40 Jahre Audi Sport und kein bisschen leise

| 06.07.2023


Bis es 2026 soweit ist, lässt es die dynamische Tochterfirma Audi Sport aber noch mal so richtig krachen - mit dem RS 6 Performance und dem RS 7 Performance. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat in Amerika eine Testfahrt mit den Boliden gestartet.

Es begann vor 40 Jahren mit Tretautos und T-Shirts. Die Quattro GmbH lieferte Accessories zu den Autos, die Audi baute. 1996 brachte die Tochterfirma mit dem S6 Plus ihr erstes eigenes Modell - und heute bietet sie, als Audi Sport GmbH, 16 besonders sportliche Fahrzeuge an.

Und wem die Renner mit Buchstaben RS in der Typ-Bezeichnung noch nicht dynamisch genug sind, der kann sie noch weiter upgraden: "Unsere Competition-Modelle sind für besonders schnelle Kurvenfahrten optimiert", erklärt Entwicklungs-Ingenieur Roland Waschkau "also auf Querbeschleunigung. Bei den Performance-Versionen geht es hauptsächlich um Längsbeschleunigung".

Das möglichst rasante Abzischen geradeaus ist mithin die vornehmste Eigenschaft der beiden Neugänge, die Audi Sport nun auf die Autobahnen schickt - besser: auf die Highways. Denn für den RS 6 Avant Performance und den RS 7 Sportback Performance sind die USA der wichtigste Markt, dort werden die "normalen" RS-Ausgaben des Kombi und des viertürigen Coupes nicht mehr angeboten.

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Renn-Kombi, neu definiert: Der Audi RS 6 Avant Performance.

In Deutschland stehen die Performance-Modelle als deren Upgrade zur Verfügung: 30 PS mehr liefern die V8-Mildhybride dank optimierten Turboladern an ihre vier Antriebsräder, das wären also derer 630 PS, und 850 Newtonmeter Drehmoment. Für einen Verbrennungsmotor eine beachtliche Leistung, der eine Beschleunigung von 3,4 Sekunden auf 100 km/h ermöglicht.

Hört sich nach viel an, und das tut es im Wortsinne auch in der Praxis: Mit kräftigem Trompeten zischen die Super-RS aus dem Stand ab, drücken die Insassen in die exklusiv designten Lederpolster mit farbigen Kontrastnähten. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Audi Sport mit 280 km/h beziehungsweise 305 km/h (mit optionalem Dynamikpaket Plus) an, und obwohl bei den Testfahrten im kalifornischen Napa Valley maximal 105 km/h geboten waren, gibt es keinen Zweifel daran, dass die Perfomancer die 300er-Marke mit fast schon unanständiger Lässigkeit knacken könnten.

Soweit also die Längsbeschleunigung. Aber auch in der anderen, für sportliches Fahren eigentlich wichtigeren Disziplin Querbeschleunigung schärften die Entwickler nach. So ist optional die sogenannte Dynamic Ride Control (DRC) zu haben, die in Kurven hydraulisch die Dämpfung der Federung des äußeren Heckrades und inneren vorderen Rades innen versteift.

Exklusiv für die Performance-Typen ist ein neu gestaltetes 22-Zoll-Rad zu haben, das fünf Kilo leichter ist als das Standard-Rad. Zusammen mit Keramik-Scheiben ergibt sich am kompletten Wagen ein Gewichts-Minus von 50 Kilogramm an den ungefederten Massen.

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Viertüriges Coupe: Der Audi RS 7 Sportback.

So spielen der Audi RS 6 Avant Performance und sein Coupe-Bruder RS 7 Performance einen der letzten Vorteile aus, die Benziner gegenüber Elektroautos noch haben: Die größere Leichtigkeit beim Gewicht, und somit auch beim sportlichen Fahren. Agil und schnell flitzen die großen Wagen durch Kurven, ob mit Luftfeder oder DRC, lassen sich präzise lenken und liefern Sportfahrern jene straffen Abroll-Eigenschaften, die sie verlangen.

Verblüffend ist dabei die durch entsprechende Fahr-Modi steuerbare Spreizung zwischen forscher Gangart und Langstrecken-Komfort, wenn der denn gebraucht wird. Vor allem der RS 6 Avant Performance treibt die einst von Audi erfundene Gattung des Sportwagens mit praktischem Kombi-Heck auf die Spitze. Um das Erlebnis für die Insassen abzurunden, ist das Interieur gegenüber den bisherigen RS-Modellen weiter individualisiert und aufgewertet - beispielsweise mit blauen Akzenten am Instrumententräger und Kontrastnähten in den Sitzbezügen.

Innerhalb des Gesamt-Portfolio der VW-Tochter stellt Audi Sport mit den Performance-Modellen individuelle Power-Mobile zur Verfügung, die mit 135.000 Euro freilich auch ihren Preis haben. Das sind 7.000 Euro mehr, als für die bekannten RS-Versionen fällig werden, Ausstattungsbereinigt bleiben noch etwa 3.000 Euro.

Dieses Geschäft mag Audi Sport sich natürlich auch nach dem Verbrenner-Aus nicht entgehen lassen: Entsprechende Modelle soll es auch weiterhin geben. "Elektrifizierung und Performance", findet Managing Director Sebastian Grams, "passen perfekt zusammen". Auf die nächsten 40 Jahre - man darf gespannt sein.

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Das Interieur ist mit farblichen Akzenten aufgewertet.

Technische Daten Audi RS 6 Avant Performance:

- L x B x H: 5,00 x 1,95 x 1,51 Meter
- Motor: V8 Biturbo Mildhybrid
- Hubraum: 3.996 ccm
- Leistung: 463 kW/630 PS bei 6.000 U/min
- max. Drehmoment: 850 Nm bei 2.300 - 4.500 U/min
- 8-Gang-Automatik, Allradantrieb
- 0 bis 100 km/h: 3,4 Sekunden
- Spitze: 280/305 km/h
- Normverbrauch: 12,7 - 12,2 l/100 km
- CO2-Emissionen: 289 - 277 g/km
- Preis: ab 135.000 Euro

Technische Daten Audi RS 7 Sportback Performance:

- L x B x H: 5,01 x 1,95 x 1,42 Meter
- Motor: V8 Biturbo Mildhybrid
- Hubraum: 3.996 ccm
- Leistung: 463 kW/630 PS bei 6.000 U/min
- max. Drehmoment: 850 Nm bei 2.300 - 4.500 U/min
- 8-Gang-Automatik, Allradantrieb
- 0 bis 100 km/h: 3,4 Sekunden
- Spitze: 280/305 km/h
- Normverbrauch: 12,5 - 12,0 l/100 km
- CO2-Emissionen: 284 - 273 g/km
- Preis: ab 135.000 Euro mid/me
Bildquelle: Audi Sport GmbH






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