Motoröl Ratgeber

| 07.11.2015


Motoröl: Reibungslos läuft's nur mit Herstellerfreigabe

Von sündhaft teuer bis spottbillig – wenn es um Motoröl geht, haben Fahrzeughalter die Qual der Wahl. Der eine setzt auf den Hightech-Schmierstoff für 60 Euro pro Liter, der andere greift zum Schnäppchen-Öl für unter 10 Euro. Doch wer fährt besser?

Philipp Schreiber von TÜV SÜD in München weiß, was in der Ölwanne schwappt, ist letztlich egal, solange zwei Grundbedingungen erfüllt sind: Das Motoröl muss den Mindestanforderungen entsprechen, die in der Betriebsanleitung vermerkt sind, und vom Fahrzeughersteller ausdrücklich zur Verwendung freigegeben sein. Ist dies gegeben, kann man auch mit dem günstigen Schmierstoff aus dem Supermarkt nichts falsch machen.

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Diese Einschätzung teilt auch der Auto Club Europa (ACE), der in Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) handelsübliche Motoröle aller Preisklassen unter die Lupe genommen hat. Bei einem Test mussten drei markenspezifische Öle gegen neun Schmierstoffe ohne Herstellerbindung antreten. Das überraschende Ergebnis: Das Rennen machen zwei Motoröle aus dem unteren Preissegment. Testsieger waren ein Real-Motoröl und ein Produkt der ATR-Eigenmarke Cartechnic – beide ohne Herstellerbindung. Ob Fahrzeughalter das Motoröl in einer Fachwerkstatt erstehen, beim Einkauf im Supermarkt mitnehmen oder über Online-Kanäle beziehen, spielt somit keine Rolle.




Vorsicht bei täuschenden Formulierungen
Prinzipiell sind Motoröle ohne Herstellerfreigabe nicht schlechter als die ausgewiesenen Produkte. Dennoch wird Fahrzeughaltern dringend dazu geraten, den Empfehlungen der Hersteller zu folgen.

Dabei können täuschende Formulierungen die Wahl des Motoröls jedoch erschweren. Sicher geht man, wenn die Freigabe des Herstellers ausdrücklich und zweifelsfrei aus dem Etikett hervorgeht. Lediglich ein Verweis auf die Herstellernorm ist nicht ausreichend. Bei Formulierungen wie "Qualitativ gleichwertig nach EU-Recht gemäß …" ist laut ACE Vorsicht geboten. Andernfalls lässt sich die Gefahr eines Motorschadens nicht ausschließend. Zudem erlischt der Garantieanspruch beim Hersteller, wenn Fahrzeughalter zu Schmiermitteln greifen, denen die Herstellerfreigabe fehlt.

Wechselintervalle einhalten
Das Motoröl schmiert die Mechanik des Verbrennungsmotors, um Reibung und Verschleiß zu minimieren. Darüber hinaus dienst es der Neutralisation von Säuren, leitet Wärme ab und verhindert das Anhaften von Verbrennungsrückständen. Damit all dies reibungslos funktioniert, muss das Schmiermittel regelmäßig gewechselt werden, da es durch Alterung und einen Abbau von Additiven und Viskositätsverbesserern mit der Zeit an Qualität einbüßt.

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Hinzu kommt eine Verunreinigung durch Staub, mechanischen Abrieb und Verbrennungsrückstände. In welchem Intervall das Öl gewechselt werden muss, hängt von der Konstruktion des Motors und der Qualität des vorgeschriebenen Schmierstoffs ab. Genaue Angaben zu den Wechselintervallen lassen sich den Herstellerangaben im Handbuch entnehmen.

Quelle:
http://www.mister-auto.de/de/autote..otoroel_lg3224/
http://www.tuev-sued.de/tuev-sued-k..ntscheidend-ist
https://www.ace-online.de/der-club/..s/browse/9.html

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Autor: Helge Blischke