Fahrbericht: VW Tiguan Sport 2.0 TDI BlueMotion

Quelle: Text und Fotos-CARMA Car Service



Nachdem ich bislang verschiedene Tiguan lediglich über relativ kurze Strecken bis maximal 150 Km zu überführen hatte, ergab sich jetzt eine gute Gelegenheit zu einer etwas gründlicheren Meinungsbildung anlässlich zweier längerer Überführungen kurz hintereinander: einmal von Leverkusen über Hiddenhausen nach Altenburg (ca. 480 km) und ein weiterer von Leverkusen über Hiddenhausen bis nach Chemnitz (ca. 510 km).



Diese beiden Touren waren auch für mich selbst von daher interessant, dass ich immer schon mal wissen wollte, wie sich so ein Kompakt-SUV auf Strecke fahren lässt, speziell im Vergleich zu den „ausgewachsenen“ Exemplaren wie Nissan Pathfinder, Grand Cherokee und Jeep Commander. Es war eigentlich von der Sache her schon klar, dass ein Fahrzeug wie der Tiguan eher für den Großstadt-Dschungel gedacht ist, als für die freie Wildbahn; da aber bestimmt an die 90% der in unseren Breiten verkauften SUV nie mehr „Gelände“ zu sehen bekommen, als vielleicht mal einen unbefestigten Parkplatz, ist das soweit auch in Ordnung. Am Meisten war ich gespannt auf den beim Tiguan gebotenen Langstreckenkomfort.



Einen Vorteil hat der Tiguan gegenüber den „Großen“, zu denen ich auch aus dem gleichen Stall den Touareg zählen möchte, allein schon mal konzeptbedingt: er lässt sich eindeutig einfacher in der City bewegen und auch parken, als seine großen Verwandten. Eine Parklücke für einen Commander oder Pathfinder in der Innenstadt zu finden, ist etwa so wahrscheinlich wie eine 10%-ige Lohnerhöhung. Selbst Parkhäuser sind meistens ungeeignet, auf Grund der minimalistischen Abmessungen der Stellflächen. Man kommt vielleicht in die Lücke, aber dafür nicht mehr aus dem Auto. Dieses Problem hat der Tiguan nicht; er ist recht wendig, übersichtlich und speziell in Verbindung mit dem Parkpilot auch in Lücken zu bugsieren, die vorn und hinten nicht mehr als 30 cm Luft bieten.



Die in beiden Fällen gebotene Motorisierung mit dem 2.0 TDI mit 81 Kw (110 PS) ist meines Erachtens durchaus für den Hausgebrauch ausreichend. Wenn man aber die 4-Motion-Version braucht, macht es schon eher Sinn, auf die 110 Kw-Variante zu gehen. In jedem Falle sind auch schon die 81 Kw-Motoren durchaus spritzig genug, um ein flottes Vorankommen zu gewährleisten. Die BlueMotion Ausführung ist sehr zu empfehlen, allein schon wegen des 6-Gang-Getriebes, das sich meines Erachtens angenehmer schalten lässt als die normale 5-Gang-Box. Darüber hinaus wirkt es sich ausgesprochen positiv auf den Verbrauch und das Geräuschniveau aus. Überhaupt empfand ich das Motorgeräusch, auch bei höherem Tempo oder starkem Beschleunigen nicht als unangenehm oder lästig. Da die Drehzahl sich auf der Autobahn bei Tempi zwischen 130 und 150 km/h im 6. Gang mit Tempomat irgendwo zwischen 2800 und 3100 UPM bewegt, lässt sich mit dem Tiguan recht entspannt reisen. Ebenfalls angenehm finde ich die etwas höhere Sitzposition, die sowohl beim Einstieg als auch beim Parken von Vorteil ist, Angenehmer Nebeneffekt ist, dass man vorausschauender fahren kann, da man recht früh erkennen kann was sich einige Fahrzeuge weiter vorn abspielt.



Obwohl auf beiden Fahrten im Kofferraum jeweils ein Satz Winter-Kompletträder auf 17“-Alus verstaut war, die ja auch ihr Gewicht haben, empfand ich den Verbrauch als ausgesprochen moderat. Als ich mit dem zuletzt nach Chemnitz überführten Tiguan am Ziel eintraf, war noch ziemlich genau ein Viertel des Tankinhaltes vorhanden.



Die Sitze sind gut ausgeformt und bieten mittels der reichlichen Verstellmöglichkeiten für ziemlich jeden eine vernünftige und entspannte Sitzposition. Die einige eingeschobene kurze Pause hatte definitiv nichts mit den Sitzgelegenheiten zu tun, sondern hing eindeutig mit dem deutlich gesunkenen Nikotinspiegel zusammen; schließlich will der Krebs auch nicht leben wie ein Hund.

Auto News von Red-XM