Aufgemotzte Autos sind gerade total angesagt. Besonders jüngere Autofahrer fahren voll auf Tuning ab. Immer mehr Fahrer wollen sich und ihr Auto mit Spoilern, Felgen oder Sportfahrwerken von der Masse abheben. Doch Vorsicht: Nicht alles, was gut aussieht, ist erlaubt. Viele Teile und Veränderungen sind illegal und können den Tuning-Fan in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Wir zeigen, wie dreist manche Tuning-Betrüger wirklich sind und woran sie die verbotene Ware sofort erkennen.
Tuning auf der Essen Motorshow
Millionen Euro werden für das Aufpeppen von Autos ausgegeben, die Auswahl an Zubehör ist mittlerweile unüberschaubar. Doch ahnungslose Tuning Fans kaufen immer wieder illegales Zubehör ohne Straßenzulassung, da skrupellose Händler ihrer Hinweispflicht nicht nachkommen.
Nur ein kleine Auswahl illegaler Tuningteile:
Aluminiumspoiler sind extrem gefährlich; Verdunkelte Fensterscheiben vorne sind verboten. Felgenbeleuchtung: birgt Ablenkungsgefahr und ist daher nicht zugelassen!
Wir sind auf der Essen Motorshow. Auf der größten Tuningmesse Europas gibt es alles, was das Tunerherz begehrt. Zusammen mit „Doctor Tuning“ machen wir uns auf die Suche nach den schwarzen Schafen, die die Szene in Verruf bringen.
Die erste Stand ist vorbildlich: Für einen angebotenen Spoiler gibt es ein Teilegutachten. Doch schon am nächsten Stand gibt es Ärger.
Doctor Tuning: „Ich interessiere mich für die Spoiler. Könntest du mir ein Gutachten zeigen?“ Verkäufer: „Wir verkaufen keine Spoiler mit Gutachten. Die sind nur für Autos, die ausgestellt werden. Für Autos, die nicht zugelassen sind.“ Doctor Tuning: „Es ist auch keine Kennzeichnung und gar nichts darauf zu sehen.“ Verkäufer: „Hören Sie mal. Wir verkaufen die zu Ausstellungszwecken. Da braucht keine Kennzeichnung drauf sein. Das sind Autos, die nicht zugelassen sind.“ Doctor Tuning: „Dann müsstest du es aber drauf schreiben.“ Verkäufer: „Wir weisen den Kunden darauf hin.“
Werden Tuning-Fans aufgeklärt, welche Teile im Straßenverkehr nicht zugelassen sind?
Ein Tuningfan testet es für uns.
Ohne Hinweise bekommt er einen nicht zugelassenen Heckansatz. Unser Tuningexperte ist schockiert. Doctor Tuning: „Dieses Teil ist gemeingefährlich. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn ich bei einem Unfall einen Passanten treffen würde, der würde wirklich schwer verletzt werden! Der Verkäufer hätte darauf hinweisen müssen, dass dieses Teil im Straßenverkehr nicht zu gelassen ist, und ich mich damit strafbar mache, wenn ich es kaufe und wenn ich es fahre. Das ist schlichtweg Betrug.“
Kein Einzelfall: Schwarze Schafe tummeln sich nicht nur auf Messen, sondern auch im Internet. Daniel X. wurde Opfer solcher Betrüger. Mit den vermeintlichen Schnäppchen war er zufrieden, bis er in eine Polizeikontrolle kam.
Daniel X: „Das wird teuer. Seh, sehr teuer. Ich habe daraus gelernt. Ich bin angehalten worden. Es waren verschiedenen Dinge nicht eingetragen. Dann habe ich einen Vorführtermin bekommen und musste dann das Auto wieder in den Originalzustand bringen. Ich musste mir dann neue Tuningteile organisieren. Das war unnötiger Stress.“
Zudem gibt es noch drei Punkte.
Was passiert im Falle eines Unfalls?
Doch es kann noch schlimmer kommen, im Falle eines Unfalls.
Jürgen Boldt, Versicherungs-Experte: „Es besteht die Gefahr, dass er seinen Versicherungsschutz verliert. Mit der Folge, dass, wenn das Tuning unfallursächlich ist, er von der Kaskoversicherung überhaupt kein Geld bekommt und in der Haftpflichtversicherung muss der Versicherer zunächst regulieren, aber er holt sich das Geld von seinem Versicherungsnehmer bis zu einem maximalen Betrag von 5000 Euro wieder zurück.“
Damit der Käufer nicht auf die skrupellosen Händler hereinfällt und durch illegale Teile Probleme bekommt, gibt es nur eins:
Doctor Tuning: „Nachfragen, sich informieren. Sich die Gutachten und ABE´s zeigen lassen, um damit sicherstellen, dass ich nachher beim TÜV oder der Dekra keine Probleme mit meiner Abnahme bekomme.“
Illegales Tuning ist nicht nur teuer, sondern auch gefährlich. Auch, wenn das Angebot noch so verlockend ist, ohne amtliches Gutachten gibt es nur eins: Finger weg!
