Bad Gremlin - Fahrbericht BMW 1er M Coup

| 13.06.2012


Klein, frech und gemein. Jedes Jahr zur Winterzeit flimmern die Gremlins ber die Bildschirme und zeigen uns, wie fies man trotz kleiner Ausmae sein kann. Genau diesen Gedankengang scheint auch ein bayrischer Automobilhersteller gehabt zu haben, als sie diesen kleinen Racker auf die Gummis stellten. Die Rede ist hier vom BMW 1er M Coup - galant gesagt: der Drecksau vor dem Herrn. Es mussten leider ein paar Tage vergehen, bevor wir es terminlich endlich schaffen konnten ein Rendezvous miteinander einzugehen. Nun kurz vor Winteranfang, also passend zur Gremlin-Zeit wurde er zwar seiner Sommersocken beraubt, doch das sollte uns nicht hindern eine groe Freundschaft miteinander einzugehen.

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Optik des 1er M Coup

Die Optik des 1er M Coup sorgt fr ein eigenstndiges Auftreten. Mit 5,5 cm mehr Breite plustert sich der kleine BMW mchtig auf. Jedes Element das hier verndert wurde soll auch Sinn ergeben. So sorgen in der Front drei groe Lufteinlsse fr eine optimale Khlung. Sogenannte Air Curtains verhindern aerodynamisch ungnstige Verwirbelungen im Bereich der Radhuser. Die serienmigen Bi-Xenonscheinwerfer, die im oberen Bereich mit zwei LED Akzentleuchte besetzt wurden geben ihm den bsen Blick, der Schleicher zum Wechseln der Fahrbahn auffordern soll.

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In der Seitensicht kommen die imposanten Radhuser besonders gut zum Vorschein. Am vorderen Radhaus flankiert das Kiemenelemnt mit M Signatur und bildet zudem den Ausgangspunkt einer Sicklinie, die bis ins Heck verluft. Standardmig fhrt das Coup auf 19 Zoll M Leichtmetallrdern vor, die schon im Competition Packet des M3 ihre Fhigkeiten unter Beweis gestellt haben. Die schwarzen, im Windkanal optimierten Seitenspiegel lassen ein Flair von M3 aufblitzen. Am Heck geben neben den L-Frmigen LED Rckleuchten die vier etwas lieblos angebrachten Endrohre den Ton an. Fr den ntigen Abtrieb sorgt eine dezente Spoiler Lippe auf dem Kofferraumdeckel. Bei den Auenfarben hat der Kunde der Wahl zwischen drei Farben: Alpinwei, Saphirschwarz oder die exklusiv fr das 1er M Coup entwickelte Farbvariante Valencia Orange metallic.

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Interieur

Im Innenraum geht es BMW typisch sauber und aufgerumt zu. Die bequemen Sitze bieten einen sehr guten Seitenhalt. Smtliche Navigations- und Multimediafunktionen lassen sich bequem ber das mittig positionierte I-Drive bedienen. Dessen Befehle werden auf dem ausreichend groen TFT Display in der Mittelkonsole ausgefhrt. Neben dem bequemen Lederbezug dominiert Alcantara das Cockpit und gibt dem Innenraum neben den M-typischen Modifizierungen eine eigene Note. Durch orangen Ziernhte bekommt der Innenraum noch ein wenig Pepp mit auf den Weg.

Auf den Hintersitzen lsst es sich fr kurze Stadtrips durchaus aushalten, grundstzlich sollte diese Zone aber couptypisch(?) als zustzliche Ladezone gebraucht werden. Dafr muss aber der 370 Liter groe Kofferraum auch erst mal gefllt werden. Fr einen lngeren Trip zu zweit wurde also vorgesorgt.

