteht sich. Und was kann dieses saubere Fahrzeug?

Zunächst einmal soll der Schaeffler Mover in urbanen Räumen für flexible Transportaufgaben eingesetzt werden. Am besten ganz autonom. Dafür könnte dann die Schaeffler-Paravan-Technologie Space Drive sorgen. Das Vertrauen in die Technologie scheint riesengroß. Denn der Schaeffler Mover ist mit dem deutschen Mobilitätspreis des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" ausgezeichnet worden - so etwas wie ein Ritterschlag für jeden Zulieferer.

Das Fahrzeugkonzept für urbane Räume leiste einen positiven Beitrag zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Deutschland und hinterfrage aktuelle Fahrzeugstrukturen fundamental, so das Urteil der Jury. "Das Ziel des Schaeffler Movers ist es, die universellste und preiswerteste Plattform für möglichst viele unterschiedliche Aufgaben zur Personen- und Warenbeförderung bereitzustellen," sagt Dr. Manfred Kraus, Leiter Mover-Entwicklung, Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG.

Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zeigte sich begeistert. "Wir brauchen Geistesblitze statt Verbotsdebatten. Nur mit frischen Ideen und klugen Innovationen gewinnen wir die Köpfe und Herzen der Menschen. Der Mobilitätspreis 2019 zeigt, wie es geht: Smarte Anwendungen made in Germany und neue Mobilitätsangebote, die begeistern. Top!", so der Politiker.


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Das Ziel des Schaeffler Movers ist es, die universellste und preiswerteste Plattform für möglichst viele unterschiedliche Aufgaben zur Personen- und Warenbeförderung bereitzustellen.

Der Schaeffler Mover überzeugte im Wettbewerb mit seiner Schaeffler-Paravan-Technologie Space Drive und dem "Schaeffler Intelligent Corner Module", heißt es weiter in der Begründung. Das Kernelement von Space Drive ist die Drive-by-wire-Funktion, die neben der Fahr- und Bremsbetätigung auch die Spurführung des Fahrzeugs rein über elektronische Stellsignale ermöglicht.

Die Steuerung von Lenkung, Bremse und Gas erfolgt über Kabel ("Wire") durch elektronische Impulse. Das Lenkrad und die mechanische Verbindung der Lenksäule können damit vollständig entfallen: Das sei vor allem ein Vorteil für autonom agierende Fahrzeuge. Space Drive hat sich laut Schaeffler bereits in Fahrzeugen für Menschen mit Handicap bewährt und verfügt über eine TÜV- und Straßenzulassung.

Für die Manövrierbarkeit des Schaeffler Movers sorgen die vier Antriebsmodule: In den sogenannten "Schaeffer Intelligent Corner Modules" sind alle Antriebs- und Fahrwerkskomponenten platzsparend in einer Baueinheit untergebracht - Radnabenmotor, Radaufhängung inklusive Federung und die elektromechanische Lenkung, erläutern die Ingenieure.

Der Autozulieferer weist auch darauf hin, dass der Mover dank des elektrischen Antriebs lokal emissionsfrei agiere. Die "Schaeffler Intelligent Corner Modules" ermöglichen darüber hinaus einen Radeinschlag von bis zu 90 Grad. So lässt sich der Schaeffler Mover in engen Straßen manövrieren und sogar seitlich einparken, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Auch ein Wenden auf der Stelle ist möglich.

Und die Konkurrenz im Kampf um den Mobilitätspreis war riesengroß. Insgesamt haben sich rund 270 Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und Vereine um die begehrte Auszeichnung beworben, die 2019 zum vierten Mal vergeben wurde.

Eine Expertenjury aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik wählte die zehn besten Projekte aus. Die Preisverleihung findet im November statt. Der Motor-Informations-Dienst (mid) fast die Sieger zusammen:

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Das Ziel des Schaeffler Movers ist es, die universellste und preiswerteste Plattform für möglichst viele unterschiedliche Aufgaben zur Personen- und Warenbeförderung bereitzustellen.

DB Medibus - Die rollende Arztpraxis der Deutschen Bahn: Um dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken, bringt ein umgebauter Linienbus das Behandlungszimmer zum Patienten. (DB Regio AG Frankfurt am Main, Hessen)

munevo DRIVE - Intelligente Rollstuhlsteuerung per Smart Glass: Einfach nicken und losfahren: Eine innovative Steuersensorik verhilft Rollstuhlfahrenden zu mehr Mobilität im Alltag. (munevo GmbH, Nürnberg, Bayern)

Jelbi: Die App für alle Fälle: Eine neue Plattform der BVG bündelt zahlreiche Mobilitätsdienste und Sharing-Angebote in Berlin. (Berliner Verkehrsbetriebe [BVG], Berlin)

C-Brace Orthesensystem: Joggen, Yoga, Fahrrad fahren: Mit der computergesteuerten Beinorthese von Ottobock kein Problem mehr für Menschen, die ihr Bein durch einen Unfall oder eine Erkrankung nicht mehr voll einsetzen können. (Ottobock SE & Co. KGaA, Duderstadt, Niedersachsen)

ioki Hamburg: Alle 200 Meter eine Haltestelle: Der flexible On-Demand-Shuttle ergänzt das Hamburger ÖPNV-Netz. (Verkehrsbetriebe Hamburg und ioki, Hamburg-Holstein, Hamburg)

Sinn - Die barrierefreie Zwei-Sinne-Fahrgastinformation: Die App Sinn ermöglicht sehbehinderten Menschen die selbstständige Nutzung des ÖPNVs. (VWI Verkehrswissenschaftliches Institut Stuttgart GmbH, Stuttgart, Baden-Württemberg)

Intelligente Straßenbeleuchtung inkl. 22kW e-Mobility-Ladepunkt: Das Pilotprojekt rüstet öffentliche Beleuchtungsanlagen als Smart Poles um und stattet diese mit WLAN, als E-Ladestation oder für die Umweltdatenerfassung aus. (Smart Pole Factory der innogy SE, Essen, Nordrhein-Westfalen)

EiTicket Plus - maximal mobil im Mühlenkreis: Das kommunenübergreifende ÖPNV-Abo im Kreis Minden-Lübbecke ergänzt sein Angebot durch die optionale Jahresmiete eines Pedelecs. (Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft mbH, Bad Oeynhausen, Nordrhein-Westfalen)

New Urban Mobility Concept: Der Schaeffler-Paravan Mover: Eine Plattform, viele Anwendungsgebiete. Der Paravan Mover dient je nach Aufbau als Basis für verschiedene automatisierte Fahrzeugvarianten. (Schaeffler-Paravan GmbH & Co. KG, Herzogenaurach, Bayern)

Multimodal und sozialgerecht - Lincoln in Darmstadt: In der Lincoln-Siedlung Darmstadt wird ein Modellquartier für nachhaltige Mobilitäts- und Siedlungsentwicklung realisiert - Mobilitätsberatung inklusive. (Wissenschaftsstadt Darmstadt, Darmstadt, Hessen) mid/rlo Bildquelle: Schaeffler






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