TÜV: Feedbackfahrten für Senioren

| 09.02.2024


Der TÜV-Verband empfiehlt zum Erhalt der Fahrkompetenz im Alter regelmäßige so genannte Feedbackfahrten für Führerscheinbesitzer ab 75 Jahren.

"Im Rahmen dieser Feedbackfahrten bewertet ein Experte die Fähigkeiten der Senioren und zeigt Potenziale auf, wie sie ihre Fahrkompetenz erhalten können. Damit tragen die Feedbackfahrten dazu bei, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten und gleichzeitig die Mobilität älterer Menschen zu erhalten", erklärt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug & Mobilität beim TÜV-Verband

Über 65-Jährige seien bei gut zwei Drittel der Unfälle (68 Prozent) und über 75-Jährige sogar bei 76 Prozent der Unfälle die Hauptverursacher. Mit Blick auf die Verkehrssicherheit erfordere der demografische Wandel einen konstruktiven Dialog und die Suche nach Lösungen, die die Belange aller Verkehrsteilnehmer angemessen berücksichtigen würden.

Die Einführung von Feedbackfahrten ziele darauf ab, individuelle Mobilität und Sicherheit für alle gleichermaßen zu erhalten. Immerhin bedeute der Führerschein für ältere Menschen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Mit zunehmendem Alter träten jedoch körperliche und kognitive Beeinträchtigungen auf, die sich auf die Fahrkompetenz auswirken.

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Bei Feedbackfahrten soll ein Experte die Fähigkeiten der Senioren bewerten und Potenziale zur Erhaltung ihrer Fahrkompetenz aufzeigen.

Zudem werde der Verkehr wird immer komplexer. "Verkehrsregeln verändern sich und neue Fahrzeugtechnologien setzen sich durch. Feedbackfahrten bieten älteren Fahrern die Möglichkeit, ihr Wissen aufzufrischen und sich mit neuen Entwicklungen vertraut zu machen. So können die Fahrten das Selbstbewusstsein älterer Fahrer stärken und tragen dazu bei, dass sie sich im Straßenverkehr weiterhin sicher fühlen", fügt Richard Goebelt hinzu.

Die aktuelle intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der Fahreignung von Menschen über 75 Jahren sei grundsätzlich positiv. Dennoch sei es entscheidend, dass die Diskussion sachlich geführt werde. Es gäbe keinen Grund, verbindliche 'Zwangsuntersuchungen' der geistigen und körperlichen Mindestanforderungen für ältere Pkw-Fahrer einzuführen. Ebenso wenig sei es zielführend, keine Maßnahmen für eine sichere Verkehrsteilnahme im Alter zu ergreifen.

Das EU-Parlament wird voraussichtlich im Februar über die Reform der europäischen Führerscheinrichtlinie entscheiden. . mid/asg Bildquelle: Jonathan Judmann / pixabay.com






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