Lamborghini Huracan - ein Hurra auf den V10

| 11.10.2023


Umso mehr freuten wir uns über die Einladung auf die italienische Mittelmeerinsel Sardinien, um den Huracan in seiner vollen Bandbreite mit allen vier Varianten beim "Ultimate Huracan Family Drive" erproben zu dürfen.

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Der brutalste der Huracan Familie, der STO - ein Tracktool mit Straßenzulassung.

Nachdem es in diesem Jahr in der Heimat während der Sommermonate doch sehr verregnet war, lässt es der Spätsommer nochmal so richtig krachen. Auf Sardinien lacht die Sonne als wir nach später Anreise und kurzer Nachtruhe die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages erblicken. Auch ich erwische mich dabei, wie ich unterbewusst den ein oder anderen fiesen Lacher loslasse. Das passiert automatisch, wenn man bei kleinen Sprints das Gaspedal des Huracan ins Bodenblech drückt. Erst heult kurz der V10 Motor auf, danach kuschelt man sehr intensiv mit dem Sitz - quasi wie bei einem hochmotorisierten Elektroauto, nur dass man vorher akustisch vorgewarnt wird. Genauso wie alle drumherum.

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Auf dem Lamborghini Ultimate Huracan Family Drive standen uns von jedem Huracan zwei Modelle zur Verfügung ? Sterrato, Evo Spyder, Tecnica und STO.

Aber zurück zum Anfang: nach kurzer Frühstücksstärkung werden wir per Shuttlebus nach Porto Cervo zur Lamborghini Lounge chauffiert. Vor Ort wartet bereits die Flotte für den heutigen Tag bestehend aus insgesamt acht Huracans auf uns. Wie bei Noahs Arche gibt es von jeder Art zwei - also je zwei Sterrato, Tecnica, Evo Spyder und STO, dazu gesellen sich zwei Urus als Begleitfahrzeuge. Grob überschlagen schauen wir auf etwas mehr als drei Millionen Euro. In der Lounge ist dann auch noch der Aventador Nachfolger Revuelto ausgestellt, Lamborginis neuer 6,5 Liter V12 Plug-in-Hybrid, dem drei Elektromotoren zur Seite stehen und der 747 kW/1.015 PS leistet. Er ist das zurzeit stärkste Serienfahrzeug von Lamborghini.

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Der Evo Spider und der Tecnica fallen allein durch ihre tolle Lackierung auf.

Nach einem kurzen Briefing der Tagesplanung schauen wir uns geschwind in der Lounge um, hier sind diverse Farb- und Textilmuster ausgestellt, einen Lamborghini kann man natürlich nach eigenen Wünschen farblich abstimmen. Genug der Ablenkung, wir waren doch schließlich zum Fahren hier! Los geht es in Lamborghinis "All-Terrain"-Variante des Huracan, dem Sterrato. Der 5,2 Liter V10 Saugmotor leistet hier "nur" 449 kW/610 PS und er wird "nur" 260 km/h schnell, ist also laut Zahlen das Küken der Huracan Familie. Dafür kann der Sterrato andere Dinge: dank 4,4 cm Höherlegung (eigentlich ein Frevel bei Supersportwagen!), Offroadreifen und Allradantrieb geht es auch im Gelände stabil vorwärts.

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Die Brembo CCMR Bremstechnik stammt aus der Formel 1.

Unsere Teststrecke führt über diverse, nicht immer super instandgehaltene Landstraßen, und hier zeigt der Sterrato seine Alltagsqualitäten: die Federung arbeitet super und wir fühlen uns trotz Schalensitzen fast wie in einer bequemen Limousine - nur dass man den Rückspiegel höchstens zum Schminken benutzen kann, da die Scheibenabdeckung hinten alles dicht macht. Wer das nötige Kapital für einen Sterrato hat und einen kaufen will, sollte sich ranhalten, es werden genau 1.499 Exemplare gebaut.

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Aerodynamik und Leichtbau (75 Prozent des Körpers sind aus Carbonteilen gefertigt) zeichnen den STO aus.

