Der Maserati Levante im Wüsten-Test

| 02.11.2017


Da liegt es nahe, dass Maserati hier ein neues Modell präsentiert. Zum Test geht es aber nicht in die Schicki-Micki-Mega-City, sondern weit raus in die Wüste zu einem archäologischen Museum mit Namen Mleiha Archeaological Center. Dahinter kommen nur noch Sand und Dünen soweit das Auge reicht. Das Luxus-SUV Levante des Modelljahres 2018 soll hier zeigen, was in ihm steckt. Die Italiener wollen beweisen, dass ihr SUV nicht nur elegant und luxuriös, sondern durchaus für schweres Geläuf geeignet ist.

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Ein Italiener in der Wüste: Der Maserati Levante muss sich in den Dünen von Dubai beweisen.

Neun von zehn Kunden entscheiden sich mit dem Levante erstmalig für ein SUV, sagt Davide Klunzer, Head of Communication Maserati S.p.A. Die Folge: Maserati erschließt nicht nur neue Kundengruppen, sondern führt die Fans der Marke auch an die Softroader heran - vielleicht als Zweit- oder Drittwagen neben der schicken Limousine oder dem Sportwagen. Beides in Kombination ist eine Erklärung für den Aufwärtstrend der Marke mit dem Dreizack: Alfa- und Maserati-Boss Reid Bigland verkündete bereits auf der IAA in Frankurt stolz einen 90-Prozent Zuwachs bei den Verkaufszahlen.

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Der Testwagen ist mit Allradantrieb ausgestattet, dennoch ist im tiefen Geläuf ein sensibler Gasfuß gefragt, um voranzukommen.

Die erste Testfahrt verläuft über zirka 100 Kilometer auf der Dubai-Autobahn. Die Infrastruktur in der Stadt ist komplett überlastet, zwei Stunden Stau mit Stop and Go sind an der Tagesordnung - und das auf einer 5-spurigen Stadtautobahn. Wer hier pendelt, braucht starke Nerven. Da ist es umso wichtiger, möglichst komfortabel unterwegs zu sein. Der Levante verfügt über eine neue elektrische Servolenkung (vormals hydraulisch), diese lässt keine Wünsche offen. Tot-Winkel-Warner, Spurhalte- und Highway-Assistent sowie eine Verkehrszeichenerkennung sollen für noch mehr Sicherheit sorgen. Die Kabine ist gut isoliert, entkoppelt den Fahrer aber nicht von der Straße. Sportwagen-Sound gibt es auf Knopfdruck. Das passt alles.

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-Das Leistungspotenzial des Levante beeindruckt fast so sehr wie die malerische Landschaft.

Zum Test stellt sich die 316 kW/430 PS starke Benziner-S-Version in der GranSport-Ausstattung. Wegen diverser Geschwindigkeitsbegrenzungen und etlichen Blitzern ist in Dubai aber an schnelles Fahren nicht zu denken. Und so hätte es wohl auch der neue Basis-Benziner mit 257 kW/350 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment getan. Der stand jedoch noch nicht zur Probefahrt im Wüstenstaat bereit. Den On-Road Test besteht der Levante mühelos. Die Insassen fühlen sich sicher, und das Gestühl ist so bequem, dass einer langen Reise nichts im Wege steht. Was den Levante von den Mitbewerbern abhebt sind die klassischen Maserati-Tugenden. Edle Holzapplikationen im Innenraum, feinstes Leder und beste Verarbeitung zeichnen ihn aus.

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In Wartestellung: Die Levante dürfen zwischendurch im Schatten abkühlen.

In den Dünen angekommen, zeigt der Levante, dass er auch hier problemlos mithalten kann. Der Allradantrieb Q4 wird in Verbindung mit der Automatik im manuellen Modus gefahren. Der Reifendruck ist reduziert, das ESP abgestellt und das Luftfahrwerk auf 210 Millimeter Bodenfreiheit hochgepumpt. Dicke Steine, Sand - teils festgefahren, teils lose - machen die Fahrt nicht gerade zum Kinderspiel. Doch solange der Pilot nicht stehen bleibt, schafft der Levante große und kleine Dünen. Wir sind begeistert. Ob allerdings viele Fahrer diesen Extremtest mit einem Luxus-SUV praktizieren, ist fraglich.

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Die Wegstrecke ist im Sandgestöber teilweise kaum zu erkennen.

Das Maserati-SUV gibt es in den Ausstattungsvarianten GranLusso und GranSport. Bei ersterer liegt der Schwerpunkt stärker auf Luxus, was etwa in Komfortsitzen mit 12-Wege-Verstellung und Memory-Funktion, einem Bezug aus italienischem Vollpremium-Leder oder Zegna-Seide sowie offenporigen Edelholzteilen und dem elektrisch verstellbaren Lenkrad in Edelholz seinen Ausdruck findet. Beim GranSport hingegen geht es mehr um Dynamik - mit sportlicheren Sitzen, einem optimal gepolsterten, elektrisch verstellbaren Sportlenkrad mit Multifunktionstasten und Schaltwippen aus gebürstetem Chrom oder auch elektrisch verstellbare Fußpedale mit Aluminium-Sport-Finish.

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38 Grad am Morgen und Sand, Sand, Sand. Der mid im Praxistest mit dem Maserati Levante Modelljahr 2018.Zu den Preisen: Das Einstiegsmodell kostet als Diesel mit 275 PS ab 71.200 Euro. Der 350-PS-Benziner startet bei 76.000 Euro, die 430-PS-Variante bei 89.330 Euro. Die Ausstattungslinien GranSport und der GranLusso starten jeweils bei 81.300 Euro (Diesel) und 86.100 Euro bzw. 98.370 Euro (Benziner). Kein Schnäppchen, aber Qualität kostet.

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Im Scheinwerferlicht: Die passende Kulisse in Dubai für den Levante.

Technische Daten Maserati Levante S Q4 GranSport:
Fünftüriges, fünfsitziges SUV, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 5,00/1,97/1,68/3,00, Leergewicht: 2.109 kg, Kofferraumvolumen: 580 l, Tankinhalt: 80 l; Wendekreis: 11,7 m.
Antrieb: V6-Turbobenziner, Hubraum: 2.979 ccm, Leistung: 316 kW/430 PS bei 5.750 U/min, max. Drehmoment: 580 Nm bei 4.500-5.000 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 264 km/h, 0 - 100 km/h: 5,2 s, Normverbrauch: 10,9 l /100 km, CO2-Ausstoß: 253 g/km, Achtgang-Automatik, Allradantrieb, Preis: ab 98.370 Euro. mid/jub Bildquelle: Jutta Bernhard / mid + Maserati

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Sprintstar: Auf Asphalt beschleunigt der 430-PS-Levante in 5,2 Sekunden auf Tempo 100.

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Im Zeichen des Dreizack: Das Maserati-Wappen ist mittig zwischen den vertikalen Streben im großen Kühlergrill platziert.

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Ein runder Abschluss: Ecken und Kanten sucht man am Heck des Levante vergeblich.

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Leder, Holz und gute Verarbeitung: Das Interieur des Levante überzeugt.

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Genug Platz auch im Ford: In der zweiten Sitzreihe des Levante lässt es sich gut aushalten.






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