PETER LINDBERGH FOTOGRAFIERT FÜR DEN PIRELLI KALENDER 2017

| 22.05.2016


Peter Lindbergh zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen. Jetzt zeichnet er zum Dritten Mal für eine Ausgabe des legendären Pirelli Kalender verantwortlich. Nach 1996 und 2002 produziert der deutsche Starfotograf derzeit die Aufnahmen für den Pirelli Kalender 2017.
1996 überraschte Peter Lindbergh mit klassischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, auf denen die Gesichter und Körper von Carré Otis, Eva Herzigova, Nastassja Kinski oder Tatjana Patitz ihre verführerischen Kräfte entfalten.

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Für die Edition 2002 des Kalenders wählte der Fotograf den Titel Peter Lindbergh´s Hollywood. Die in den Paramount Studios gemachten Aufnahmen zeigen bildschöne Frauen am Set, darunter die berühmten Enkelinnen Lauren Bush und Kiera Chaplin.
Man darf gespannt sein, wie Peter Lindbergh 14 Jahre später die Aufnahmen für den Pirelli Kalender inszenieren wird.
Weitere Informationen sowie Aufnahmen von Peter Lindbergh für den Pirelli Kalender stehen im Web unter: http://culture.pirelli.com/global/e..-peterlindbergh

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Das ist Peter Lindbergh 1944 in Lissa geboren, verbrachte Peter Lindbergh seine Kindheit in Duisburg. Nach Abschluss der Volksschule arbeitete er dort als Schaufensterdekorateur für Kaufhäuser. Anfang der 1960er Jahre schrieb er sich in Berlin an der Akademie der Künste
ein. Peter Lindbergh über diese Zeit: “Ich zog es vor, mich von meinem Idol Van Gogh inspirieren zu lassen, statt die vorgeschriebenen Porträts und Landschaften zu malen, wie es damals in den Kunstschulen üblich war.” Angeregt von den Werken des holländischen Malers zog er für fast ein Jahr nach Arles. Anschließend brach er zu einer zweijährigen Reise durch Spanien und Marokko auf, wo er per Anhalter unterwegs war. Wieder nach Deutschland zurückgekehrt, begann er an der Kunsthochschule in Krefeld das Studium der freien Malerei. Der US-amerikanische Konzeptkünstler Joseph Kosuth beeinflusste ihn stark. 1969, noch während seines Studiums, wurden in der renommierten Galerie Denise René/Hans Mayer in Düsseldorf erstmals Werke von Peter Lindbergh ausgestellt

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1971 zog er nach Düsseldorf und wandte sich der Fotografie zu. Zwei Jahre arbeitete er als Assistent für den Düsseldorfer Fotografen Hans Lux, bevor er 1973 sein eigenes Studio eröffnete und sich als Werbefotograf selbstständig machte. Im Jahr 1978 gelang Peter Lindbergh mit Bildveröffentlichungen im Stern der Durchbruch. Wie zuvor Helmut Newton, Guy Bourdin und Hans Feurer zeigte Peter Lindbergh in dem Magazin eine Serie von Modeaufnahmen, die ihn populär machten. Noch im selben Jahr zog er nach Paris und begann seine internationale Karriere. Bald veröffentlichten alle wichtigen Modemagazine der Welt seine Arbeiten.
Peter Lindbergh gilt als ein Pionier der Fotografie. In seinen oft in schwarz-weiß gemachten Aufnahmen entwickelte er eine neue Form des Realismus. Mit seinen zeitlosen Bildern definierte er die Normen für Schönheit neu. Sein humanistischer Ansatz und die Idealisierung der Frauen unterscheiden ihn von anderen Fotografen. Peter Lindbergh will die Seele und die Persönlichkeit der fotografierten Personen zeigen. In Zeiten exzessiven Retuschierens änderte er die Standards der Modefotografie grundlegend. Denn er ist überzeugt, dass jede Person, unabhängig von ihrem Alter, etwas hat, was sie interessant macht: “Zur Verantwortung eines Fotografen gehört es heute, Frauen, beziehungsweise alle Menschen, vom Terror der Jugend und der Perfektion zu befreien.” Daher präsentiert Peter Lindbergh seine Modelle in ihrem natürlichen Zustand, “in aller Ehrlichkeit”, wie er sagt. Er vermeidet Stereotypen und bevorzugt Gesichter, die kaum Make-up tragen. Denn in seinen Fotografien will er die Authentizität und die natürliche Schönheit der abgebildeten Frauen zeigen.

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Jenseits der 1980er Jahre bot der Fotograf einen neuen Blick auf die Frauen, wobei er der Kleidung wenig Bedeutung beimaß. “Lass´ die Mode und das Künstliche beiseite, und du sieht die wahre Person.” Die britische Journalistin Suzy Menkes erläutert: “Das Markenzeichen von Peter Lindbergh ist, sich nicht der HochglanzPerfektion zu beugen. Das Wesen seiner Bilder besteht darin, der abgebildeten Person in deren ungeschminkten Seele zu blicken. Egal, wie berühmt sie auch sein mag.”
Wichtige ästhetische Einflüsse für Peter Lindbergh sind der expressionistische deutsche Film und der deutsche Ausdruckstanz der 1920er-Jahre. Seine frühen SchwarzWeiß-Aufnahmen sind zudem inspiriert von seiner Kindheit im Ruhrgebiet in den 1950er Jahren am Rhein, gegenüber den Krupp-Stahlwerken der Industriestadt Duisburg.
Lindbergh war der erste Fotograf, der ein erzählendes Element in die Modeaufnahmen integrierte. Seine Art des Geschichtenerzählens kreierte eine neue Vision der Kunst- und Modefotografie. Über die Jahre gelangen ihm Aufnahmen, die zu Meilensteinen der Fotokunst wurden. 1988 erhielt Peter Lindbergh weltweiten Beifall dafür, einer neuen Generation von Models, die er kurz zuvor entdeckt hatte, zu beachtlichen Karrieren zu verhelfen, indem er sie in weißen Shirts abbildete. Ein Jahr später fotografierte er Linda Evangelista, Naomi Campbell, Cindy Crawford, Christy Turlington und Tatjana Patitz, erstmals gemeinsam für das legendäre Cover der JanuarAusgabe 1990 der britischen Vogue.
Popsänger George Michael inspirierten die Aufnahmen von Peter Lindbergh in der Vogue zum legendären Video seines Songs Freedom '90. Er markiert den Beginn einer Ära, in der Models zu gefeierten Persönlichkeiten wurden und das Image der modernen Frau neu definiert wurde.
Anfang der 1990er Jahre begann Peter Lindbergh mit seinen Fotos Geschichten zu erzählten. Sein ikonisches Marsmännchen-Shooting mit Helena Christensen für die italienische Vogue 1990 stellt den Beginn der erzählenden Modefotografie dar.






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