RS Q8: Audis SUV-Kugelblitz

| 28.12.2019


600 PS, rund 2,4 Tonnen Gesamtgewicht und 0 bis 100 km/h in unter vier Sekunden. Zudem hält er den aktuellen Rundenrekord für Serien-SUV auf der Nordschleife vom Nürburgring. Aber darf man sich so ein Auto heute noch guten Gewissens in die Garage stellen?

Angesichts der Tatsache, dass die Polkappen derzeit schmelzen wie Eis im Backofen, sollte man sich fragen, warum Autos wie der Audi RS Q8 heutzutage noch produziert werden. Die Antwort ist einfach. Obwohl wir mittlerweile jeden Tag zu nachhaltigerem Handeln angehalten werden, steigt die Anzahl der verkauften SUV nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland. Audi bedient also nur die Nachfrage in einem Wachstumsmarkt.

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Auf den kleinen Bergstraßen Teneriffas kann der Audi RS Q8 seine dynamischen Talente voll ausspielen.

Wenn man sich hinter das Steuer des Audi RS Q8 setzt, kann man auch verstehen warum. Das Fahrzeug ist sehr geräumig. Durch die hohe Sitzposition, die viele Käufer bei den SUV so lieben, hat man eine hervorragende Übersicht. Auch die Personen auf der Rückbank haben genug Platz und viel Beinfreiheit. Das Ladevolumen übersteigt mit rund 600 Litern sogar das vom Audi A6 Avant. Es mangelt schlichtweg nicht an Platz.

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Schnurgerade Strecken wie hier sind auf der Insel eher selten anzutreffen.

Aber im RS Q8 mangelt es eben auch nicht an Leistung. Zwar hat er mit 600 PS 50 Pferdchen weniger als sein Konzernbruder, der Lamborghini Urus. Auf der Nordschleife war er dennoch schneller. Die Leistung merkt man dem Auto auch an. Jeder Tritt auf das Gaspedal wird direkt in Vortrieb umgesetzt. Die malerische Landschaft von Teneriffa, in der wir auf unserer Testfahrt unterwegs sind, schießt also nur so an uns vorbei. Die Teststrecke führt vom Meer hinauf in die Berge und über eine riesige Ebene gesäumt mit Vulkangestein. Und nicht nur die geraden Strecken meistert der RS Q8 mit Bravour, auch die kurvigen Serpentinen, die zur Hochebene führen, bewältigt er erstaunlich souverän.

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Auch im Stand sieht der RS Q8 sportlich und dynamisch aus. Audi bezeichnet ihn als SUV-Coupé.

Für diese exzellente Querdynamik hat Audi einiges an Technik in den RS Q8 gepackt. Mit dem optionalen Audi Quattro-Sportdifferential beispielsweise lässt sich in den Kurven das Antriebsmoment dynamisch zwischen den Hinterrädern verteilen. Die ebenfalls optionale elektromechanische Wankstabilisierung, kurz EAWS, dient dazu, mithilfe von Elektromotoren Seitenbewegungen der Karosserie entgegenzuwirken. Beide Systeme waren im Testwagen natürlich verbaut. Mit der serienmäßigen Allradlenkung lenken die Hinterräder des Audi zudem abhängig von der Geschwindigkeit entweder in die gleiche Richtung oder entgegengesetzt der Vorderräder.

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Elegant, stark und durstig: der Audi RS Q8.

Einen kräftigen Gasfuß quittiert der Audi am Ende des Tages aber immer mit einer satten Tankrechnung. Die Physik lässt sich eben nicht ganz aushebeln. An die 25 Liter pro 100 Kilometer messen wir im ziemlich engagierten Testbetrieb.

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Nicht nur auf gerader Strecke macht der Audi RS Q8 eine gute Figur, auch die Querdynamik stimmt.

Der RS Q8 ist nicht nur schnell, er sieht auch so aus. Schon der normale Q8, den Audi als ein SUV Coupé bezeichnet, kommt vergleichsweise sportlich daher. Viel wurde am Exterieur dementsprechend nicht geändert. Neu ist etwa die für die RS-Modelle spezifische Singleframe-Kühlermaske. Zusätzlich gibt es noch einen umlaufenden RS-Schweller und einen Dachkantenspoiler. Auch im Innenraum unterscheidet sich der RS nur dezent vom Serienmodell. Am auffälligsten sind hier wohl die serienmäßigen RS-Sportsitze und das reichlich verwendete Alcantara.

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Auch das Rekordfahrzeug, mit dem Audi den Rundenrekord für SUV auf der Nordschleife gesetzt hat, ist auf Teneriffa unterwegs.

Das bereits bekannte Audi MMI-System ist serienmäßig und wurde um RS-spezifische Grafiken erweitert. Android Auto und Apple CarPlay sind natürlich mit an Bord. Das MMI wird fast ausschließlich über zwei übereinander angeordnete Touchscreens gesteuert. Mithilfe von leichten Vibrationen wird den Nutzern dabei nach einer Berührung dezent eine Rückmeldung gegeben. Zwar wirkt das Interieur durch die wenigen Knöpfe aufgeräumter, die Bedienung lenkt jedoch beim Fahren stärker ab, als es herkömmliche Knöpfe tun.

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Über insgesamt drei Displays wird der Fahrer während der Fahrt mit Informationen versorgt.

Alles in allem ist der Audi RS Q8 ein rundum gelungenes Auto. Weil der CO2-Ausstoß von PKW nur einen vergleichsweise kleinen Anteil an unseren Treibhausgasen ausmacht, wollen wir ihm seinen Durst mal verzeihen. Die Kundschaft, für die der Audi geschaffen wurde, wird ihn in jedem Fall lieben. Der Anschaffungspreis von mindestens 127.000 Euro stellt für diese Zielgruppe vermutlich auch kein Problem dar. mid/JoUn Bildquelle: Audi Bildquelle: Johannes Unruh / mid Bildquelle: Tobias Sagmeister / Audi

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Die Sportsitze sind serienmäßig und können auf Wunsch auch noch mit dem gleichen Alcantara ausgestattet werden, das man etwa am Lenkrad findet.






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