Beim ersten Zwischenstopp heißt es Fahrzeugtausch. Die Reise geht weiter im Super Trofeo Omologata oder kurz STO - dem wohl brutalsten der Huracan Familie. Wir hatten bereits die Gelegenheit den heckangetriebenen STO ausgiebig auf einem Trackday in Baden-Baden zu testen und seitdem schwirrt er uns im Kopf herum. Die Leistung des V10 steigt auf 470 kW/640 PS, das Drehmoment klettert um 5 Nm auf 565 Nm, die Beschleunigung sinkt von 3,4 auf 3,0 Sekunden von 0-100 km/h und dank ausgeklügelter Aerodynamik und Brembo CCMR Bremstechnik aus der Formel 1 bremst dieses Trackmonster von 100-0 km/h in nur 30 Metern.

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Der Sterrato ist der Huracan fürs Grobe, dank Höherlegung, Allradantrieb und speziellen Reifen.

Der große Schnorchel versorgt den Motor mit ausreichend Frischluft und der dicke Flügel steuert 420 kg Anpressdruck bei 280 km/h bei - die Höchstgeschwindigkeit liegt sogar noch 30 km/h höher bei 310 km/h. Der Körper des STO besteht zu über 75 Prozent aus Carbon, das Leergewicht liegt dadurch bei nur 1.339 kg: wir sprechen also von einer Leistung von mehr als 2 PS pro Kg - Wahnsinn. Komfort ist hier Nebensache, der Arm kann nicht an der Tür abgelegt werden und die Schalensitze schmiegen sich perfekt an - die Fahrmodi sind zwischen "hart" und "härter" einstellbar, ein Tracktool mit Straßenzulassung also.

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Auch er hat einen Schnorchel zur Frischluftversorgung des Motors.

Nach der Mittagspause erreicht das Thermostat über 30 Grad im Schatten, optimale Bedingungen also für den Huracan Evo Spyder. Fix das Dach eingefahren geht es oben ohne weiter. Und der Spyder krönt sogar die reinen Leistungsdaten der Huracan Familie, dank Allradantrieb steigt das Drehmoment weiter auf 600 Nm, wie beim STO leistet der V10 ebenfalls 470 kW/640 PS und die Höchstgeschwindigkeit ist mit 325 km/h angegeben. Diese fahren wir natürlich in Italien nicht aus, im Spyder geht es eher sehr bequem zu.

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Der Tecnica zeigt eher das klassische Bild eines Lamborghinis, die Farbe dazu ist ein Traum.

Als einziger der heutigen Huracans hat er keine Schalensitze, sondern elektrisch verstellbare Sportsitze und die sind nach den vorherigen Fahrten eine willkommene Wohltat für den Rücken. Auch der Klang des Huracans kommt ohne Dach nochmals eine ganze Schippe extremer rüber.

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Kleinerer Flügel als der STO und Lamborghini typischer Klang.

Als letztes Modell bleibt noch der Tecnica übrig, quasi der beste Mix aus allen Welten, wieder mit Heckantrieb und natürlich dem 5,2 Liter V10 Sauger-Mittelmotor. Etwas dezenter von der Optik (nicht von der Farbe), innen etwas mehr Komfort und über alle Maßen ein Huracan. Heißt Fahrdynamik-Vernetzungssystem LDVI, Torque Vectoring, ein modifiziertes Performance Traction Control System (P-TCS), eine sehr direkte Lenkung inklusive Hinterradlenkung und ausgeklügelter Bremsenkühlung.

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Der Evo Spyder ist das Frischluftmodell der Huracan Familie.

Was man im Hinterkopf haben sollte: mit einem Lamborghini fällt man überall auf: wir werden fröhlich behupt, bejubelt und von Passanten gefilmt - Understatement geht anders, und genau das macht diese Marke in unseren Augen aus.
Für 2024 steht der Nachfolger des Huracan auf dem Programm, wir freuen uns auf die erste Ausfahrt.

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Dank bequemer, elektrisch verstellbarer Sportsitze lässt es sich hier aushalten

Bildquelle: Mike Neumann / mid






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