Sicherheitslücken bei Keyless-Go: ADAC kritisiert Autobauer

| 30.03.2017


So lautet das Fazit des ADAC nach dem Test von mehr als 100 Neuwagen-Modellen mit Keyless-Go-Systemen. Es bestünden beträchtliche Sicherheitslücken, auf die der Autoclub bereits im März 2016 hingewiesen hat. "Ausnahmslos alle ließen sich mit einfachen Mitteln sekundenschnell öffnen und wegfahren", schreiben die Tester. Die Folgen: vermehrte Diebstähle, eine dadurch höhere Schadensquote und folgerichtig eine schlechtere Typklassen-Einteilung bei der Versicherung.

Bislang aber habe die Branche nicht reagiert. "Wir decken dieses herstellerübergreifende IT-Problem bei immer mehr Marken auf", sagte Thomas Burkhardt, Vizepräsident für Technik beim ADAC. Die Hersteller seien nun dringend gefordert, hier nachzubessern. "Autodiebe nutzen diese Schwachstelle mutmaßlich schon seit Jahren aus, ohne dass die Autobauer Abhilfe schaffen. Das zeigt, dass die Automobilindustrie in Sachen IT-Sicherheit gegenüber anderen Branchen noch viel aufzuholen hat."

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Bequem, aber riskant: Autos mit Keyless-Go-Systemen sind für Langfinger eine leichte Beute.

Und wie schaffen es die Langfinger, die Sicherheitssysteme zu überlisten? Durch Funkstreckenverlängerung. Das funktioniert ganz einfach und mit wenig Aufwand: "Die Funksignale des Autos zum Schlüssel werden verlängert, und der Dieb greift zu, ohne Krypto-Algorithmen kennen oder brechen zu müssen", so die Erklärung der ADAC-Experten. Bei einem Fahrzeug mit Keyless-System öffnet so die Zentralverriegelung bei Betätigung des Türgriffes und der Motor lässt sich starten - ganz ohne Schlüssel. Die Bauteile für ein solches Gerät gibt es für rund 100 Euro im Elektronik-Laden. mid/ts
Bildquelle: ADAC






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