Porsche 962 C wie am ersten Tag

| 21.10.2021


Das fühlt sich an, wie nach Hause zu kommen", schwärmt Stuck und streichelt über den linken Kotflügel. Er habe nur gute Erinnerungen an das siegreiche Rennfahrzeug mit der Startnummer 17.

Vor 35 Jahren holte der heute 70-Jährige den Meisterschaftstitel des prestigeträchtigen und hart umkämpften deutschen "ADAC Würth Supercup". Während der erstmals ausgetragenen Serie für Gruppe-C-Sportwagen-Prototypen testete er das damals neue Porsche Doppelkupplungsgetriebe PDK im Renntempo. Das Aussehen des Fahrzeugs änderte sich zum zweiten Rennen, den 200 Meilen (321.87 Kilometer) von Nürnberg auf dem Norisring, mit dem Zugewinn des Sponsors Shell.

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Der Rennwagen aus der Abteilung Porsche Heritage und Museum ist in den vergangenen knapp anderthalb Jahren wieder in seinen Originalzustand von 1987 versetzt worden.

Armin Burger und Traugott Brecht aus dem Historischen Motorsport waren gemeinsam verantwortlich für den Rückbau des 962 C. "Im Lager sind wir immer wieder an diesem Fahrzeug vorbeigegangen. Vor etwa eineinhalb Jahren haben wir dann beschlossen, ihn dort herauszuholen, nach Weissach zu überführen und mit den Arbeiten anzufangen", erinnert sich Burger. Viele Teile mussten er und sein Team nachbauen, da diese längst nicht mehr vorhanden waren. "Die Zusammenarbeit mit den weiteren Gewerken von Porsche war großartig. Fast alles, was wir brauchten, haben wir im Umkreis von nur 30 Metern gefunden", erläutert er.

Gleich zu Beginn der Rückbauarbeiten hat er Rob Powell und Norbert Singer in die Werkstatt des historischen Motorsports eingeladen. "Wenn man die richtigen Leute am Fahrzeug sprechen hört, ist sofort alles klar. Wir haben von unseren beiden Zeitzeugen unglaublich viel erfahren", fasst Burger zusammen. Den Unterboden haben die Fachleute komplett neu aufgebaut, die Anordnung der Kühler verändert und viele weitere Karosserieanpassungen vorgenommen.

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Alte Liebe: Hans-Joachim Stuck und sein Rennwagen, der 962 C.

Rob Powell, Livery Designer des 962 C, ist auch 35 Jahre später nicht ohne verschieden dicke Klebebänder, Schablonen und Designskizzen von damals angereist. "Strietzel Stuck hat das Design auf meiner ersten Skizze sofort gut gefallen", erinnert er sich. Hans-Joachim Stuck wirft ihm ein bestätigendes Nicken über das Dach des Fahrzeugs zu, während der Designer die Linien mit Tape nachklebt und eine Schablone am Frontscheinwerfer anlegt: "Das ist sehr wichtig, um beispielsweise für die Lackierer den Ausschnitt richtig einzuplanen. Die Farbkombination Gelb und Rot finde ich übrigens immer noch modern", sagt Powell und stülpt sich die Klebebandrollen über den Arm.

Hans-Joachim Stuck ist derweil bereit für die ersten Runden auf der Einfahr- und Prüfstrecke. "Ich bin ein großer Fan vom Porsche Doppelkupplungsgetriebe PDK und stolz darauf, dass ich es damals im 962 erproben durfte. Die Hände beim Gangwechsel unter Volllast am Lenkrad lassen zu können, hat sich von Beginn an sehr gut angefühlt", resümiert er. Heute ist das PDK in jedem Porsche erhältlich. mid/wal Bildquelle: Porsche

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Nostalgisches Comeback: Hans-Joachim Stuck zurück am Lenkrad des 962 C.






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