Autotuning: Was es in Wirklichkeit bringt und was für Nutzen daraus entsteht

| 16.04.2013


Der Begriff „Autotuning“ beinhaltet alle Möglichkeiten, einen Wagen in Punkten Optik, Leistung oder Akustik aufzuwerten. Je nach Automarke oder Modell existiert bereits eine regelrechte Tuningszene, bei der die Tuningliebhaber unter sich sind und sich über ihre Erfahrungen austauschen können. Jahr für Jahr finden überall in Deutschland verschiedene Klubtreffen und andere Veranstaltungen statt, die den Autotunern eine passende Gelegenheit bieten, seit langer Zeit gesuchte Ersatzteile zu erwerben oder wertvolle Expertentipps zu bekommen. Im Print- oder Onlinebereich trifft man auch auf zahlreiche Zeitschriften oder Portale, die sich mit dem Thema „Autotuning“ eingehend auseinandersetzen.

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Was zu den wichtigsten Tuning Methoden zählt
1. Motortuning: Dabei werden sämtliche Veränderungen am Motor verstanden, die das Ziel haben, die Leistung des Motors zu erhöhen.
2. Fahrwerktuning: Es handelt sich dabei vor allem um den Bereich Federn und Stoßdämpfer. Werden sie ausgetauscht, spricht man von einem Fahrwerktuning.
3. Karosserietuning: Dabei werden alle Veränderungen bei der Karosserie verstanden, wobei man grundsätzlich von optischen und aerodynamischen Tuningveränderungen spricht.
4. Beleuchtung: Seitdem die LED-Lichter auf dem Markt sind, spielt das Beleuchtungstuning überhaupt erst eine Rolle. Hier finden sich nicht nur spezielle LED-Tagfahrtlichter, sondern auch verschiedene LED-Leisten zum Selbstkleben.
5. Innenraumtuning: Beim Thema Innenraumtuning werden etwaige Veränderungen an der Innenausstattung gemeint, wie beispielsweise extra Sportausstattungen oder ausgefallene Hi-Fi-Anlagen.
6. Auspuffanlage: In diesem Bereich lässt sich Einiges am Klang aus einer getunten Auspuffanlage herausholen. Nach jedem Auspuffanlage-Tuning muss man obligatorisch eine Abgasuntersuchung durchführen.
7. Felgen und Reifen: Leichtmetallfelgen und passende Sportreifen sind mit dem Thema Autotuning unzertrennbar und ein Muss für jeden Tuning-Begeisterten. Tuning in diesem Bereich erhöht den Fahrkomfort und die Sicherheit beim Fahren.

Die Vorteile des Autotunings
Autotuning hat sich im Laufe der Jahre zu einem wahrhaften Volkssport und Massenmarkt-Geschäft entwickelt. Dabei wird das Tunen oft falsch verstanden: Das ist nicht nur eine sinnlose Protzerei, ein durchdachtes Tuning bringt etliche Vorteile für das Fahrzeug mit. Als Erstes fällt natürlich die optische Aufwertung auf: Bei einem sportlichen Cabrio kann man beispielsweise ein „schnittigeres“ Erscheinungsbild erreichen, indem man den Wagen ein wenig tiefer legt und entsprechende Federung einbaut. Bei solchen Veränderungen ändert sich automatisch das Fahrverhalten: Der geringere Bodenabstand erlaubt eine sportlichere Fahrweise. Abgesehen von der Leistungs- oder Optikverbesserung bringen die meisten Tuningsarbeiten den Tüftlern vor allem nur Spaß. Die Aufregung ist ähnlich der beim Modellbau – hier sind jedoch die „Spielzeuge“ etwas größer. Mittlerweile gehört Autotuning zu einer Multimillionen-Industrie und wird als ein Statussymbol für alle Autofanatiker anerkannt.




Was man beim Motor durch gekonntes Tuning herausholen kann

Für diejenigen, die sich fürs Tunen interessieren, ist der Turbolader ein bekannter Begriff. Er verwendet die eigenen Abgase, um die Leistung des Motors zu steigern. Voraussetzung dafür ist die Wärme der Abgase. Dabei bekommt der Zylinder parallel mehr Luft aber auch mehr Treibstoff zugeführt. Daraus ergibt sich die bereits erwähnte höhere Motorleistung. Die Abgase, die jetzt austreten, haben eine ziemlich hohe Temperatur, die im Tuning für einen zusätzlichen Arbeitsgang verwendet wird. Der sogenannte Abgasturbolader ist ein Turbinenrad, der in einem Turbinengehäuse eingebaut ist. Die Abgase werden direkt in das Gehäuse der Turbine geleitet, wo sie das Turbinenrad zum Drehen bringen. Diese Umdrehung lässt die mechanische Energie entstehen, die vorher durch kinetische Energie hervorgerufen wurde. Motortuning erlaubt es, die Abgase zusätzlich zu verwenden, deren Druck und Temperatur in diesem Arbeitsgang gesenkt werden. Damit mehr Frischluft in den Turbolader gelangt, wird eine Verbindung zwischen dem Turbinenrad im Turbolader und dem Verdichterrad eingebaut. Durch einen speziellen Turbinenkanal wird die Luft in den Ladeluftkühler geführt und dort noch einmal abgekühlt. Von dort aus wird sie wieder zurück in den Zylinder geleitet.

Mehr Motorleistung und geringerer Spritverbrauch durch Eco-Tuning

Bei dem Eco-Tuning geht es in erster Linie darum, den Kraftstoffverbrauch so zu senken, dass dabei keine Leistungseinbuße entsteht. Bei entsprechender Einstellung wird die Leistung des Motors sogar gesteigert. Früher wurde das Motortuning vor allem dazu verwendet, um eine Leistungssteigerung zu erreichen. Beim Eco-Tuning ist die Spritverbrauchsenkung als Priorität angesehen. Die Autofahrer haben inzwischen ihre Denkweise geändert und möchten vor allem so umweltbewusst wie möglich fahren und gleichzeitig ihr Geld sparen. Deswegen erfreut sich das Eco-Tuning einer wachsenden Beliebtheit. Hierbei spielt das Drehmoment eine führende Rolle. Es wird erhöht, damit der Motor schon in niedrigeren Drehzahlbereichen ausreichend Kraft bereitgestellt bekommt. Auf diese Weise kann der Fahrer entsprechend früher Schalten, wodurch auch der Kraftstoff eingespart wird. Obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, ist beim Eco-Tuning die ökologische Fahrweise kein Widerspruch zu erhöhter Motorleistung. Es wird dem Fahrzeughalter überlassen, ob er lediglich ein Chip-Tuning durchführen will oder auch mit dem Einbau eines neuen, modifizierten Getriebes, liebäugelt. Mit neuem Getriebe wird der Kraftstoffverbrauch noch zusätzlich gesenkt. Ein erfolgreiches Eco-Tuning hängt auch davon ab, inwieweit der Autohersteller beim Steuergerät den Punkt Kraftstoffverbrauch berücksichtigt hat. Auch das individuelle Fahrverhalten steuert zum Spritverbrauch Einiges bei und kann bei richtiger Fahrweise ebenso zu Ersparnissen führen.

Tuning News von dp303
Autor: Helge Blischke