Test Audi A3 1.4 TFSI COD – Weniger ist Mehr

| 19.08.2014


Der Audi A3 ist eines der wohl schönsten Ausformungen der aktuellen Renaissance des Stufenhecks. Mit dem neuen 1.4-Liter TFSI-Benziner ist man zudem wahlweise sehr sportlich oder überraschend sparsam unterwegs. Die Zauberformel heißt hier: Zylinder on demand (COD), also Zylinderabschaltung.


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Schicke Stufe

Konnten Stufenhecklimousinen vor wenigen Jahren kaum einen deutschen Autokäufer in die Verkaufshallen locken, sorgen extrem schicke, neue Modelle dafür, dass die Stufe wieder im Trend liegt. Der Audi A3 ist da eines der ansehnlichsten Exemplare. Die Front zeigt das übliche Audi-Gesicht, aber am Heck haben die Designer ein knackiges Hinterteil modelliert. Wer denkt, das Stufenheck beengt den Laderaum, der irrt. Denn mit 425 Litern passen 45 Liter mehr in die Limousine als in den Sportback. Verantwortlich dafür sind die gestreckten Abmessungen. Die Limousine ist 15 Zentimeter Länger und 11 Millimeter breiter als der Audi A3 Sportback.

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Das Interieur des A3

Im Inneren herrscht der übliche Audi-Schick. Das kann gefallen, muss es aber nicht. Für mich persönlich wirkt das Interieur bei Audi aktuell noch zu sehr auf Linie gezwungen. Durch die Übernahme der alten MMI-Bedienlogik, in Verbindung mit dem neuen Drehdruckregler im Mitteltunnel, kommt es hier zu verwirrenden Situationen. Da viele Menüs kreisförmig aufgebaut sind – aber eben nicht alle – kann es in geradlinigen Menüs passieren, dass die Auswahl der Menüpunkte gegenläufig zur Drehbewegung des Steuerungsknopfs erfolgen muss. Mir persönlich geht zudem das Klicken bei jedem Tastendruck und jeder Drehraste des Steuerungsknopfs auf den Wecker, aber Audi legt in der Entwicklung hier extrem großen Wert darauf. Abgesehen davon macht der Audi A3 in der uns gelieferten Ausstattung einen sehr hochwertigen Eindruck. Besonderes Lob gilt dem verbauten „Bang & Olufsen“-Soundsystem, dass den Audi A3 dank virtuellem Sourround-Sound zum Konzertsaal macht.

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Sportlicher Motor

Von den technischen Details liegt der Audi A3 auf der Höhe der Zeit, wobei hier noch kein großer Vorsprung durch Technik zu erkennen ist. Das Sahnestück im kompakten Ingolstädter ist jedoch der Motor. Nicht abschrecken lassen darf man sich hier vom Klang beim Kaltstart. Hier scheint sich der Motor die ersten Minuten ziemlich rau die Zylinder frei zu räuspern. Danach geht der 140 PS starke Turbovierzylinder (der als A3 COD Ultra mittlerweile sogar 150 PS leistet) jedoch überaus geschmeidig und vor allem vehement zu Werke. Kein Turboloch, die manuelle 6-Gang-Schaltung huscht präzise durch die Gassen. Das will so gar nicht zum sparsamen Anspruch des Motors mit Zylinderabschaltung passen. Dieser Audi wirkt deutlich sportlicher, als dies seine 140 PS vermuten lassen.


Fahrwerk

Den Fahrspaß verhagelt einem jedoch das Fahrwerk. Denn das in meinem Testwagen verbaute „Dynamikfahrwerk“ wird seinem Namen nur durch die Härte gerecht. Bei rasanter Kurvenfahrt in Kombination mit schlechtem Geläuf, stuckert und holpert der A3 wenig grazil über den Asphalt. Das will so gar nicht zum Anspruch an Perfektion passen, der den Ingolstädtern stets zugeschrieben wird. Allerdings – so meine Erfahrung – macht es die Konkurrenz nicht besser. Denn der Mercedes CLA hatte bei uns im Test mit genau der gleichen Problematik zu kämpfen.

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Sparsam dank Zylinderabschaltung

Zurück zum Motor. Gibt man dem nicht die Sporen, schaltet die Elektronik bei niedriger und mittlerer Last die Zylinder Nummer Zwei und Drei einfach ab. Der Fahrer bekommt das nur beim Blick auf den Momentanverbrauch mit, der plötzlich ins Bodenlose zu purzeln scheint. Da die Abschaltung an die geforderte Last gekoppelt ist und nicht an die aktuelle Geschwindigkeit, profitiert man auch auf der Autobahn vom Segeln auf nur zwei Töpfen. Als Durchschnittsverbrauch ermittelte ich nach der 14-tägigen Testphase 6,1 l/100 km. Das liegt zwar knapp einen Liter über den Herstellerangaben (4,7–5,0 l/100 km), geht aber in Anbetracht der gebotenen Leistung voll in Ordnung.

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Fazit

Die Audi A3 Limousine mit 1.4-Liter TFSI und Zylinderabschaltung stößt bei mir auf ein geteiltes Echo. Während mir Optik, Motorleistung und Verbrauch sehr gefallen haben, verhageln mir Fahrwerk und Infotainment ein wenig die Laune. Zum einen merkt man hier, dass der A3 an sich schon seit 2012 auf dem Markt ist. Das ist auch beim erst im Mai 2013 gestarteten Stufenheck nicht anders. Zum anderen hat sich Audi für meinen Geschmack nun längere Zeit zu sehr an Kleinigkeiten aufgehängt – jeder Knopf muss Klick machen – als wirklich bahnbrechende Neuerungen zu bringen. Das virtuelle Cockpit des Audi TT macht da jedoch Hoffnung auf Besserung. Ach und bitte, liebe Audi-Ingenieure: natürlich ist das „Dynamikfahrwerk“ ohne Aufpreis in Serie zu haben. Dann nennt es aber auch bitte „Serienfahrwerk“. Denn mit „Dynamik“ hat das nicht viel zu tun. Zumal der Preis des Wagens nicht ganz unerheblich ist. Die 24.800 Euro Basispreis mögen noch im Rahmen liegen, doch bei einem Testwagen für knapp 43.000 Euro darf man dann doch ein wenig bessere Dämpfer erwarten.

auto.de/zeh






Fahrbericht News von campino89
Autor: Yannik Maier



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21.06.2018 09:28 | #1

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