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Unter der langen Motorhaube

Auf der anderen Seite, nmlich unter der langen Motorhaube, produziert ein doppelt aufgeladener Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum satte 340 PS / 250 kW genug Futter fr die Hinterachse. Die Hunderter Marke wird nach 4,9 Sekunden markiert Tempo 200 wird in 17,3 Sekunden absolviert. Erst bei Tempo 250 kommt die BMW Tempokastration zum Vorschein. Das ohnehin schon satte Drehmoment von 450 Nm lsst sich kurzfristig mittels Overboost Funktion unter Volllast auf 500 Nm anheben. Bei einem Leistungsgewicht von nur 4,4 kg/PS bermittelt es dem Fahrer eher den Eindruck, man sitze in einem brenstarken Diesel mit prchtigem Sound statt in einem Benziner. Dabei geizt das Coup auch als Benziner mit dem Sprit, denn dank Efficient Dynamics Manahmen wie Bremsenergie-Rckgewinnung und bedarfsgerechte gesteuerte Nebenaggregate liegt der EU- Durchschnittsverbrauch bei 9,6 Litern und ringt den Co2 Wert auf 224 Gramm pro km herunter. In der Realitt kamen wir nach knapp 2.500 km auf 11 Liter, was immer noch einen sehr guten Wert darstellt.

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Wer nun denkt, dass bei diesem Kraftwerk eine quasi unkontrollierbare Fahrmaschine auf die Strae geschickt wurde, der irrt. Trotz des relativ kurzen Radstands ist das sportliche Fahrwerk immer noch komfortabel genug fr Langstrecken abgestimmt. Die kurze, manuelle 6 Gang Schaltung lsst sich dabei butterweich bedienen. Sie wurde speziell fr die Kooperation mit drehmomentstarken Motoren konzipiert und wartet mit einem im Vergleich zu herkmmlichen Getrieben deutlich geringeren Gewicht von rund 43 Kilo auf.
Das Lenkrad gibt ein straffes Feedback der Strae wieder. Die Abstimmung des famosen doppelt aufgeladenen Reihensechszylinders ist hervorragend abgestimmt und reagiert auf kleinste Gasste. In kaum einer Situation zeigt dieses Aggregat Schwchen, Kraftreserven waren immer ausreichend vorhanden. Einzig leichte Bodenwellen mit hohen Geschwindigkeiten lassen das Heck hier und da ein wenig unruhig wirken und erfordern erhhte Aufmerksamkeit.

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Sollte man dann nach einem kleinem Urlaubstrip zu zweit mit vollgepackten Kofferraum jetzt noch zuflligerweise an einem Point of Interest, wie dem Nrburgring vorbeikommen dann lsst es sich der BMW auch nicht nehmen ein paar Runden den Larry raushngen zu lassen, denn hierfr wurde er ja quasi gemacht. Mit aktiviertem M-Modus wird die Kennlinie der Motorsteuerung aggressiver und direkter um das letzte Quentchen Power herauszuholen. Wer es sich zutraut kann die Elektronik auch komplett deaktivieren.

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Die Lenkung agiert dabei als prziser Taktstock, dessen Dirigent mit fein dosierten Gassten das Orchester animiert. Grazil und scheinbar unbeschwert wieselt das 1er M Coup in jede noch so kleine Windung. Vollgas auf der Geraden, der Reihensechszylinder zerrt den Fahrer in die Sitze. Kurz vorm Kurveneingang in die Eisen: die Compund Hochleitungsbremsanlage lsst die Gurte mit der Schulter schmusen. Kurvenausgang: Vollgas! Die variable M Differenzialsperre sorgt fr optimale Traktion und baut bei Bedarf ein bis zu 100-prozentiges Drehmoment auf. Sie reagiert auf Drehzahlunterschiede zwischen rechtem und linkem Hinterrad und leitet das Antriebsmoment in Sekundenbruchteilen um. So soll auch auf rutschigen Fahrbahnen ein Plus an Bodenhaftung erreicht werden. In der Praxis hat sich dies mehr als einmal besttigt.

Fazit

Die herrlichen zwei Wochen mit dem motorisierten Gremlin sind leider vorbei. Doch wie schon beim Kultfilm bestehen wir auf eine Wiederholung zur nchsten Weihnachtszeit. Dafr macht er einfach zu schtig.

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Autor: Helge Blischke