Chevrolet Camaro Cabrio - Ganz schön auffällig

| 25.04.2012


Quelle: auto.de/sp-x
Zugegeben, es gibt durchaus dezentere Formen, seine Potenz in Schale zu bringen. Aber viel Muskelmasse braucht auch ein passendes Sportdress. Und das steht dem Energiebündel Chevrolet Camaro Cabrio ausgesprochen gut. Unsere Dienstfahrt führt mit satten 432 PS unterm langgezogenen Blech der Motorhaube und dank Frühlingsonne verdeckfrei, aber heizungsunterstützt vom Hamburger Hafen zum mondänen Ferienort Kampen auf Sylt, einem Ort, an dem die Sportwagendichte überproportional hoch ist. Mal schauen, ob der atemberaubende Amerikaner mit Kultstatus auch auf der Insel der Schönen und Reichen Eindruck schinden kann.

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1966 als Fahrzeug angekündigt, das "als kleines bösartiges Tier Mustangs frisst", wurde der Camaro in vier Generationen millionenfach verkauft, bis die Produktion 2002 eingestellt wurde. Die schöpferische Pause ging 2009 zu Ende und herausgekommen ist ein Auto mit tatsächlich aufsehenerregendem Design, das an den legendären Vorgänger der ersten Generation anschließt und jetzt auch in Deutschland verkauft wird. Eine V-förmige Front, ein zehn Zentimeter großer Powerdome auf der Motorhaube, das unverwechselbare, kurze Heck und betont breite Schultern, 20-Zoll-Räder. Der 6,2-Liter-V8-Motor wartet nur darauf, anspringen zu dürfen.

Gezündet, stellt sich ein tiefes, sonores Dröhnen ein. Und los geht die Reise. Cruisen durch die Stadt ist ein Vergnügen, bevor das Tier die Sporen bekommt. Die Fahrwerkabstimmung wurde speziell auf europäische Straßen ausgelegt und ist so gut gelungen, dass sie zukünftig auch für den Heimatmarkt umgesetzt wird. Einmal das Gaspedal gedrückt, schießt das Kraftpaket pfeilschnell ab: binnen fünf Sekunden von null auf Tempo 100 km/h, Spitze ist 250 km/h. Und auch dabei brilliert der Wagen mit einer glänzenden Straßenlage. Dabei sollte das Hauptaugenmerk sicherlich nicht die Tankuhr sein sollte: Der Verbrauch weist dann in Richtung 30 Liter, im Schnitt soll der Durst bei 14 Litern pro 100 Kilometer liegen.

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Der Camaro ist ein wahrer Eye-Catcher.

Bereits beim Verladen des Wagens auf den Autozug zeigt sich ein Bahn-Mitarbeiter interessiert und schleicht mit wohlmeinendem Kopfnicken um den Renner herum. Angekommen auf der Insel zieht der Wagen die Blicke zahlreicher Touristen auf sich, die schnell ihre Kamera zu Dokumentationszwecken zücken. Das Auto fällt auf wie ein Papagei vor einer Schwarz-Weiß-Tapete.

Frei nach dem Motto: "Tina, watt kosten die Kondome", stellt Chevrolet-Geschäftsführer Steffen Raschig eine ähnliche Frage mit Blick auf die Kosten pro Leistungseinheit: "Was kostet ein PS beim Camaro?" Und gibt selbst die Antwort: "Rund 100 Euro". Gegenüber der Konkurrenz aus Zuffenhausen oder andernorts sei das lediglich ein Drittel bis ein Viertel. Mit seinen gut 430 PS kostet der viersitzige, wirklich gut ausgestattete Bolide in der Coupé-Version nur 39.000 Euro, als Cabriolet 44.000 Euro.

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Den direkten Vergleich zu Edelmarken europäischer Hersteller muss der Camaro beim Foto-Shooting nicht scheuen. Platziert als "Porsche-Schreck" neben einem geparkten Carrera, erscheint dessen Eigentümer und rollt trotz der Bitte des Fotografen, ein kurzes Foto-Tête-à-Tête zuzulassen, kommentarlos davon. Ein zweiter Versuch an anderer Stelle klappt, allerdings will sich auch hier der Eigentümer des schwäbischen Sportlers ein Bild davon machen, ob sein Autos mit dieser Nachbarschaft harmoniert, eilt aus seinem Immobilienbüro heraus und signalisiert Wohlwollen. Durchaus reizvoll findet er den US-Klassiker. Ob das auch bei der Bestellung seines nächsten Sportlers Niederschlag findet? - Die Bilder jedenfalls sind im Kasten.
700 bis 800 Camaros will Chevrolet hierzulande pro Jahr verkaufen. Die Nachfrage könnte durchaus höher liegen, aber das Kontingent ist begrenzt. Coupés sollen einen Anteil von rund 60 Prozent haben. Ein paar davon könnten auch auf Sylt landen. Es gibt schließlich kaum ein Auto, mit dem man so günstig auffällt, auch unter den Reichen und Schönen.

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Auto News von campino89
Autor: Yannik Maier