Sommerfahrzeuge gut vorbereitet in den Winterschlaf

| 02.11.2013


Gestern war für viele Autos und Motorräder Stichtag: 1. November - Tag der Versenkung. Bis zum Frühjahr verschwinden diverse Bikes, Cabrios, Oldtimer oder sonstige Liebhaberstücke mit Saisonzulassung, eben oft bis Ende Oktober, in den Garagen des Landes. Aber auch einige Fahrzeuge, die im Winter fahren dürften, werden von ihren Besitzern bei dem Schmuddelwetter nicht vor die Tür gescheucht. Doch sie einfach abzustellen und abzuschließen reicht nicht, wenn es kein böses (Frühlings-) Erwachen geben soll. Ein paar pflegende Handgriffe stellen sicher, dass das Gefährt im Frühjahr wieder die gleiche Freude bereitet wie in der vorherigen Saison. Was dazu gehört, sagen die Experten von TÜV SÜD.

Name: eeba5080-245b-0131-0408-00163e2e85a5.jpg Größe: 1620x1080 Dateigröße: 156640 Bytes


Schmierung
Große Bedeutung hat Motoröl während der Winterstandzeit. Ist es schon länger im Fahrzeug, können sich Säuren und andere aggressive Stoffe gebildet haben, die während des Stillstands die Oberflächen angreifen können. Also: Auch wenn das Wechselintervall längst nicht erreicht ist, lohnt ein Ölwechsel. Wichtig dabei ist die Wahl des richtigen Schmierstoffs. Für sehr alte Autos kann ein Konservierungsöl verwendet werden, das vor der ersten Ausfahrt allerdings wieder raus muss. Für moderne Fahrzeuge ist das wiederum Gift. Ein aktuelles Cabrio beispielsweise muss mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Öl befüllt werden. Wenn möglich, sollten auch die Ölstände in Getriebe und Achsantrieb auf den korrekten Stand geprüft und mit dem richtigen Schmierstoff aufgefüllt werden.

Wäsche
Shampoo mit Waschkonservierer oder Waschanlagenprogramme mit Wachszusatz schützen das Auto, denn das Waschwasser transportiert die Mittel auch in Fugen und andere unzugängliche Karosserieteile. Sehr wichtig ist die Reinigung des Unterbodens. Das gilt vor allem für Oldtimer, bei denen sich dort meist Öl oder Fett ansammelt. Eine Motorwäsche lässt nicht nur das Triebwerk erstrahlen, sondern sorgt für einen problemlosen Start nach der Winterpause. Aber Vorsicht bei der Hochdruckwäsche: 50 Zentimeter Abstand zu Teilen wie dem Generator oder anderen elektrischen Bauteilen muss unbedingt eingehalten werden. Auch sollte man nicht zu dicht an Riefen gehen.

Winterputz
Schmutz zieht Feuchtigkeit an und fördert damit die Korrosion. Gründliches Aussaugen des Innenraums beugt dem und schlechtem Geruch vor. Steht das Auto unter Dach, können die Fenster zur ständigen Belüftung einen Spalt offen bleiben. Herausnehmbare Fußmatten lagern am besten außerhalb des Autos, damit sich in und unter ihnen keine Feuchtigkeit bilden kann. Wertvolle Ledersitze nicht abdecken! Besser ist, sie mit speziellen Pflegemitteln zu behandeln.

Geschlossene Veranstaltung
Besondere Aufmerksamkeit braucht ein Cabrioverdeck. Für die Pflege gibt es spezielle Reiniger und Konservierungsmittel. Bei den Dichtungen muss wieder zwischen Oldtimern und modernen Cabrios unterschieden werden. Alte Schätzchen mögen Talkum für ihre Gummimaterialien. Neuere Synthetik-Dichtungen brauchen keine speziellen Substanzen mehr. Sind sie verschmutzt, genügt Seifenwasser zur Reinigung. Ein Stoffverdeck darf während des Winterschlafs nicht über längere Zeit geöffnet sein. Dies kann bleibende Falten erzeugen. Auch besteht die Gefahr, dass die Stoffhülle schrumpft und sich das Verdeck danach nicht mehr richtig schließen lässt. Einfahrbare Dächer benötigen keine besonderen Maßnahmen.

Reifen&Tank
Reifen bekommt ein erhöhter Fülldruck gut. 2,5 bis drei Bar dürfen vor dem Abstellen drin sein. Ist viel Luft in Kraftstoffbehältern, kann sich während der Winterpause Kondenswasser bilden. Ein voller Tank dagegen beugt Korrosion im Kraftstoffsystem und Startschwierigkeiten vor. Das ist besonders bei Dieselfahrzeugen wichtig.

Frostschutz
Frostschutz nicht vergessen, damit Behälter, Leitungen und Pumpen nicht einfrieren und platzen. Nach dem Einfüllen die Pumpe ein paar Mal laufen lassen, sodass der Gefrierschutz bis in die Düsen gelangt. Die Scheibenwischer selbst kommen abgeklappt ohne Verformung oder Festkleben der Gummilippen besser über den Winter.

Laden
In Oldtimern kann die Batterie abgeklemmt werden. Bei modernen Autos empfiehlt sich das nicht, weil die Elektronik sich sonst im Frühjahr erst neu initialisieren müsste. In beiden Fällen sollte der Stromspender an einem Batterieladegerät mit Erhaltungsfunktion hängen. Ist der dauerhafte Anschluss nicht möglich, sollte die Batterie mindestens einmal pro Monat nachgeladen werden.

Bewegen
Keinem Auto tut es gut, immer an der gleichen Stelle zu stehen. Hin und wieder eine viertel oder halbe Radumdrehung bewegt, können keine Standplatten entstehen. Ein einfacher Kreidestrich am Reifen erleichtert die Bewegung und sorgt dafür, dass danach nicht wieder die gleiche Position erreicht ist. Auch verteilt sich beim Hin- und Herschieben Öl im Achsantrieb oder Fett in Antriebswellen und bauen einen schützenden Schmierfilm auf. Der Motor von jungen Fahrzeugen darf sogar hin und wieder ein paar Minuten laufen, um die Klimaanlage zu schmieren. Dabei aber sicherstellen, dass die Anlage wirklich eingeschaltet ist - und das Garagentor geöffnet!

Abstellen
Am wohlsten fühlt sich das Sommerauto in einer trockenen und gut belüfteten Garage. Ist dies nicht möglich, hilft ein Überzug aus einem reißfesten Material. Den gilt es gut zu befestigen, damit die Herbst- und Winterstürme dem Schutz nichts anhaben können. Auf der Straße dürfen aber nur angemeldete Fahrzeuge stehen und das Nummernschild muss sichtbar sein. Das Saisonkennzeichen ist in diesem Fall nicht ausreichend. (news2do.com/ak)






Youngtimer + Oldtimer News von campino89
Autor: Yannik Maier