VW: Plug-in-Hybride als Brückentechnologie

| 27.09.2021


Und überhaupt würden ja die meisten Nutzer nur Umweltprämie und reduzierte Dienstwagensteuer abkassieren und die Akkus niemals vollladen. Alles Quatsch, kontern die Autohersteller. Die Doppelherz-Antriebe seien sehr wohl echte CO2-Bremsen - wenn sie denn artgerecht eingesetzt würden.

Bei VW setzt man seit dem Golf 7 GTE auf die Kombination von Verbrenner und E-Motor. Mit viel Erfolg. Inzwischen sind sieben Modelle am Start, von Golf 8 eTSI und GTE bis zum Touareg R. Und längst, so heißt es in Niedersachsen, mache sich die zunehmende Hybridisierung im CO2-Ausstoß der VW-Modellpalette deutlich bemerkbar.

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Inzwischen bietet VW Plug-in-Modelle vom Golf 8 eHybrid und GTE bis zum Touareg R.

Wer seinen Plug-in optimal einsetzt, kommt fast schon ohne Sprittanken aus. So berichtet ein VW-Manager von seinen persönlichen Erfahrungen mit nur einer Tankfüllung auf satte 5.000 Kilometer. Das ist natürlich ein Extrem und nur möglich, wenn alles perfekt zusammenpasst: tägliche Fahrtstrecken, Lademöglichkeiten und Fahrstil. Aber angesichts der möglichen Elektro-Reichweiten von echten 50 bis 60 Kilometern sind laut des Herstellers im E-Modus 95 Prozent der täglichen Fahrten in Deutschland möglich, also ohne Benziner-Einsatz. Was wiederum einer Kostenersparnis von rund 50 Prozent entspricht, wie man bei VW ausgerechnet hat. Und im Hybridmodus mit einem Mix aus Stromer- und Verbrennerantrieb sind sogar 99 Prozent der üblichen Wegstrecken zu bewältigen. Mit einem Sparpotenzial von immer noch rund 35 Prozent.

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Auch mit Strom: Der Golf eHybrid schafft laut WLTP-Norm eine rein elektrische Reichweite von 72 Kilometern.

Noch ein Pro-Plug-in-Aspekt: Diese Kombination sorgt für ein auf Wunsch durchaus zügiges Vorwärtskommen, dank der Systemleistungen von 150 kW/204 PS (Golf eHybrid) bis 340 kW/462 PS (Touareg R). Und auch Tiguan, Passat oder Arteon sind mit ihren PHEV-Antrieben munter dabei, wie der Motor-Informations-Dienst (mid) bei ausführlichen Testfahrten im Plug-in-Paradies Norwegen konstatieren konnte. Das dortige Tempolimit von 80 km/h auf Landstraßen verhindert zwar allzu dynamische Einlagen, sorgt aber für sehr hohe E-Reichweiten.

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Außer dem E-Hybrid bietet VW auch den noch etwas flotteren GTE an.

Keinen Sinn ergibt natürlich der hohe technische Aufwand für zwei unabhängig voneinander und auch gemeinsam arbeitenden Antrieben, wenn nicht konsequent bei jeder sich bietenden Gelegenheit der Akku vollgeladen wird. VW macht es seinen Kunden dabei ziemlich einfach. So ist einmal Volladen in nur drei Stunden und 40 Minuten erledigt, per WeConnect Plus lässt sich der Ladevorgang via App steuern, die Charge-and-Fuel-Card ermöglicht den europaweiten Zugriff auf 230.000 Ladepunkte und 18.000 Tankstellen. Mit dem Elli-Charger liefert der Hersteller dazu auch noch eine schnelle Wallbox, die mit Naturstrom gespeist wird.

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Aufschwung: Die Verkaufszahlen für die Plug-in-Hybride von VW steigen kräftig.

Auch die praktischen Talente der PHEV (Plug in Hybrid Electric Vehicles) können sich sehen lassen. So kann der Touareg bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen und bietet dazu noch permanenten Allradantrieb und volle Geländetauglichkeit.

Kein Wunder, dass der Plug-in-Anteil am VW-Flottenmarkt von 2020 auf 2021 (jeweils Januar bis Juli) von acht auf 16 Prozent gewachsen ist. Die mittelfristige Strategie von VW legt mit einem 70-Prozent-Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen bis 2030 zwar einen deutlichen Schwerpunkt auf reine Stromer. Aber: "Auf dem Weg dorthin sind Plug-in-Hybride eine wichtige Brückentechnologie zum Erreichen der CO2-Ziele", so die Ansage aus Wolfsburg.

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Alltagstauglich: Reichweitenangst ist bei Plug-in-Hybriden völlig unangebracht.

Damit das gut funktioniert, legen die Autobauer auch noch eine ordentliche Schippe drauf. So sollen die Modelle Golf, Passat und Arteon in Kürze statt des 1.4-TSI-Motors den moderneren und noch muntereren 1.5-TSI-Antrieb bekommen. Mittelfristig wird die Akkuleistung bei gleicher Baugröße verdoppelt - was dann Praxisreichweiten von um die 100 Kilometern nur mit Strom möglich macht.

Keine Frage: Das Potenzial des Plug-in-Hybrids bei VW ist noch längst nicht ausgereizt. mid/rhu Bildquelle: VW Bildquelle: Rudolf Huber / mid

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Bis zu 95 Prozent aller täglichen Fahrten in Deutschland können im E-Modus absolviert werden.






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