Motorrad schon ab Werk filmreif

| 26.03.2021


Suchte man in jener Zeit einen veritablen Harley-Davidson-V-Twin, so wurde man nur in der Sportster-Familie oder bei den Big Twins fündig, während in so manchem Hinterhof ein findiger Schrauber daran werkelte, Motorräder zu individualisieren, in Chopper zu verwandeln und dabei Elemente verschiedener Baureihen miteinander zu vermischen.

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Legendär: die 1971er Super Glide.

Mit der FX Super Glide schuf Harley-Davidson vor einem halben Jahrhundert das erste Factory-Custombike. Willie G. Davidson, Enkel eines der Firmengründer und seit 1963 Chef von Harleys Design-Abteilung, war nämlich begeistert von dieser Szene und beschloss deshalb, selbst ein Motorrad zu entwerfen, das bereits serienmäßig ein so individuelles Feeling vermittelte, wie es die in Stunden mühevoller Arbeit entstandenen Chopper ausstrahlten. Es war die Stunde Null des Factory-Customizings, des Custombikes ab Werk, im Hause Harley-Davidson.

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Ein halbes Jahrhundert Geschichte: Die 2021er Street Bob 114 und die 1971er Super Glide stammen aus demselben Stall.

Die Idee von Willie G. bestand darin, die schlanke Gabel und das schmale Vorderrad einer XL Sportster mit dem Rahmen, dem potenten Shovelhead-Motor und dem fetten Hinterrad eines FL Big Twin zu vermählen. Darauf verwies das Typkürzel FX, das zugleich für Factory Experimental stand.

Ein geschwungener Heck-Fender sowie eine kompakte, gestufte Sitzbank harmonisierten das Design und verhalfen der Maschine zum endgültigen Durchbruch. Der FX Super Glide folgten mit Modellen wie der Low Rider (1977) und der Wide Glide (1980) zahlreiche Epigonen. Sie alle trugen dazu bei, den Ruf von Harley-Davidson als der Hersteller für die Freunde von Individualität und Nonkonformismus zu stärken. mid/wal Bildquelle: Harley-Davidson






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