Umfrage: Fahrerflucht soll eine Straftat bleiben

| 04.10.2023


Das zeigt eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der DEVK.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will Unfallflucht nur noch dann als Straftat einstufen, wenn Menschen verletzt werden. Kracht es, ohne dass jemand zu Schaden kommt, soll es als Ordnungswidrigkeit gelten, sich vom Unfallort zu entfernen.
Der Unterschied: Bei einer Straftat drohen bis zu drei Jahre Haft; für die Ordnungswidrigkeit zahlt man nur ein Bußgeld. Mit seinem Vorschlag will Buschmann den Aufwand für Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte reduzieren.

Laut Umfrage bewerten 58,3 Prozent den Vorschlag negativ, über ein Viertel ist dafür. Unterstützung findet der Bundesjustizminister vor allem in der Gruppe der Studierenden: Hier befürworten 47 Prozent die Idee - nur rund 36 Prozent wollen es bei der Straftat belassen. Überdurchschnittlich deutlich gegen eine Änderung der bisherigen Regelung sind Beamte sowie Arbeiter.

Typische Bagatellschäden ohne Verletzte entstehen beim Ein- und Ausparken. Solche Parkschäden wie Dellen oder Kratzer am Auto kennen laut der Umfrage fast 80 Prozent der Fahrer aus eigener Erfahrung. Selbst bei den unter 30-Jährigen haben schon über 60 Prozent erlebt, wie es zu solchen Schrammen kommt.

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Fast 60 Prozent der Autofahrer wollen, dass Fahrerflucht weiter als Straftat gilt, auch wenn niemand verletzt wurde.

Dabei gibt es klare Vorstellungen davon, was eine Person tun sollte, die unbemerkt an einem fremden Auto einen Bagatellschaden verursacht. 70 Prozent der Befragten wünschen sich die Übernahme der Reparaturkosten. Fast 60 Prozent erwarten, dass die Person einen Zettel mit Kontaktdaten hinterlässt - nach aktueller Rechtslage reicht diese Reaktion allerdings nicht aus.

Notwendig wäre es, so lange am Auto zu warten, bis der Fahrer des touchierten Wagens wieder da ist. Selbst aus Betroffenensicht wünschen sich das nur knapp 42 Prozent der Befragten. Die Polizei zu rufen oder sich persönlich zu entschuldigen, erwarten sogar weniger als ein Viertel.

Einig sind sich Autofahrende in Deutschland darin, dass Parkschäden lästig sind. Mehr als 63 Prozent reagieren verärgert, wenn sie ihr Auto mit kleinen Schäden vorfinden und nicht wissen, wer daran Schuld hat. Gut ein Drittel möchte vor allem erfahren, wer den Schaden verursacht hat. Fast 29 Prozent hoffen, dass die Person erwischt wird; knapp gefolgt von den Gelassenen, die versuchen, ruhig zu bleiben.

Richtig wütend sind offenbar 16,1 Prozent der Befragten. Sie würden sich darüber freuen, wenn der Verursacher so einen Schaden selbst erleben würde. Und fast jede und jeder Vierte wünscht sich vor allem, es wäre nichts passiert. mid/asg Bildquelle: DEVK Versicherungen / DEVK / dpa-infografik






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