Kfz-Versicherer bitten Senioren kräftig zur Kasse

| 21.12.2022


Schon 65-jährige Versicherte zahlen 16 Prozent höhere Prämien als zehn Jahre jüngere Fahrer. 85-jährige Autofahrer zahlen bei ansonsten gleichen Bedingungen für die Vollkaskoversicherung mehr als doppelt so hohe Beiträge wie 30 Jahre jüngere Versicherungsnehmer, wie Modellrechnungen von Verivox zeigen.

So bezahlt der 85-jährige Fahrer eines Mercedes-Benz B 180 stolze 145 Prozent mehr jählich für die Vollkasko-Versicherung als ein 30 Jahre jüngerer Fahrer. Die Prämien steigen schon ab einem Alter von 65 Jahren, im Vergleich zum zehn Jahre jüngeren B-Klasse-Fahrer fällt der Zuschlag mit 16 Prozent aber noch moderat aus. 75-Jährige müssen hingegen bereits 65 Prozent mehr zahlen als 20 Jahre jüngere Fahrer. Dasselbe Bild ergibt sich für den Fahrer eines VW Golf VIII 1.0 TSI.

"Das Unfallrisiko steigt im Alter", erläutert Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. "Deshalb verlangen Versicherer auch höhere Prämien." Laut Daten der Bürgerinitiative Deutsche Verkehrswacht tragen über 74-jährige Autofahrerinnen und Autofahrer, die an einem Unfall beteiligt waren, in 76 Prozent der Fälle die Hauptschuld.

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Senioren zahlen für die Kfz-Versicherung schlimmstenfalls mehr als doppelt soviel wie jüngere Autofahrer.

Um bei der Kfz-Versicherung zu sparen, können Senioren ihr Fahrzeug über ihre erwachsenen Kinder zulassen und versichern. Rund 80 Prozent sparen der 85-jährige B-Klasse-Fahrer und sein Altersgenosse im VW Golf, wenn ihr Fahrzeug über ihr 30 Jahre jüngeres Kind läuft und sie selbst nur als Fahrer eingetragen sind.

Geringer fallen die Ersparnisse für 75 Jahre alte Fahrer aus. Der Golf-Fahrer spart aber immer noch 18 Prozent, wenn sein Fahrzeug über sein 45 Jahre altes Kind läuft. Bei der B-Klasse beträgt die Ersparnis 13 Prozent. Für 65-jährige kehrt sich der Effekt sogar ins Gegenteil. Bei ihnen steigt der Beitrag, wenn ihr Fahrzeug über ein 30 Jahre jüngeres Kind zugelassen und versichert wird. Der Grund: Der Senior hat eine deutlich höhere Schadenfreiheitsklasse als sein Kind. Zugleich fällt für 65-Jährige auch der Alterszuschlag noch recht moderat aus.

"Bevor Senioren eine Versicherung abschließen, sollten sie verschiedene Optionen und Tarife vergleichen", erklärt Wolfgang Schütz. So könnten sie sicher stellen, dass sie sich nicht sogar noch für die teurere Alternative entscheiden. mid/asg Bildquelle: Jonathan Judmaier / pixabay.com






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